ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Erholung wegen Hoffnung auf Shutdown-Ende
NEW YORK (dpa-AFX) - An den US-Börsen haben die Kurse am Montag mit einer Erholung an die späte Kursstabilisierung vom Freitag angeknüpft. Wie schon zuvor in Asien und Europa hellten Anzeichen für eine mögliche Beendigung des Teilstillstands der US-Regierungsgeschäfte zu Wochenbeginn die Stimmung auf. Der Senat votierte mit Stimmen der Demokraten dafür, über einen aus dem Repräsentantenhaus stammenden Übergangsetat zu beraten.
Nachdem die Technologiewerte zuletzt besonders stark gelitten hatten, legte deren Kursbarometer NASDAQ 100 um 2,2 Prozent auf 25.611,74 Punkte zu. Während der marktbreite S&P 500 1,5 Prozent auf 6.832,43 Punkte gewann, stieg der Leitindex Dow Jones Industrial um 0,81 Prozent auf 47.368,63 Punkte. Er erholte sich damit weiter vom tiefsten Stand seit Oktober, den er am vergangenen Freitag bei knapp unter 46.500 Zählern erreicht hatte.
Erstmals seit Beginn des erbitterten Haushaltsstreits in den USA machten Republikaner und Demokraten einen konkreten Schritt, um den längsten Shutdown in der Geschichte der Vereinigten Staaten zu überwinden. Analyst Tobias Basse von der NordLB glaubt, dass das US-Wirtschaftswachstum in gewissem Umfang von dem Regierungsstillstand gebremst wurde. Bei einer Lösung könnten bald Wirtschaftsdaten nachgeholt werden, die Aufschluss über den Zustand der weltgrößten Volkswirtschaft geben.
Im Kreise der "Magnificent 7", also der sieben bedeutendsten Tech-Werte, gab es zu Wochenbeginn nur Gewinner. Mit einem Anstieg um 0,4 Prozent fiel das Plus nur bei Apple relativ dürftig aus, während die Gewinne bei Amazon, Microsoft, Meta (Meta Platforms (ex Facebook)), Tesla und Alphabet (Alphabet A (ex Google)) von 1,6 bis 4 Prozent reichten.
Die Nase vorn hatte unter den sieben Tech-Riesen jedoch NVIDIA mit einem Kurssprung um 5,8 Prozent. Zu dem Chipkonzern gab die US-Bank Citigroup am Montag die Empfehlung ab, den zuletzt abgesackten Kurs vor den am 19. November erwarteten Quartalszahlen zum Kauf zu nutzen. In seiner kurzfristigen Handelsidee geht Analyst Atif Malik davon aus, dass die Erwartungen übertroffen und die Ziele einmal mehr höher gesteckt werden.
Nach dem Absturz einer Frachtmaschine des US-Paketdienstes UPS (United Parcel Service) hat die US-Luftsicherheitsbehörde ein Flugverbot für Großraumjets der Serie McDonnell Douglas MD-11 ausgesprochen. Weil diese Jets häufig als Frachter eingesetzt werden, verbuchten neben UPS auch die Titel des Logistikers FedEx Kurseinbußen von etwa drei Prozent.
Beim Pharmariesen Pfizer kam es verhalten an, dass der Bieterkampf um das Abnehmmittel-Startup Metsera gewonnen wurde. Nach freundlichem Start ging die Pfizer-Aktien 0,2 Prozent tiefer über die Ziellinie, während die zuletzt rekordhungrigen Metsera-Titel um fast 15 Prozent absackten. Metsera entschied sich auch wegen Bedenken der US-Kartellwächter gegen eine Offerte von Novo Nordisk.
Die Übernahme von Metsera gilt als weiterer Meilenstein des Umbruchs am Markt für Medikamente zur Gewichtsreduktion, in dem Eli Lilly bereits eine Führungsrolle übernommen hat. Die Aktien des Pharmakonzerns zogen am Montag um 4,6 Prozent auf Rekordniveau an. In Verbindung gebracht wurde die Rally mit einer Hochstufung auf "Outperform" durch das Analysehaus Leerink Partners.
Ein Kursfeuerwerk brannten die Titel von Cogent Biosciences ab, indem sie sich mit einem Anstieg um 119 Prozent mehr als verdoppelten. Das Biotech-Unternehmen hatte in einer späten Studienphase mit einem experimentellen Krebsmedikament besser als erwartete Ergebnisse gemeldet. Laut dem JPMorgan-Analysten Anupam Rama waren diese "eindeutig ein Volltreffer"./tih/he