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BCG-Studie: Deutsche Wirtschaft beweist Widerstandskraft trotz trüber
Stimmung (FOTO)
München (ots) -
- 43 Prozent der Unternehmen erwarten, dass die deutsche Wirtschaft in den
nächsten 12 Monaten wächst
- Die überwiegende Mehrheit beurteilt die Wettbewerbsfähigkeit ihres
Unternehmens positiv
- Bürokratie, Fachkräftemangel und hohe Energiekosten bremsen den Standort -
zugleich eröffnet Künstliche Intelligenz neue Chancen für seine
Zukunftsfähigkeit
Deutschlands Wirtschaft ist zuversichtlich und glaubt an das Potential des
Standortes. Pragmatismus und Handlungsbereitschaft prägen das Stimmungsbild. 43
Prozent der Unternehmen erwarten in den nächsten zwölf Monaten ein Wachstum der
deutschen Wirtschaft, 37 Prozent steigende Umsätze im eigenen Haus. Das zeigt
die aktuelle Studie von Boston Consulting Group (BCG) "Stimmungsbarometer zu
Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit". Dafür wurden rund 1.000 Unternehmen
unterschiedlicher Größe befragt. Als größte Gefährdungsfaktoren für den Standort
sehen sie Bürokratie (40 Prozent), Fachkräftemangel (39 Prozent) und hohe
Energiekosten (36 Prozent).
Resilient aus eigener Kraft
Die große Mehrheit der Unternehmen vertraut auf ihre eigene
Wettbewerbsfähigkeit: 86 Prozent sehen sich gegenüber direkten Konkurrenten auf
Augenhöhe oder im Vorteil. Besonders Finanzdienstleister und ITK-Unternehmen
schätzen die eigene Stärke hoch ein. Auch die Standortbedingungen werden
überwiegend positiv bewertet - 56 Prozent der Befragten stufen sie als gut oder
sehr gut ein. Besonders positiv über den Standort Deutschland äußern sich die
Branchen Lebensmittel und Getränke (68 Prozent), Medien und ITK (je 66 Prozent).
"Unternehmen sehen die Herausforderungen klar - aber sie resignieren nicht.
Trotz Gegenwind durch Bürokratie, Fachkräftemangel und hohe Energiekosten
vertrauen sie auf die Substanz ihrer Produkte, auf Innovationskraft und auf die
Stärke des Standorts", sagt Judith Wallenstein, Managing Director und Senior
Partner bei der Boston Consulting Group.
International unter Druck
Im globalen Vergleich fällt die Selbsteinschätzung der deutschen Wirtschaft
allerdings deutlich verhaltener aus. 52 Prozent der Befragten sind überzeugt,
dass deutsche Unternehmen im vergangenen Jahr gegenüber US-Firmen an
Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt haben. Gegenüber der Konkurrenz aus China sehen
sogar 69 Prozent einen Rückgang der Wettbewerbsfähigkeit. Auch auf europäischer
Ebene existiert Skepsis: Rund 20 Prozent der Unternehmensentscheider machen sich
Sorgen, dass Europa in wichtigen Bereichen zurückfällt. Sie sehen in der
europäischen Wirtschaft zwar grundsätzliches Potenzial, dieses werde jedoch
durch strukturelle Probleme und langsame Entscheidungsprozesse gebremst. Wenn
die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands abnimmt, werden die meisten der befragten
Unternehmen (76 Prozent) mit verstärktem Personalabbau reagieren - insbesondere
Finanzdienstleister (84 Prozent) sowie IKT- und Industrieunternehmen (je 80
Prozent). 73 Prozent der Firmen würden zudem Aktivitäten ins Ausland verlagern.
Zukunftsorientierung: Investitionen in KI, Qualifizierung und neue Märkte
Damit es nicht so weit kommt, planen viele deutsche Unternehmen aktuell konkrete
Maßnahmen, um die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu steigern: Im Mittelpunkt stehen
vier Hebel: Kosten senken (32 Prozent), Mitarbeiter qualifizieren (32 Prozent),
Prozesse digitalisieren (28 Prozent) und neue Märkte und Zielgruppen erschließen
(28 Prozent). Besonders deutlich zeigt sich der Fokus auf Technologie: 42
Prozent sehen den Einsatz von Künstlicher Intelligenz als entscheidenden Faktor
für ihre Wettbewerbsfähigkeit. Auch Nachhaltigkeit gewinnt an Gewicht: 27
Prozent der Befragten stufen sie bereits heute als strategisch relevant ein.
"Die Ergebnisse verdeutlichen: Deutschlands Unternehmen warten nicht ab, sondern
investieren in ihre eigene Zukunftsfähigkeit - besonders, da ihnen die
Wettbewerbsfähigkeit im Vergleich zu den USA und China Sorgen macht", sagt
Judith Wallenstein von BCG. "Digitalisierung, Qualifizierung und KI werden dabei
nicht als Risiko, sondern als Chance verstanden, den Standort im internationalen
Wettbewerb langfristig zu stärken."
Politik und Rahmenbedingungen: Transformation braucht Entlastung
Damit die Wirtschaft ihre Stärke entfalten kann, sind verlässliche
Rahmenbedingungen entscheidend. Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen
(52 Prozent) fordert einen spürbaren Bürokratieabbau, um Innovations- und
Investitionsvorhaben schneller umsetzen zu können. Auf den weiteren Plätzen
folgen eine entlastende Energiepolitik sowie konkrete Förderung der
Digitalisierung in Deutschland.
Über die Studie
Das Stimmungsbarometer zu Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit wurde im Juni und
Juli 2025 von der Boston Consulting Group (BCG) erhoben. Befragt wurden 1.000
Entscheider aus deutschen Unternehmen unterschiedlicher Größe und Branchen - von
Industrie und Bau über ITK bis zu Finanzdienstleistungen. Die Befragung deckt
Unternehmen mit Jahresumsätzen von unter 200.000 Euro bis über 50 Millionen Euro
ab und bildet damit ein umfassendes Stimmungsbild zur aktuellen und erwarteten
Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Die Teilnehmer repräsentieren ein
breites Führungsspektrum: 31 Prozent gehören der C-Level-Ebene an, 37 Prozent
leiten Fachabteilungen, 12 Prozent sind Bereichsleiter.
Über BCG
Die Boston Consulting Group (BCG) ist eine weltweit führende
Unternehmensberatung. Gemeinsam mit Führungskräften aus Wirtschaft und
Gesellschaft treiben wir tiefgreifende Transformationen voran. Seit der Gründung
1963 leistet BCG Pionierarbeit im Bereich Unternehmensstrategie. Unser Ziel:
Organisationen so stärken, dass sie wachsen, nachhaltige Wettbewerbsvorteile
entwickeln und positiven gesellschaftlichen Wandel gestalten können. BCG steht
für erstklassige Strategieberatung mit Technologiekompetenz sowie
unternehmerischer Umsetzungskraft - von digitalen Geschäftsmodellen bis zu
Corporate Ventures. Unsere internationalen Teams vereinen Branchenwissen,
funktionale Expertise und vielfältige Perspektiven - sie hinterfragen den Status
quo und setzen Impulse für echte Veränderung. Unser Beratungsmodell ist
einzigartig: Es setzt auf enge Zusammenarbeit innerhalb unserer Teams und bei
unseren Kunden - über alle Organisationsebenen hinweg.
BCG ist mit rund 33.000 Mitarbeitenden in über 100 Städten und mehr als 50
Ländern vertreten. Weltweit erzielte BCG im Jahr 2024 einen Umsatz von 13,5
Milliarden US-Dollar.
Weitere Informationen: https://www.bcg.com
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