MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa -2-

14.11.25 07:36 Uhr

Sehr schwach - Das Ende des längsten Regierungsstillstands der Geschichte sorgte zum einen dafür, dass mit der guten Nachricht Gewinne mitgenommen wurden, zum anderen aber auch für einen starken Dämpfer der Zinssenkungsspekulation. Die ausgebliebenen US-Konjunkturdaten zu Inflation und Arbeitsmarkt im Oktober würden "wahrscheinlich nie" veröffentlicht, hieß es aus dem Weißen Haus. Das schürte die Spekulation, dass sich die US-Notenbank bei ihrem Treffen im Dezember mangels Einblick in die konjunkturelle Lage mit einer weiteren Zinssenkung schwer tun dürfte. Dazu passend äußerten sich diverse US-Notenbanker eher zurückhaltend. Unter Druck standen besonders Technologieaktien, die nach dem KI-Hype vielfach als hoch bewertet gelten. Nvidia gaben beispielsweise um 3,5 Prozent nach. Cisco Systems stiegen um 4,7 Prozent, nachdem der Netzwerkausrüster die Prognose angehoben hatte nach einem starken Berichtsquartal. Disney verloren fast 8 Prozent. Der Unterhaltungskonzern hatte einen Konzernumsatz unter den Markterwartungen mitgeteilt. Verizon plant einem Bericht zufolge den Abbau von 15.000 Stellen. Der Kurs zog um 0,8 Prozent an. Biontech sackten um 7 Prozent ab, weil Pfizer laut einem Medienbericht versuchen soll, die Beteiligung an dem deutschen Unternehmen zu verkaufen. Nach schwachen Geschäftszahlen des japanischen Speicherchipanbieters Kioxia gaben Micron Technology um 3,2, Sandisk um 14 und Western Digital um 5,4 Prozent nach.

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US-ANLEIHEN

Die abnehmenden Zinssenkungserwartungen sorgten für steigende Anleiherenditen. Die Zehnjahresrendite stieg um 3 Basispunkte auf 4,10 Prozent.

DEVISEN

zuletzt +/- % 0:00 Vortag Do, 17:30 % YTD

EUR/USD 1,1640 +0,0% 1,1636 1,1644 +11,9%

EUR/JPY 179,88 +0,0% 179,82 179,74 +10,1%

EUR/CHF 0,9222 -0,0% 0,9224 0,9222 -1,5%

EUR/GBP 0,8850 +0,1% 0,8837 0,8823 +6,7%

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USD/JPY 154,53 +0,0% 154,53 154,36 -1,6%

GBP/USD 1,3153 -0,1% 1,3167 1,3198 +4,9%

USD/CNY 7,0715 -0,0% 7,0725 7,0686 -1,8%

USD/CNH 7,0964 +0,0% 7,0956 7,0928 -3,0%

AUS/USD 0,6535 +0,0% 0,6533 0,6554 +5,7%

Bitcoin/USD 96.997,80 -2,8% 99.774,00 101.112,35 +7,6%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

Der Dollar fiel mit der Spekulation auf schwache Konjunkturdaten nach dem Ende des Shutdowns, und profitierten zugleich nicht von der Spekulation auf eine möglicherweise doch nicht kommende Zinssenkung im Dezember. Der Dollar-Index büßte 0,4 Prozent ein, der Euro stieg im US-Handel auf 1,1640 Dollar.

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++++ ROHSTOFFE +++++

METALLE

zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold 4.178,84 4.171,74 +0,2% 7,10 +59,9%

Silber 52,76 52,28 +0,9% 0,48 +84,5%

Platin 1.365,88 1.360,94 +0,4% 4,94 +59,5%

Kupfer 5,08 5,10 -0,4% -0,02 +23,6%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

Am Goldmarkt trieb die Spekulation auf schwache Konjunkturdaten und eine Zinssenkung im Dezember den Preis des Edelmetalls zeitweise über 4.200 Dollar getrieben. Die im Handelsverlauf dann aber schwindende Hoffnung auf eine neuerliche geldpolitische Lockerung ließ den Preis jedoch wieder zurückkommen. Im späten Handel notierte die Feinunze 0,7 Prozent niedriger bei 4.170 Dollar.

ÖL

zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 59,72 58,69 +1,8% 1,03 -18,3%

Brent/ICE 64,01 63,01 +1,6% 1,00 -15,7%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

Die Ölpreise zeigten sich mit kleinen Aufschlägen, Sanktionen gegen Russland überwögen aktuell die Befürchtung eines Überangebots, hieß es. Die Internationale Energie-Agentur hatte ihre Prognosen 2025 und 2026 für die Nachfrage, aber auch für das Angebot leicht angehoben und rechnet weiterhin mit einem Überangebot. Der Preis für das Barrel US-Öl der Sorte WTI stieg um 0,3 Prozent auf 58,69 Dollar.

+++++ MELDUNGEN SEIT DONNERSTAG 17.30 UHR +++++

CHINA - Konjunktur

Das Wachstum der chinesischen Industrieproduktion hat sich im Oktober verlangsamt. Es betrug 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu, nachdem es im September noch bei 6,5 Prozent gelegen hatte. Ökonomen hatten mit 5,5 Prozent gerechnet. Die Einzelhandelsumsätze stiegen um 2,9 Prozent nach einem Plus von 3,0 Prozent im Vormonat. Ökonomen hatten mit 2,7 Prozent aber weniger erwartet. Die Anlageinvestitionen gingen in den ersten zehn Monaten des Jahres um 1,7 Prozent zurück. Für die ersten neun Monate hatte ein Rückgang um 0,5 Prozent zu Buche gestanden. Ökonomen hatten einen Rückgang um 0,8 Prozent prognostiziert.

DEUTSCHE EUROSHOP

Die FFO in den ersten neun Monaten sind um 13 Prozent auf 109 Millionen Euro gesunken, der Umsatz ging um 1,2 Prozent auf 197 Millionen Euro zurück, das EBIT um 4,5 Prozent auf 155 Millionen Euro. Der Vorsteuergewinn ohne Bewertungsergebnis sank um 14 Prozent auf 108 Millionen Euro. Unter dem Strich verdiente Deutsche Euroshop mit 93,5 Millionen Euro dank höherer Mieterträge dagegen 13 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die FFO im Gesamtjahr sieht das Unternehmen nun bei 146 bis 151 statt bei 145 bis 153 Millionen Euro, das EBIT bei 211 bis 216 statt 209 bis 217 Millionen Euro. Die Umsatzspanne wurde auf 268 bis 273 von 268 bis 276 Millionen Euro eingegrenzt.

NAGARRO

Nachfolgend die Drittquartalszahlen und die Konsensschätzungen (in Millionen Euro, Marge in Prozent, Ergebnis je Aktie in Euro):

BERICHTET PROG PROG

3. QUARTAL 3Q25 ggVj 3Q25 ggVj 3Q24

Umsatz 255 +5% 253 +4% 243

EBITDA bereinigt 44 +27% 42 +20% 35

EBITDA-Marge bereinigt 17,3 -- 16,5 -- 14,2

Ergebnis nach Steuern/Dritten 21 +67% -- -- 13

Ergebnis je Aktie unverwässert 1,69 +76% -- -- 0,96

ALSTOM

Der bereinigte Nettogewinn stieg im ersten Geschäftshalbjahr auf 338 (Vorjahr: 224) Millionen Euro. Der Umsatz legte um 3 Prozent auf 9,06 Milliarden Euro zu. Das bereinigte EBIT kletterte um 13 Prozent auf 580 Millionen Euro. Analysten hatten mit 569 Millionen Euro gerechnet. Die Marge verbesserte sich auf 6,4 von 5,9 Prozent. Für das Gesamtjahr rechnet Alstom nun mit einem organischen Umsatzwachstum von über 5 Prozent statt wie bisher mit 3 bis 5 Prozent.

ENEL

hat den in den ersten neun Monaten den bereinigte Nettogewinn um 4,5 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro gesteigert. Der berichtete Gewinn lag kaum verändert bei 5,24 Milliarden Euro. Das bereinigte EBITDA legte um 0,9 Prozent auf 17,3 Milliarden Euro zu. Den bereinigten Nettogewinn sieht Enel nun etwas oberhalb der Prognosespanne von 6,7 bis 6,9 Milliarden Euro.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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November 14, 2025 01:36 ET (06:36 GMT)