Umbruch in der Autoindustrie

Tesla-Konkurrent Rivian im Fokus: CEO sieht Autohersteller ohne Software am Scheideweg

22.10.25 03:29 Uhr

Tesla-Konkurrent Rivian-Aktie an der NASDAQ im Fokus: Warum CEO Scaringe auf Software statt PS setzt | finanzen.net

RJ Scaringe, Gründer von Rivian, sieht die Autoindustrie an einem entscheidenden Wendepunkt. Traditionelle Autohersteller wären nicht mehr wettbewerbsfähig, sollten sie ihre Fahrzeuge in der KI-Ära nicht softwaredefiniert denken.

Werte in diesem Artikel

• Rivian-CEO: Ohne Software-Architektur verlieren Hersteller Marktanteile
• Kooperation mit Volkswagen unterstreicht den Wandel zur Tech-getriebenen Autoindustrie
• Software-definierte Fahrzeuge gelten als Schlüssel für Effizienz, Updates und KI

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Das Zeitalter der Software hat begonnen

RJ Scaringe, Gründer von Rivian, hält es für "undenkbar", dass Autohersteller Anfang der 2030er Jahre ohne softwaredefinierte Architektur noch in der Breite bestehen können, offenbarte der CEO in einem Gespräch mit dem Unternehmer John Collison laut Business Insider. Die IT-Strukturen vieler Fahrzeuge wären überholt - zu viele einzelne Systeme und Schnittstellen und zu wenig Kontrolle über den Code erschweren die Weiterentwicklung.

Mit Rivian tritt Scaringe den Wettbewerb mit Tesla an - und sieht in der Software genau das Feld, auf dem sich die Zukunft entscheiden wird. Laut electric-vehicles bezeichnete Scaringe die aktuelle Architektur in Fahrzeugen als "Feld voller Unkraut". Gemeint ist die Vielzahl an Steuergeräten, die jeweils eigene Software enthalten und nur schwer zu aktualisieren sind. Diese Zersplitterung sei in einer Zeit, in der Künstliche Intelligenz immer mehr Funktionen übernimmt, schlicht nicht mehr wettbewerbsfähig.

Warum traditionelle Hersteller jetzt handeln müssen

Software-definierte Fahrzeuge verändern nicht nur die Technik, sondern auch das Selbstverständnis der Branche. S&P Global Mobility schreibt, dass moderne Fahrzeuge längst nicht mehr als reine Maschinen, sondern als digitale Produkte verstanden werden. Updates, neue Funktionen oder sogar Leistungssteigerungen können heute per Funk übertragen werden. Tesla gilt dabei als Vorreiter und hat gezeigt, wie regelmäßige Over-the-Air-Updates das Fahrerlebnis verbessern und neue Erlösmodelle ermöglichen.

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Auch der Verband der Automobilindustrie (VDA) sieht in der Software den entscheidenden Erfolgsfaktor. In einem aktuellen Interview betont Mercedes-Manager Markus Massing, dass moderne Fahrzeuge flexibel, lernfähig und individuell anpassbar sein müssen. Software sorge dafür, dass Autos über die Jahre besser statt älter werden - ähnlich wie bei einem Smartphone, das regelmäßig neue Funktionen erhält.

Joint-Venture mit Volkswagen: Rivian liefert

Dass Scaringe seine Warnung ernst meint, zeigt auch das milliardenschwere Joint Venture mit Volkswagen. Der Konzern investiert bis zu 5,8 Milliarden US-Dollar, um gemeinsam mit Rivian eine neue elektrische Fahrzeugarchitektur zu entwickeln.

Sie soll weniger Steuergeräte benötigen, einfacher zu warten sein und Software-Updates über Funk ermöglichen. Für beide Seiten ist das Projekt ein Symbol dafür, wie wichtig Software inzwischen für die Wettbewerbsfähigkeit geworden ist.

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KI, Updates und neue Erlösmodelle: So sieht die Autozukunft aus

Die Richtung ist klar: Software wird zum zentralen Wettbewerbsfaktor. Laut einer Branchenumfrage des Technologieunternehmens Sonatus setzen bereits zwei Drittel der Hersteller auf regelmäßige Over-the-Air-Updates, während über 80 Prozent davon ausgehen, dass softwaredefinierte Fahrzeuge neue Einnahmequellen schaffen werden. KI spielt dabei eine immer größere Rolle - etwa bei der vorausschauenden Wartung oder der individuellen Anpassung des Fahrverhaltens.

Auch S&P Global Mobility bestätigt diesen Trend. Der Markt für softwaredefinierte Fahrzeuge wachse rasant, weil Hersteller zunehmend auf skalierbare Plattformen und datenbasierte Geschäftsmodelle setzen. Autos sollen in Zukunft nicht nur fahren, sondern lernen, verstehen und sich ständig weiterentwickeln. Wer das beherrscht, dürfte langfristig die Nase vorn haben.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Michael Vi / Shutterstock.com

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