ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Stehaufmännchen Dax wieder über 24.000 Zähler
FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt haben sich die Kurse am Mittwoch mit Unterstützung aus den USA berappelt. Nach der Eröffnung an der Wall Street ging es für den DAX deutlicher nach oben. Dabei ließ der deutsche Leitindex auch die 24.000-Punkte-Marke wieder hinter sich und schloss mit plus 0,42 Prozent auf 24.049,74 Zähler. Der etwas richtungslose Verlauf in dieser Woche findet damit seine Fortsetzung: Unter der runden Marke sind Schnäppchenjäger aktiv, darüber besteht Gefahr von Gewinnmitnahmen.
Im Gegensatz zum Dax gelang es dem MDAX der mittelgroßen Unternehmen zur Wochenmitte nicht, die zwischenzeitlichen Gewinne ins Ziel zu bringen: Am Ende des Tages stand ein Minus von 0,18 Prozent auf 29.374,55 Punkte zu Buche.
In den USA hatte sich die Stimmung der Dienstleister im Oktober stärker aufgehellt als erwartet. Zudem wurden laut dem Arbeitsmarktdienstleister ADP in der Privatwirtschaft der Vereinigten Staaten im vergangenen Monat mehr Arbeitsplätze geschaffen als prognostiziert. Die Daten dämpfen einerseits die Zinssenkungsfantasie, andererseits sind sie Ausdruck einer robusten Wirtschaft.
Am Aktienmarkt in New York stand der Leitindex Dow Jones Industrial zum europäischen Börsenschluss leicht im Plus, Technologiewerte an der Nasdaq präsentierten sich klar erholt. Für den Leitindex der Eurozone, den EuroStoxx 50, ging es um 0,16 Prozent auf 5.669,13 Zähler nach oben. Außerhalb der Euroregion schlossen die Leitindizes in Zürich und London noch etwas deutlicher im Plus.
In Deutschland stand weiterhin die laufende Berichtssaison der Unternehmen im Fokus. Hier konnte der Autobauer BMW letztlich überzeugen. Nach verhaltenem Start legten die Papiere am Nachmittag eine Kursrally hin und gewannen zum Schluss als bester Dax-Wert 6,9 Prozent. Die viel beachtete operative Marge in der Autosparte stieg etwas stärker als von Analysten erwartet. Sie wäre ohne erhöhte Einfuhrzölle in die USA und die EU noch besser ausgefallen, hieß es von BMW.
Für Dax-Schlusslicht Siemens Healthineers ging es um 8,6 Prozent bergab. Börsianer attestierten dem Medizintechnikkonzern ein überwiegend enttäuschendes Schlussquartal 2024/25. Die Ziele für den Umsatz und mehr noch für das Ergebnis je Aktie im neuen Geschäftsjahr lägen ebenfalls unter den Erwartungen. Zölle und ein starker Euro hatten dem Unternehmen zugesetzt.
Vorsichtige Ziele für das laufende Quartal drückten QIAGEN mit 3,7 Prozent ins Minus. Damit ging die jüngste Kurskorrektur bei dem Biotech-Unternehmen weiter. Der bestätigte Jahresausblick impliziere nun ein schwächeres Schlussquartal, schrieb Analyst Tycho Peterson von Jefferies.
Hellofresh (HelloFresh) rutschten unter eine wichtige Unterstützung und gingen am MDax-Ende 8,9 Prozent tiefer aus dem Handel. Die Investmentbank Oddo BHF hatte das Kursziel für die Anteile des Kochboxenkonzerns von 10,00 auf 7,50 Euro gesenkt. Die Restrukturierung belaste den Anlagehintergrund, hieß es.
Beim jüngst sehr gefragten MDax-Spitzenreiter Aixtron (AIXTRON SE) konnten sich die Anleger über ein Kursplus von 9,6 Prozent freuen. Die Analysten der britischen Bank Barclays hatten ihr Kursziel auf 20 Euro deutlich erhöht und die Aktien auf "Overweight" hochgestuft. Chips zum Management der für Künstliche Intelligenz (KI) benötigten Energie könnten zu einer aufregenden Wachstumsstory für den Halbleiterausrüster werden, so die Begründung.
Im Nebenwerte-Index SDAX punktete der Technologiekonzern Kontron mit Auftragsdaten, das Kursplus belief sich auf 7,6 Prozent. Lange Gesichter gab es dagegen bei den Anlegern von Evotec (EVOTEC SE): Die Aktien des Pharmawirkstoff-Entwicklers brachen am SDax-Ende um fast 18 Prozent ein. Evotec enttäuschte im dritten Quartal und kämpft weiterhin mit einer schwachen Nachfrage im Markt für frühe Arzneimittelforschung./ajx/he
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---