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06.05.25 10:02 Uhr

KfW Research: US-Politik belastet Aussichten für den deutschen Markt

für Wagniskapital

Frankfurt am Main (ots) -

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- Investoren schätzen Zukunftsaussichten schlechter ein

- Geschäftsklimaindex für den Venture-Capital-Markt steigt dennoch leicht

- Gute Qualität der investierbaren Start-ups in Deutschland

Die vor allem von den USA ausgehende große wirtschaftspolitische Unsicherheit

macht auch vor dem deutschen Markt für Wagniskapital (Venture Capital, VC) nicht

halt. Dennoch legte der Geschäftsklimaindikator für den VC-Markt im ersten

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Quartal 2025 leicht um 2,0 Punkte zu. Mit einem Stand von minus 2,1 Punkten

rangiert der Indikator aber weiterhin knapp unter dem langjährigen Durchschnitt,

der durch die Nulllinie markiert wird.

Zwar bewerteten die Investoren die aktuelle Geschäftslage im ersten Quartal 2025

wieder etwas besser als im Vorquartal. Allerdings gaben die Geschäftserwartungen

auf Sicht von sechs Monaten, die in den vergangenen Quartalen meist deutlich

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besser waren als die Einschätzungen zur Lage, leicht nach. Hier stand der erste

Rückgang seit Ende 2023 zu Buche.

Das ergab das von KfW Research, dem Bundesverband Beteiligungskapital (BVK) und

dem Deutsche Börse Venture Network quartalsweise erstellte Barometer zur

Stimmung von Venture-Capital-Investoren in Deutschland.

"Die Entwicklung am Kapitalmarkt ist aktuell geprägt von großer

wirtschaftspolitischer Unsicherheit, der sich auch der deutsche Venture

Capital-Markt nicht entziehen kann. Durch die erratische Wirtschaftspolitik der

USA ändern sich die Szenarien, auf die sich Investoren und Unternehmen

einstellen müssen, derzeit fast täglich", kommentiert Dr. Dirk Schumacher,

Chefvolkswirt der KfW, die Entwicklung.

In den vergangenen zwei Jahren hatten die Investoren immer positiver auf ihre

Optionen geblickt, Geld einzusammeln. Zuvor war im Jahr 2022 das Fundraising von

VC-Investoren bedingt durch den damals drastischen Zinsanstieg deutlich

schwieriger geworden. Ende 2024 dagegen bewegte sich die Stimmung der Investoren

in dieser Hinsicht wieder auf positivem Niveau. Nun wurde dieser Aufwärtstrend

unterbrochen; das Klima zum Fundraising ging um satte 16,5 Zähler auf minus 11,0

Punkte zurück. Ein Grund dafür könnte das gestiegene Zinsniveau im Zuge der

Einrichtung der Sondervermögen für Infrastruktur und Verteidigung durch den Bund

sein. Höhere Zinsen bei sicheren Anlagen machen das Fundraising bei alternativen

Anlagen wie Wagniskapital schwieriger. "Die Investoren wurden im ersten Quartal

wieder unzufriedener mit dem Zinsniveau. In den letzten Wochen haben wir jedoch

bereits wieder einen Rückgang bei den Zinsen in Deutschland gesehen -

perspektivisch also eine gute Nachricht für den VC-Markt", sagt Dr. Dirk

Schumacher.

Positiv entwickelte sich im ersten Quartal die Stimmung zu den

Einstiegsbewertungen. Das Bewertungsniveau ist aus Sicht der Investoren für

Neuinvestitionen günstig. Zudem sind die Investoren mehrheitlich zufrieden mit

der Qualität der investierbaren Start-up-Projekte.

"Weitere Impulse für das heimische Ökosystem könnten sich aus den im

Koalitionsvertrag vereinbarten Vorhaben der neuen Bundesregierung entwickeln. Zu

nennen sind hier die WIN-Initiative und das Zukunftsfinanzierungsgesetz 2, die

zusätzliches Kapital für die Start-up-Finanzierung mobilisieren dürften. Für den

weiteren Jahresverlauf macht dies Hoffnung - vorbehaltlich neuer Störgeräusche

aus den USA", sagt Ulrike Hinrichs, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des

BVK.

Hinweis: Die KfW berechnet das German-Venture-Capital-Barometer vierteljährlich

zusammen mit dem Bundesverband Beteiligungskapital (BVK) und dem Deutsche Börse

Venture Network (DBVN) exklusiv für das Handelsblatt. Ausführliche Analysen mit

Datentabellen und Grafiken zur Entwicklung des Geschäftsklimas im

Venture-Capital- und Private-Equity-Segment sind unter http://www.kfw.de/gpeb

abrufbar.

Pressekontakt:

KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt

Konzernkommunikation und Markensteuerung (KK), Nina Luttmer,

Tel. +49 69 7431 41336

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