OTS: ibw - Informationszentrale der Bayerischen Wirtschaft e.V. / ...
Strukturelle Standortprobleme lösen, Sondervermögen zielgerichtet
einsetzen
München (ots) - Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw - Vereinigung
der Bayerischen Wirtschaft e. V.:
"Das Jahresgutachten des Sachverständigenrats zeigt: Die deutsche Wirtschaft
setzt ihre Schwächephase fort. Für das kommende Jahr erwarten die
Wirtschaftsweisen nur noch ein Wirtschaftswachstum von 0,9 Prozent. Der
konjunkturelle Tiefpunkt scheint zwar vorerst überwunden. Die tiefgreifenden
strukturellen Probleme am Standort aber bleiben bestehen und verhindern einen
echten wirtschaftlichen Aufbruch. Hinzu kommen außenwirtschaftliche
Herausforderungen, die das deutsche exportorientierte Geschäftsmodell bedrohen:
Zunehmender Protektionismus, eine immer weniger verlässliche USA und die starke
chinesische Konkurrenz machen unseren Unternehmen das Leben schwer.
Die Prognose ist auch ein Appell an die Bundesregierung, jetzt dringend nötige
Strukturreformen einzuleiten und die Weichen auf Wachstum zu stellen. Mit Blick
auf das Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaneutralität können wir die
Analyse des Sachverständigenrats nur unterstreichen: Die kreditfinanzierten
Mittel müssen konsequent und ausschließlich für zusätzliche Investitionen in
Infrastruktur, für Innovationen und Sicherheit verwendet werden, also für die
Zukunftsfähigkeit unseres Standorts. Damit das gelingt, müssen parallel Reformen
in den sozialen Sicherungssystemen und ein Turbo bei Bürokratieabbau,
Verwaltungseffizienz und Digitalisierung die konsumtiven Ausgaben nachhaltig
reduzieren. So kann das Investitionspaket auch für nachhaltiges und
langfristiges Wirtschaftswachstum sorgen.
Auffällig ist zudem, dass das Sachverständigengutachten für eine volle Belastung
von Betriebsübergaben mit Erbschaftsteuer eintritt. Das lehnen wir strikt ab.
Dies würde zu enormen zusätzlichen finanziellen Belastungen und weiteren
Unsicherheiten bei unseren Unternehmen führen. Das ist in der derzeitigen
schwierigen wirtschaftlichen Lage Gift."
Pressekontakt:
Felix Fend, +49 (0) 89-551 78-335, mailto:felix.fend@ibw-bayern.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/58439/6157174
OTS: ibw - Informationszentrale der Bayerischen Wirtschaft e.V.