POLITIK: Bericht: Funkgeräte-Problem der Bundeswehr hat Folgen
BERLIN (dpa-AFX) - Anhaltende Probleme bei der Digitalisierung der Landstreitkräfte könnten sich nach einem Bericht der "Welt am Sonntag" negativ auf die Einsatzbereitschaft auswirken. Mit einer nun vorgesehenen Lösung aus "vorübergehend gleichermaßen digitalisierten wie noch analogen" Geräten bleibe man zwar "militärisch handlungsfähig", heißt es, müsse allerdings eine "temporäre Reduzierung der Einsatzbereitschaft hinnehmen", berichtet die Zeitung unter Berufung auf Dokumente aus dem Verteidigungsministerium und der Bundeswehr. Das Ministerium hatte, auf Berichte über Probleme mit den Funkgeräten angesprochen, zuletzt mehrfach erklärt, das Vorhaben liege im Zeitplan.
Außerdem wird das Gesamtsystem den Recherchen zufolge auch nach einem weiteren, für November anberaumten Test nur "für Ausbildung und Übung" einsetzbar sein, ist aber nicht gefechtstauglich. Laut der als Verschlusssache gezeichneten Papiere gab es demnach bereits vor einem gescheiterten Test im Mai dieses Jahres Warnungen, dass die von einer Arbeitsgemeinschaft von Herstellern gelieferte Software weniger könne als verlangt.
Bei der Digitalisierung landbasierter Operationen - auch als D-LBO abgekürzt - geht es darum, den einzelnen Schützen, Fahrzeugsysteme und Führungsfahrzeuge bis hin zum verlegefähigen Gefechtsstand über abgesicherte Funkverbindungen - Daten und Sprache - zu vernetzen. In einem Gefecht ist dies vor allem für den vorderen Bereich der Truppe zentral./abc/DP/zb