MÄRKTE USA/Wall Street im Zollwürgegriff

11.07.25 15:54 Uhr

DOW JONES--Nach den Allzeithochs am Vortag neigen Anleger an der Wall Street am Freitag angesichts der jüngsten Entwicklungen im Zollstreit zu Gewinnmitnahmen. Nachdem US-Präsident Donald Trump nun Zölle von 35 Prozent auf Importe aus Kanada angekündigt hat, fürchten Anleger, dass andere Handelspartner mit ähnlich hohen Strafzöllen belegt werden. Da beim US-Präsidenten übers Wochenende wieder mit neuen Drohungen und Forderungen zu rechnen sei, bleibe das Schlagzeilenrisiko hoch und die Risikobereitschaft entsprechend niedrig, heißt es im Handel. Im frühen Handel sinkt der Dow-Jones-Index um 0,8 Prozent auf 44.309 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite ermäßigen sich um 0,6 bzw. 0,5 Prozent.

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Beobachter merken zwar an, dass die Kanada angedrohten Zölle nur für Produkte gelten sollen, die nicht den Regularien des Handelsabkommens zwischen den USA, Mexiko und Kanada entsprechen. Die Folgen dürften daher weit weniger gravierend sein als angenommen. Vielleicht sei Trump aber auch bereit, die Regelungen des Abkommens zu ignorieren, so warnende Stimmen im Handel. Darüber hinaus könnten die Basiszölle für den Handel mit den USA bald steigen. Denn Trump plant pauschale Zölle in Höhe von 15 bis 20 Prozent für die meisten Handelspartner. Das wäre höher als die derzeit geltenden 10 Prozent.

Anleihen sind trotz der neuen schlechten Nachrichten zum Zollstreit nicht gefragt. Sinkende Kurse lassen die Zehnjahresrendite um 4 Basispunkte auf 4,40 Prozent steigen. Anleger zögen sich wegen des Zollstreits und der daraus möglicherweise resultierenden höheren Inflation aus US-Anleihen zurück, erläutert OFI Investment Asset Management. "Der fünfte Rückgang der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in Folge hat die Erwartung verstärkt, dass eine starke Eintrübung des Arbeitsmarktes wahrscheinlich nicht das ist, was die Federal Reserve dazu veranlasst, bereits im September die Zinsen zu senken", erläutert ING-Analyst Francesco Pesole die Gründe für die steigenden Renditen.

Nachlassende Zinssenkungsfantasien und anziehende Marktzinsen stützen derweil den US-Dollar, der Dollarindex tendiert 0,2 Prozent höher. Sein kanadisches Pendant gibt jedoch zum Greenback nach. Dem "Loonie" stehen nach Ansicht der Commerzbank unruhige Zeiten bevor. Trump dürfte den nördlichen Nachbarn der USA nicht in Ruhe lassen. Bitcoin steigt nach den jüngsten Rekorden weiter - um Prozent. Nachdem die US-Regierung in diesem Jahr eine strategische Reserve genehmigt hat, scheint auch China seine Haltung zu Kryptowährungen zu ändern. Händler berichten von einem großen Interesse Institutioneller Anleger.

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Gold profitiert als vermeintlich sicherer Hafen von den wieder hochkochenden Handelsstreitigkeiten und Sorgen vor einer neues Eskalation im Nahen Osten. Der Preis für die Feinunze steigt um 0,9 Prozent. Die Ölpreise zeigen sich fester. Sie werden gestützt von der Erwartung weiterer Sanktionen gegen Russland. Berichten zufolge plant die Opec+ überdies, nach August die Fördermengen vorerst nicht weiter zu erhöhen.

Nvidia steigen nach dem Rordhoch des Vortages um weitere 0,6 Prozent. Die Marktkapitalisierung bleibt damit über der Marke von 4 Billionen US-Dollar. Die Titel des KI-Halbleiterspezialisten hat in den vergangenen drei Monaten um über 50 Prozent angezogen.

Boeing ziehen um 0,5 Prozent an. Berichtet deuten daraufhin, dass der Absturz einer Air India-Maschine womöglich nicht auf ein technisches Problem zurückzuführen ist, sondern auf einen Pilotenfehler. Die Aktien von Levi Strauss rücken um 8,6 Prozent vor, nachdem der Jeanshersteller für das erste Geschäftshalbjahr überraschend starke Zahlen vorgelegt und seine Jahresziele erhöht hatte.

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Krypto-sensible Aktien folgen Bitcoin nach oben, der ein neues Rekordhoch erreicht hat. Coinbase gewinnen 0,5 Prozent und Microstrategy 3,3 Prozent. Nach einer Hochstufung durch Wedbush klettern AMC Entertainment um 7,2 Prozent.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 44.308,84 -0,8% -341,80 +5,0%

S&P-500 6.241,38 -0,6% -39,08 +6,8%

NASDAQ Comp 20.533,43 -0,5% -97,23 +6,8%

NASDAQ 100 22.721,72 -0,5% -107,54 +8,6%

DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Do, 18:05 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1699 -0,0% 1,1703 1,1686 +13,0%

EUR/JPY 172,10 +0,5% 171,16 171,13 +5,0%

EUR/CHF 0,9316 -0,1% 0,9326 0,9318 -0,7%

EUR/GBP 0,8661 +0,5% 0,8619 0,8613 +4,1%

USD/JPY 147,11 +0,6% 146,25 146,43 -7,0%

GBP/USD 1,3507 -0,5% 1,3579 1,3567 +8,5%

USD/CNY 7,1445 -0,1% 7,1498 7,1511 -0,8%

USD/CNH 7,1698 -0,1% 7,1787 7,1805 -2,1%

AUS/USD 0,6580 -0,1% 0,6585 0,6571 +6,4%

Bitcoin/USD 117.574,90 +1,0% 116.437,55 111.479,00 +23,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 67,59 66,57 +1,5% 1,02 -7,0%

Brent/ICE 69,59 68,64 +1,4% 0,95 -8,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold 3.352,94 3.324,18 +0,9% 28,76 +26,6%

Silber 32,17 31,68 +1,5% 0,54 +13,6%

Platin 1.173,11 1.166,80 +0,5% 6,31 +33,3%

Kupfer 5,50 5,55 -0,9% -0,05 +35,4%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

(Angaben ohne Gewähr)

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Kontakt: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/cbr

(END) Dow Jones Newswires

July 11, 2025 09:55 ET (13:55 GMT)

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