Marktbericht

Verluste an der Frankfurter Börse: DAX schließt nach Sprung über 16.000-Punkte-Marke tief im Minus

02.05.23 17:43 Uhr

Verluste an der Frankfurter Börse: DAX schließt nach Sprung über 16.000-Punkte-Marke tief im Minus | finanzen.net

Zum Start in die neue Handelswoche verloren Anleger den Mut.

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Der DAX eröffnete die Dienstagssitzung mit einem Plus von 0,18 Prozent bei 15.950,36 Punkten. Im Anschluss ging es weiter nach oben, wobei das Börsenbarometer auch die viel beachtete Marke von 16.000 Zählern übersprang. Danach drehte der Wind jedoch wieder, der rutschte ins Minus und baute seine Verluste bis zum Handelsende aus. Letztlich verlor er 1,23 Prozent auf 15.726,94 Punkte.

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Schon am Feiertag anlässlich des Tages der Arbeit am Montag hatte die Indikation bereits an der Marke von 16.000 Punkten gekratzt. Im April hatte der DAX letztlich rund 1,9 Prozent gewonnen.

Hin zur Defensive?

"Unter der Oberfläche" habe zuletzt jedoch eine Rotation in die Defensive begonnen, schrieb Marktstratege Mislav Matejka von JPMorgan in einem Kommentar zum Mai-Auftakt. Die Anleger hätten sich von zyklischen Branchen weg orientiert, und eher bei Versorgern und Healthcare-Werten zugegriffen. Matejka geht davon aus, dass sich dieser Trend mit Blick auf den auslaufenden Zinserhöhungszyklus in den USA fortsetzen wird. Der europäische Aktienmarkt werde es so aber schwer haben, US-Aktien wie zuletzt abzuhängen.

US-Banken sorgen für Bewegung

Am Dienstag behielten die Investoren Nachrichten aus dem US-Bankensektor im Blick. Zum dritten Mal innerhalb von nur zwei Monaten ist in den USA eine größere Bank in die Knie gegangen: Die ins Wanken geratene First Republic Bank wird in einer Art Notübernahme an die Konkurrentin JPMorgan Chase verkauft.

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Inflation in der Eurozone nimmt wieder zu

In der Eurozone hatte sich im April die Inflation wieder etwas verstärkt mit 7,0 Prozent. Im Gegensatz zur allgemeinen Inflation ging die Kerninflation aber etwas zurück. Das Preisziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von mittelfristig zwei Prozent wird weiter klar überschritten. Gegen die hohe Teuerung stemmt sich die Notenbank seit einiger Zeit mit höheren Leitzinsen. Bei der nächsten EZB-Zinssitzung an diesem Donnerstag wird mit einer weiteren Zinsanhebung gerechnet. Abzuwarten bleibt, ob es zu einem größeren Zinsschritt von 0,5 Prozentpunkten kommt oder die EZB einen Gang herunterschaltet.

Für den Chefvolkswirt der Liechtensteiner VP Bank, Thomas Gitzel, jedoch ist klar, dass spätestens mit den Inflationszahlen die Argumente für weitere deutliche Zinsanhebungen der EZB geliefert wurden.

Zinsentscheidungen im Fokus

Am Mittwoch stehen in den USA und am Donnerstag in der Eurozone Leitzinsentscheidungen an. Dabei dürfte sich die Fed erneut mit 0,25 Prozentpunkten begnügen. Die EZB könnte einen Gang herunterschalten, auch wenn einige Ratsmitglieder versuchten, einen weiteren großen Zinsschritt um 0,5 Prozentpunkte im Spiel zu halten.

Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Reuters

Bildquellen: DANIEL ROLAND/AFP/Getty Images

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