Platow-Kolumne

Es geht irgendwie immer weiter

09.09.11 18:04 Uhr

Es geht irgendwie immer weiter | finanzen.net

Am Sonntag jähren sich die Terroranschläge auf das World Trade Center zum zehnten Mal.

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Zu der Debatte um Obamas Jobprogramm, einer enttäuschenden Rede von Fed-Chef Bernanke und dem Job-Kahlschlag bei der Bank of America gesellte sich zuletzt auch noch die Meldung, das US-Heimatschutzministerium würde einer konkreten Terrorbedrohung nachgehen.

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In diesen Tagen jährt sich aber auch noch ein anderes Großereignis: die Pleite der Investmentbank Lehman Brothers. Beide Katastrophen gaben nicht nur den Verfechtern eines „starken Staates“ mächtig Auftrieb, sondern lösten auch heftige Kursverluste an den Börsen aus.

Sie zeigen aber auch: Es geht danach doch irgendwie weiter, im wirklichen Leben wie an der Börse. So zynisch es auch klingt: Auf lange Sicht preist der Kapitalmarkt alles ein, Gutes wie Schlechtes. Selbst an Terroranschläge oder Pleiten von Großbanken gewöhnen sich Anleger irgendwann.

Denn der Aktienmarkt ist ein dynamisches Gebilde: Prinzipiell kann jeder zu- und austreten, wann er will. Das hat zur Folge, dass neue Risiken auch recht schnell eingepreist werden können. Diejenigen Investoren, denen die Gefahren nach einer Katastrophe zu groß werden, verlassen den Aktienmarkt entweder sofort in wilder Panik oder einigermaßen geordnet über einen längeren Zeitraum.

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Entscheidend ist: Dieser Exodus ist irgendwann abgeschlossen. Schließlich sind nur noch diejenigen Investoren im Markt übrig, die bereit sind, die neuen Risiken zu tragen. Der Verkaufsdruck der Nervösen ist weg, eine ideale Voraussetzung für die nächste Hausse. Dass wir im aktuellen Zyklus schon so weit sind, glauben wir nicht. Wenn die unschönen Jahrestage aber ohne die befürchteten Katastrophen vorbeiziehen, könnte sich die Lage zumindest kurzfristig wieder etwas entspannen.

Christoph Frank leitet die Redaktion der „PLATOW Börse“ und die Beratung des von der Deutschen Bank aufgelegten DB Platinum III Platow Fonds. Die „PLATOW Börse“ erscheint 2-mal pro Woche. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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