Nach Anschlag

Finanzmärkte etwas verunsichert durch Terroranschlag in Barcelona - Börse in Spanien mit Verlusten

18.08.17 10:18 Uhr

Finanzmärkte etwas verunsichert durch Terroranschlag in Barcelona - Börse in Spanien mit Verlusten | finanzen.net

Der Terroranschlag in Barcelona hat am Freitag an den Finanzmärkten für Verunsicherung gesorgt - wenn auch in eher begrenztem Ausmaß.

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Indizes

41.368,5 PKT 254,5 PKT 0,62%

5.308,9 PKT 19,9 PKT 0,38%

13.488,9 PKT 8,5 PKT 0,06%

Der Anschlag vom Donnerstag mit mindestens 13 Toten und vielen Verletzten sowie eine von der Polizei verhinderte zweite Attacke in einem katalanischen Touristenort sorgten dafür, dass Investoren verstärkt als sicher geltende Anlagen suchten. Am europäischen Aktienmarkt gerieten die Kurse unter Druck, die Renditen auf Staatspapiere gaben nach und der Goldpreis legte zu. Händler führten dies jedoch auch auf das Polit-Chaos in den USA zurück.

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An den Aktienmärkten kamen die wichtigsten europäischen Indizes am Freitag deutlich unter Druck. Der spanische IBEX 35-Index fiel um 1,35 Prozent und entwickelte sich so etwas schwächer als das europäische Marktumfeld, wie der 0,88 Prozent leichtere Leitindex EURO STOXX 50 zeigt.

BELASTUNG AUCH DURCH US-POLITCHAOS

Experten brachten die Abgaben aber nicht nur mit den Terroranschlägen in Verbindung. Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect Bank verwies als Belastung eher auf eine nachlassende innenpolitische Unterstützung für US-Präsident Donald Trump, die am Vorabend schon in New York merklich auf die Kurse gedrückt hatte. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial hatte den größten Tagesverlust seit drei Monaten erlitten.

Trump steht derzeit wegen Äußerungen zu gewalttätigen Auseinandersetzungen bei einem Aufmarsch von Rechtsextremen in der US-Stadt Charlottesville unter Druck. Zuletzt berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Bezug auf eine eine eingeweihte Quelle, Trump habe seine Pläne zur Gründung eines Infrastruktur-Rats mit Konzernchefs aus der Privatwirtschaft beerdigt. Zuvor waren bereits zwei bestehende Beratergremien abgeschafft worden, nachdem sich Konzernchefs zurückgezogen hatten. Außerdem hatte es Gerüchte gegeben, wonach nun auch noch sein oberster Wirtschaftsberater, Gary Cohn, zurücktreten werde.

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KEINE REAKTION BEIM EURO - GOLDPREIS STEIGT

Die Renditen für deutsche Staatspapiere legten am Freitag zuletzt wieder etwas zu. Zehnjährige Papiere rentierten am Vormittag wieder mit 0,41 Prozent, nachdem die Verzinsung zwischenzeitlich unter 0,40 Prozent gefallen war, weil Anleger als sicher geltende Staatspapiere aufsuchten. Auch in den meisten anderen Ländern im Euroraum einschließlich Spaniens war eine vergleichbare Bewegung bei den Renditen zu beobachten.

Keine nennenswerte Reaktion zeigte sich unterdessen beim Eurokurs. Das gleiche galt für den Ölmarkt. Der Goldpreis legte am Freitag um rund ein halbes Prozent zu, was grundsätzlich auf Verunsicherung an den Finanzmärkten hinweist, weil viele Anleger Gold als sicheren Hafen in unsicheren Zeiten aufsuchen./tos/tih/bgf/

MADRID (dpa-AFX)

Bildquellen: David Acosta Allely / Shutterstock.com, Pitcha T. / Shutterstock.com

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