Adobe: Hochspannung wegen Gewinnwarnung

von Jörg Bernhard

Doch Anfang Oktober sprach das Management aufgrund des starken Dollars eine überraschende Gewinnwarnung aus und sorgte damit für temporären Verkaufsdruck. So soll das Ergebnis je Aktie 2016 voraussichtlich bei lediglich 2,70 Dollar liegen. Analysten haben zuvor mit einem deutlich höheren Wert gerechnet. Im dritten Quartal (Juni bis August) hatte Adobe Gewinn und Umsatz gesteigert. Der Überschuss kletterte von 44,7 Millionen auf 174,5 Millionen Dollar (+290 Prozent). Der Umsatz erhöhte sich um 21 Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar. Die Transformation des Geschäftsmodells auf monatliche Cloud-Abonnements scheint zu funktionieren. So konnte Adobe mehr Nutzer für diese Form der Softwarenutzung begeistern als erwartet.

Ausnahmslos optimistische Analysten

Unter den insgesamt 27 von SIX Financial Information erfassten Ratings geben die Optimisten eindeutig den Ton an. Derzeit halten 15 Analysten den Titel für kaufenswert ("Buy"), während vier Aktienexperten zum Übergewichten ("Overweight") raten. Als Halteposition ("Hold") betrachten acht Analysten die Adobe-Aktie. Pessimistische Urteile gibt es indes keine. Bei den ausgesprochenen Kurszielen reichen die Prognosen von 65 bis 112 Dollar. Daraus ergibt sich ein durchschnittlicher Mittelwert von 92,25 Dollar. Der New Yorker Schlusskurs vom Freitag (92,58 Dollar) lag knapp darüber.
Aus charttechnischer Sicht zeichnet sich die Adobe-Aktie durch einen intakten steilen Aufwärtstrend aus. In weniger als fünf Jahren hat sich der Softwaretitel von 23 auf über 92 Dollar mehr als in etwa vervierfacht. Da die Aktie auf Rekordniveau notiert gibt es derzeit keine charttechnischen Widerstände. Selbst der Timingindikator Relativ-Stärke-Index mahnt noch nicht zur Vorsicht. Mit aktuell 60 Prozent notiert er derzeit noch in der neutralen Zone.