MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

23.07.25 07:32 Uhr

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ TAGESTHEMA I +++++

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Die USA und Japan haben ein Handelsabkommen geschlossen. Dies gab US-Präsident Donald Trump am Dienstagabend in einem Social-Media-Post bekannt, in dem er ankündigte, seine sogenannten reziproken Zölle für das Land auf 15 Prozent festzusetzen. Im Rahmen des Abkommens werde Japan 550 Milliarden Dollar in den USA investieren. Die USA würden "90 Prozent der Gewinne" aus den Investitionen erhalten, schrieb er, ohne weitere Details zu nennen. Zudem werde Japan "sein Land für den Handel mit Autos und Lastwagen, Reis und bestimmten anderen landwirtschaftlichen Produkten öffnen". Für Japan und seine leistungsstarke Autoindustrie ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Zölle auf Autos von derzeit 25 auf 15 Prozent gesenkt werden, wie Tokios oberster Unterhändler, Ryosei Akazawa, mitteilte. An den Zöllen auf Stahl, die derzeit bei 50 Prozent liegen, werde sich jedoch nichts ändern.

+++++ TAGESTHEMA II +++++

SAP hat sein Cloud-Wachstum im zweiten Quartal beschleunigt. Der operative Gewinn legte ebenfalls deutlich zu. Den Ausblick für das laufende Jahr bestätigte der Software-Konzern. Im zweiten Quartal stieg der Cloud-Umsatz währungsbereinigt um 28 Prozent auf 5,13 Milliarden Euro. Analysten hatten im Konsens von Visible Alpha 5,17 Milliarden Euro erwartet. Im ersten Quartal hatte das währungsbereinigte Wachstum 26 Prozent betragen. Der Non-IFRS-Betriebsgewinn stieg währungsbereinigt um 35 Prozent auf 2,57 Milliarden Euro. Analysten hatten hier 2,43 Milliarden prognostiziert. SAP hat sich für dieses Jahr ein währungsbereinigtes Cloud-Wachstum von 26 bis 28 Prozent auf 21,6 bis 21,9 Milliarden Euro vorgenommen. Cloud- und Software zusammengenommen sollen um 11 bis 13 Prozent auf 33,1 bis 33,6 Milliarden Euro zulegen. Das Non-IFRS-Betriebsergebnis wird bei 10,3 bis 10,6 Milliarden Euro gesehen nach 8,15 Milliarden 2024. Die Zahlen zum zweiten Quartal im Detail (in Millionen Euro, Ergebnis je Aktie in Euro, Marge in Prozent, nach IFRS):

. BERICHTET PROG PROG

2. QUARTAL 2Q25 ggVj 2Q25 ggVj 2Q24

Operative Marge 28,5 -- 26,7 -- 23,4

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Umsatzerlöse 9.027 +9% 9.061 +9% 8.288

Cloud- und Softwareerlöse 7.966 +11% 7.961 +11% 7.175

Softwarelizenzen 194 -15% 169 -26% 229

Softwaresupport 2.642 -5% 2.622 -6% 2.792

Clouderlöse 5.130 +24% 5.171 +25% 4.153

Operatives Ergebnis 2.568 +32% 2.425 +25% 1.940

Ergebnis nach Steuern 1.747 +37% 1.653 +29% 1.278

Ergebnis/Aktie unverwässert 1,50 +36% 1,42 +29% 1,10

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Current Cloud Backlog 18.052 +22% 18.561 +25% 14.808

Free Cashflow 2.357 +83% 1.525 +18% 1.288

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

HOCHTIEF (14:30)

Nachfolgend die Konsensschätzungen für das zweite Quartal (Angaben in den Tabellen in Millionen Euro, Bilanzierung nach IFRS):

. PROG PROG PROG

2. QUARTAL 2025 2Q25 ggVj Zahl 2Q24

Umsatzerlöse 9.002 +14% 7 7.895

Ergebnis vor Steuern operativ 283 +20% 7 236

Ergebnis nach Steuern/Dritten operativ 181 +14% 7 159

Weitere Termine:

07:30 FR/Alstom SA, Umsatz 1Q

07:30 NL/KPN NV, Ergebnis 1H

09:00 DE/Flatexdegiro AG, PK 1H (10:00 Analystenkonferenz)

09:00 ES/Iberdrola SA, Ergebnis 1H

12:30 US/AT&T Inc, Ergebnis 2Q

12:30 US/GE Vernova Inc, Ergebnis 2Q

22:00 US/International Business Machines Corp (IBM), Ergebnis 2Q

22:05 US/Alphabet Inc (Google-Holding), Ergebnis 2Q

22:05 US/T-Mobile US Inc, Ergebnis 2Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

-EU

16:00 Index Verbrauchervertrauen Eurozone (Vorabschätzung) Juli

PROGNOSE: -15,0

zuvor: -15,3

-US

16:00 NAR, Verkauf bestehender Häuser Juni

PROGNOSE: -0,7% gg Vm

zuvor: +0,8% gg Vm

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell:

Index zuletzt +/- %

DAX Futures 24.375,00 +0,9%

E-Mini-Future S&P-500 6.326,20 +0,3%

E-Mini-Future Nasdaq-100 23.099,50 +0,2%

Nikkei-225 (Tokio) 41.192,13 +3,6%

Hang-Seng (Hongk.) 25.466,83 +1,3%

Schanghai-Comp. 3.609,18 +0,8%

Dienstag:

DAX 24.041,90 -1,1%

DAX-Future 24.151,00 -1,0%

XDAX 24.064,69 +0,1%

MDAX 31.127,86 -0,7%

TecDAX 3.869,57 -1,4%

SDAX 17.716,00 -1,2%

Euro-Stoxx-50 5.290,48 -1,0%

Stoxx-50 4.468,07 -0,4%

Dow-Jones 44.502,44 +0,4%

S&P-500 6.309,62 +0,1%

Nasdaq Composite 20.892,69 -0,4%

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Mit einer kräftigen Erholung an den europäischen Aktienmärkten rechnen Marktteilnehmer zur Eröffnung am Mittwoch. Der DAX wird vorbörslich gut 200 Punkte oder 0,8 Prozent höher mit 24.250 Punkten errechnet. Händler verweisen auf die starken Vorlagen der asiatischen Märkte und von den US-Index-Futures, nachdem die USA nun Handelsabkommen mit Japan und mit den Philippinen geschlossen haben. Der reziproke Zoll für Japan wurde überwiegend auf 15 von 25 Prozent zurückgenommen. "Die Hoffnung wächst, dass es nun auch bald mit der EU zu einem Abkommen kommt", so ein Marktteilnehmer. In Japan sind vor allem die exportorientierten Autoaktien die Gewinner mit zweistelligen Aufschlägen. Daneben steht auch in Europa weiterhin die Berichtssaison im Blick.

Rückblick: Es regiere weiter die Vorsicht, hieß es. Die internationalen Märkte warten auf eine Einigung im Handelsstreit der EU mit den USA, denn das US-Ultimatum mit Datum 1. August rückt näher. Daneben stellte die Sorge um die Unabhängigkeit der US-Notenbank übergeordnet weiter einen Belastungsfaktor dar. Akzente setzte die an Fahrt aufnehmende Berichtssaison. Belastend für den Technologiesektor wirkten die Zahlen von NXP, die nicht ganz zu der Euphorie im Sektor passten, wie ein Händler sagte. Für Technologieaktien ging es 1,6 Prozent nach unten. Givaudan (-5,5%) konnte den Umsatz weiter steigern. Spuren des US-Handelskonflikts gebe es nicht, vor allem die Profitabilität habe stärker als erhofft zugelegt, hieß es. Allerdings wies die UBS darauf hin, dass das organische Umsatzwachstum im zweiten Quartal die Erwartungen verfehlt habe. Symrise fielen im Windschatten um 1,9 Prozent. Die Zahlen des Schokoladenherstellers Lindt & Sprüngli (-6,4%) zeigten keine Anzeichen von Margendruck durch die angesprungenen Rohstoffpreise, hieß es. Diese seien durch Effizienz- und vor allem Preissteigerungen mehr als aufgefangen worden. Belastend wirkte aber der Ausblick. Bei Julius Bär (-2,1%) war der Gewinn stärker als erwartet zurückgegangen. Akzo Nobel (-3,4%) hat ihren Gewinnausblick für das Gesamtjahr gesenkt, um Währungseffekten Rechnung zu tragen, wie Jefferies urteilte.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Schwächer - SAP verloren vor der Vorlage von Quartalszahlen, die für den späten Abend angekündigt war, 1,5 Prozent. Trotz der negativen Kursreaktion werteten Händler Geschäftszahlen und Ausblick von Sartorius positiv. Gelobt wurde vor allem die Margenstärke, die keinerlei Anzeichen von Nachfrageschwäche oder Konkurrenzdruck zeige. Dennoch verloren Sartorius 5,4 Prozent und die französische Tochter Sartorius Stedim 8,1 Prozent, Anleger störten sich an einem als zu konservativ empfundenen Ausblick. Infineon fielen um 3,5 Prozent, nachdem die Zahlen von NXP auf eine Nachfrageschwäche hingedeutet hatten. Mit SMA Solar ging es trotz schwächerer Zahlen 0,4 Prozent nach oben, nachdem der Titel über weite Strecken im Minus notiert hatte.

XETRA-NACHBÖRSE

Im nachbörslichen Handel am Dienstag haben sich die Kurse meist stabilisiert. In den USA markierte der S&P-500 ein weiteres Rekordhoch, das allerdings nur geringfügig über dem vorigen lag. Aktien von SAP gerieten unter Druck, nachdem das Unternehmen am Abend Zahlen zum zweiten Quartal vorgelegt hatte, die wohl nicht in allen Punkten überzeugten (siehe Tagesthema). Die Titel verloren rund 3 Prozent, nachdem sie im Xetra-Handel schon 1,5 Prozent abgegeben hatten.

USA - AKTIEN

Kaum verändert - Mit dem Näherrücken des Fristendes für das Inkrafttreten der US-Zölle am 1. August steige die Verunsicherung, erklärten Händler die Zurückhaltung der Anleger. Chipwerte wurden verkauft, nachdem das Wall Street Journal berichtet hatte, dass Softbank und OpenAI ihre Pläne für das 500 Milliarden Dollar schwere Stargate-Projekt zurückgeschraubt hätten. Nvidia, Advanced Micro Devices und Broadcom gaben um bis zu 3,3 Prozent nach. Bei Einzelwerten bestimmte die Bilanzsaison die Richtung. So büßten NXP Semiconductors 0,1 Prozent ein. Der Halbleiterkonzern hat im zweiten Quartal weniger verdient und umgesetzt, schnitt aber etwas besser ab als erwartet. Im laufenden Quartal dürften Umsatz und Gewinn zwar erneut sinken, danach könnte es zu einer Erholung kommen. Coca-Cola (-0,6%) hat im zweiten Quartal mehr verdient als erwartet und ihre Wachstumsprognose angehoben, obwohl der Umsatz im Quartal leicht hinter den Markterwartungen zurückblieb. Sherwin-Williams (-0,4%) ist angesichts der andauernden Nachfrageschwäche mit Blick auf das laufende Jahr vorsichtiger geworden. Lockheed Martin (-10,8%) hat im zweiten Quartal aufgrund zahlreicher einmaliger Kosten einen Gewinneinbruch verzeichnet und die Erwartungen des Marktes verfehlt. Die Zahlen von Philip Morris International (-8,4%) überzeugten nicht in allen Punkten. Beim Autohersteller GM

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July 23, 2025 01:33 ET (05:33 GMT)