Datenschutzbedenken

Amazon-Aktie im Blick: Amazon-Tochter Ring launcht neue KI-Alarmfunktion

01.07.25 10:11 Uhr

Tochter des NASDAQ-Riesen Amazon-Aktie:  Neue Ring-KI - Genialer Schutz oder gefährlicher Spion im Vorgarten? | finanzen.net

Amazons Sicherheitssparte Ring hat eine neue Ära der intelligenten Hausüberwachung eingeläutet. Doch eine neue Technologie wirft auch kritische Fragen zum Datenschutz und zur Überwachung auf.

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• Amazon-Tochter Ring meldet per KI jetzt konkrete Szenen statt nur "Bewegung erkannt"
• Die KI lernt Haushaltsroutinen und warnt nur bei echten Anomalien
• Alte Vorfälle und Polizei-Zugriffe ohne Gerichtsbeschluss bleiben umstritten

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KI-gestützte Video-Beschreibungen revolutionieren Sicherheitsbenachrichtigungen

Wie das Unternehmen selbst berichtet, hat Amazons Tochter Ring am 25. Juni 2025 offiziell die Funktion "Video Descriptions" eingeführt, die künstliche Intelligenz nutzt, um Bewegungsaktivitäten automatisch zu analysieren und in verständliche Textbeschreibungen umzuwandeln. Statt der bisherigen simplen Meldung "Bewegung erkannt" erhalten Nutzer nun präzise Informationen wie "Eine Person geht mit einem schwarzen Hund die Treppe hoch" oder "Zwei Personen schauen in einen weißen Wagen in der Einfahrt".

Die Innovation stammt direkt von Ring-Gründer Jamie Siminoff, der am April 2025 als Amazon VP für Heimsicherheit zu seinem ursprünglichen Unternehmen zurückgekehrt ist.

Wie Engadget berichtet, beschreibt Siminoff die Funktion als bewusst knapp gehalten, damit Nutzer schnell einschätzen können, ob eine Situation ihre Aufmerksamkeit erfordert. Die KI beschreibt dabei nur das Hauptobjekt, das den Bewegungsalarm ausgelöst hat, und dessen Aktivität. Diese Fokussierung soll dazu beitragen, die Informationsflut zu reduzieren und wirklich relevante Sicherheitsereignisse hervorzuheben.

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Rückkehr des Gründers und ambitionierte KI-Pläne

Siminoff ist seit seiner Rückkehr nicht nur wieder für Ring verantwortlich, sondern leitet auch ein erweitertes Team rund um Amazon Key, Sidewalk und Blink - was laut GeekWire auf einen strategischen Kurswechsel hindeutet. In einem Blogbeitrag auf der Unternehmenswebseite betont er, dass das aktuelle KI-Feature nur der Anfang sei und man gerade erst beginne, das volle Potenzial von KI im Bereich Heimüberwachung auszuschöpfen.

Dabei plant Ring bereits weitere innovative Funktionen: Künftig sollen mehrere Bewegungsereignisse rund um ein Haus intelligent zu einer einzigen Benachrichtigung zusammengefasst werden. Noch ambitionierter ist das geplante Feature für "individuelle Anomalie-Warnungen", wie es weiter heißt. Diese KI-Funktion soll die üblichen Abläufe an einer Immobilie erlernen und sich nur bei ungewöhnlichen Vorkommnissen melden. Das System wird somit zunehmend personalisiert und lernt die spezifischen Routinen jedes Haushalts kennen.

Datenschutzbedenken und kontroverse Polizei-Partnerschaften

Trotz der technologischen Fortschritte bleiben erhebliche Datenschutzbedenken bestehen. Wie IT Boltwise kritisch anmerkt, wirft die Fähigkeit der KI, Haushaltsroutinen zu erlernen, ernsthafte Fragen zum Datenschutz auf. Die neue Technologie könnte bei unzureichender Sicherung zu einem attraktiven Ziel für Cyberkriminelle werden. Bereits in der Vergangenheit gab es Vorfälle, bei denen Ring-Konten gehackt wurden, um falsche Notrufe zu tätigen und Polizeieinsätze live zu streamen.

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Besonders problematisch ist Rings kontroverse Geschichte mit Strafverfolgungsbehörden. Wie Netzpolitik berichtete, gab Amazon Aufnahmen von Ring-Geräten ohne richterliche Anordnung an die Polizei weiter - nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland. Im April 2024 musste Amazon 5,6 Millionen US-Dollar an Kunden zurückzahlen, um Vorwürfe zu klären, dass sowohl Cyberkriminelle als auch unbefugte Ring-Mitarbeiter über die Kameras der Nutzer spioniert hatten, wie weiter berichtet wird. Erst 2024 hat Ring eine Funktion entfernt, die es der Polizei erlaubte, direkt bei Nutzern Videoaufnahmen anzufordern.

Verfügbarkeit und Zukunftsaussichten

Die "Video Descriptions" sind zunächst als Beta-Version ausschließlich für Ring-Home-Premium-Abonnenten in den USA und Kanada verfügbar. Das Premium-Abonnement kostet 20 US-Dollar monatlich oder 200 US-Dollar jährlich. Wie Amazon berichtet, funktioniert die Technologie mit allen aktuellen Ring-Kameras und Videotürklingeln, sodass auch Bestandskunden von der neuen Funktion profitieren können.

Amazon betont weiter, dass die generierten Beschreibungen nicht protokolliert werden. Dennoch bleibt unklar, wie diese Informationen gespeichert und unter welchen Umständen sie mit Strafverfolgungsbehörden geteilt werden könnten. Die Balance zwischen technologischer Innovation und Datenschutz wird für Amazon Ring in den kommenden Jahren eine zentrale Herausforderung bleiben.

D. Maier / Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Sundry Photography / Shutterstock.com, Jonathan Weiss / Shutterstock.com

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