ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax nach US-Inflationsdaten moderat im Plus
FRANKFURT (dpa-AFX) - Am Ende einer guten Börsenwoche hat der deutsche Aktienmarkt am Freitag nochmals Gewinne verbucht. In den USA wurden Inflationszahlen für September veröffentlicht, die moderater ausfielen als erwartet. Während dies an den New Yorker Börsen für Rekorde sorgte, reichte es hierzulande beim DAX für ein moderates Plus.
Aus dem Handel ging der Dax 0,13 Prozent höher bei 24.239,89 Punkten. Damit verblieb er unterhalb des Rekordes von 24.771 Punkten in seiner jüngsten Handelsspanne, die in den vergangenen Tagen bis nahe an die Marke von 24.400 Zählern reichte. Mit einem Anstieg um 1,7 Prozent sieht seine Wochenbilanz ansehnlich aus.
Der MDAX verbuchte am Freitag deutlichere Kursgewinne. Der Index mit den mittelgroßen deutschen Börsenunternehmen schloss 0,94 Prozent höher bei 30.291,98 Zählern.
Der Experte James Knightley von der ING Bank schrieb, die Abkühlung der US-Inflation gebe grünes Licht für die nächste Zinssenkung der Notenbank Fed, die in der kommenden Woche von Anlegern eingeplant ist. "Die dringlichere Sorge der Fed ist der sich abschwächende Arbeitsmarkt", ergänzte der Experte. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial legte zum europäischen Handelsschluss um mehr als ein Prozent zu.
Der Dax trotzte mit seinem moderaten Anstieg der Tatsache, dass die besonders gewichtigen SAP (SAP SE)-Aktien mit einem Abschlag von 3,6 Prozent anknüpften an ihre Vortagsschwankungen, die es nach den vorgelegten Quartalszahlen gegeben hatte. Die Charttechniker der UBS erwähnten beim Hoch vom September von 236,65 Euro eine Unterstützung, die nun unterschritten wurde.
Als Gegengewicht fungierte Siemens Energy mit einer weiteren Erholung des Kurses um etwa fünf Prozent. Die Titel des Energietechnik-Konzerns wagten damit den Versuch, ihren jüngsten Rutsch unter die 21-Tage-Linie wieder auszumerzen. Diese ist eine bei charttechnisch orientierten Anlegern eine beliebte Indikatorlinie.
Gemäßigter als zuletzt ging es im Rüstungssektor zu, in dem Rheinmetall mit einem knappen Abschlag von 0,1 Prozent aus dem Handel gingen. HENSOLDT hob sich hier positiv ab, indem sie im MDax um 1,2 Prozent zulegten. Am Vorabend hatte das Rüstungsunternehmen von steigenden Aufträgen berichtet.
Mehr Musik war drin unter den Nebenwerten im SDAX. Die Tabelle wurde dort angeführt von den Aktien von Siltronic, die an ihre Erholung seit Mitte September anknüpften, indem sie 7,8 Prozent an Wert gewannen. Ein japanischer Wettbewerber hatte von einer starken Nachfrage nach Chip-Wafern im Halbleitermarkt gesprochen.
Heftige Schwankungen machten im SDax die Anleger von PVA TePla durch. Eine Gewinnwarnung wegen Projektverzögerungen hatte die Anleger erst einmal böse überrascht, wie ein zwischenzeitlich fast 19-prozentiger Abschlag zeigt. Die ersten Wogen der Enttäuschung ließen aber schnell nach wegen der Erkenntnis, dass sich die Aufträge lediglich ins neue Jahr verschieben. Die Aktien gingen dann deutlich gemäßigter mit 2,3 Prozent im Minus aus dem Handel. Analyst Constantin Hesse von Jefferies sah in der zwischenzeitlichen Schwäche eine Kaufgelegenheit.
Ein nur mäßiger Verlierer waren die Papiere von Nordex, die letztlich um 0,4 Prozent nachgaben. Die Investmentbank Oddo BHF hatte die Kaufempfehlungen für die Aktien des Windturbinenherstellers gestrichen.
Auf europäischer Bühne schloss der EuroStoxx 50 bei 5674,50 Punkten, was nahe seines Rekordes ein moderates Plus von 0,1 Prozent bedeutete. Außerhalb der Eurozone legte der Schweizer SMI ebenfalls leicht zu, während der Londoner FTSE 100 mit einem Anstieg um 0,7 Prozent relativ gut dastand./tih
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---