OHB SE: Rheinmetall im Weltraum
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Die Aktie der OHB SE hat 2025 deutlich an Dynamik gewonnen. Der Raumfahrtkonzern profitiert von steigenden europäischen Budgets, starken Aufträgen und einer verbesserten Profitabilität.
Die OHB SE hat sich 2025 als einer der dynamischsten Raumfahrtwerte Europas zurückgemeldet. Nachdem das Unternehmen 2024 mit Projektbelastungen und schwacher Marge zu kämpfen hatte, zeigen die Neunmonatszahlen 2025 einen klaren Turnaround: Die Gesamtleistung stieg um 21 Prozent auf 863,5 Mio. Euro, während das EBIT sogar um ein Drittel auf fast 46 Mio. Euro kletterte. Dass die Aktie seit dem Jahresanfang bereits um 138 Prozent nach oben geschossen ist, hat damit aber nur am Rande zu tun. Vielmehr spielt die Wiederentdeckung der Raumfahrt als zentrale Säule der europäischen Sicherheitspolitik die entscheidende Rolle.
Auftragsbestand steigt um 50 Prozent
Als einer der wenigen europäischen Anbieter mit kompletter Systemkompetenz dürfte OHB davon überdurchschnittlich profitieren. Der Auftragsbestand, der sich per Ende September auf 3,1 Mrd. Euro belaufen hat und damit um ca. 50 Prozent höher lag als vor einem Jahr, zeigt bereits die ersten Effekte dieser Zeitenwende. Glaubt man den politischen Ankündigungen, dürfte noch mehr kommen. So sorgte im September die Ankündigung des Bundesverteidigungsministeriums, bis 2030 rund 35 Mrd. Euro in nationale Weltraum- und Sicherheitsprogramme zu investieren, für Euphorie bei der OHB-Aktie und für einen zwischenzeitlichen Anstieg bis auf 175 Euro.
Weitere Ausschreibungen stehen an
Bereits deutlich konkreter ist es auf der europäischen Ebene, wo Ende November eine deutlich erweiterte Finanzierung für die Europäische Weltraumagentur (ESA) beschlossen wurde. Das Budget der Jahre 2026 bis 2028 soll sich auf 22,1 Mrd. Euro belaufen und damit um 5 Mrd. höher liegen als bisher. Die europäische Raumfahrtpolitik verfolgt damit zwei Ziele: technologische Souveränität und die Stärkung der industriellen Basis, wobei insbesondere die Bereiche Erdbeobachtung, Sicherheit, Navigation und Trägersysteme im Fokus stehen. Für OHB bedeutet dies nicht nur höhere Ausschreibungsvolumina, sondern auch eine stabilere Planungssicherheit über die laufenden Großprogramme hinaus. Dies gilt umso mehr, als es bei der ESA traditionell einen engen Bezug zwischen dem Finanzierungsanteil eines Landes und der Höhe der an seine Unternehmen vergebenen Aufträge gibt. Und Deutschlands Anteil steigt von 3,5 auf über 5,0 Mrd. Euro.
Fazit
Die Kombination aus nationalem und europäischem Budgetwachstum schafft einen Investitionszyklus, wie ihn die Branche seit Jahrzehnten nicht gesehen hat – eine Situation, die der im Rüstungssektor ähnelt. Genau wie Rheinmetall dort profitiert OHB hier von einem selten starken Gleichlauf aus Technologiekompetenz, politischer Priorisierung und operativem Momentum. Die Aktie ist zwar hoch bewertet und bleibt schwankungsanfällig, bietet langfristig orientierten Anlegern aber weiterhin ein interessantes Chance-Risiko-Profil.
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