ROUNDUP: Ryanair erwartet steigende Ticketpreise - Aktie auf Rekordhoch

19.05.25 13:20 Uhr

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DUBLIN (dpa-AFX) - Der Billigflieger Ryanair hat im Geschäftsjahr 2024/2025 wegen gesunkener Ticketpreise einen Gewinnrückgang verbucht. Für das laufende erste Quartal bis Ende Juni rechnet Ryanair-Chef Michael O'Leary dank der Osterferien im April aber wieder mit teureren Tickets. Die Preise dürften um einen mittleren bis hohen Zehnprozentsatz höher liegen als ein Jahr zuvor, teilte die Fluggesellschaft am Montag in Dublin mit. Auch für wichtige Sommerquartal von Juli bis September zeigte sich das Management optimistisch. An der Börse kamen die Nachrichten gut an: Die Aktie erreichte im frühen Handel ein Rekordhoch.

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An der Börse in Dublin kostete das Ryanair-Papier am Vormittag mit 23,61 Euro so viel wie noch nie. Anschließend schmolz der Kursgewinn etwas zusammen. Zuletzt notierte die Aktie um die Mittagszeit bei 23,13 Euro und kostete damit gut drei Prozent mehr als zum Handelsschluss am Freitag.

Nach Einschätzung von Analyst Harry Gowers von der US-Bank JPMorgan bleiben die Aussichten für die Flugpreise im Sommer gut. Zudem will Ryanair eigene Anteilsscheine vom Markt zurückkaufen. Die Aktie könne ihre Aufwärtsdynamik fortsetzen, schätzt Gowers. Für Ruairi Cullinane von der kanadischen Bank RBC haben die Zahlen des abgelaufenen Geschäftsjahrs den Erwartungen entsprochen. Mit Blick auf die Preise des neuen Geschäftsjahrs liege die Airline über den Erwartungen.

Ryanair rechnet damit, dass die Ticketpreise im zweiten Geschäftsquartal bis Ende September einen Teil des Rückgangs aus dem Vorjahr wieder aufholen. Der Sommer ist die profitabelste Jahreszeit für Fluggesellschaften, da dann viele Passagiere für den Urlaub ins Ausland fliegen.

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Auch für das laufende Geschäftsjahr bis Ende März 2026 erwartet die Fluggesellschaft, dass sie den Rückgang der Ticketpreise um sieben Prozent aus dem Vorjahr größtenteils wieder wettmachen kann. Dies sollte zu einem angemessenen Wachstum des Nettogewinns führen, hieß es weiter. Für eine wirklich aussagekräftige Prognose sei es jedoch noch zu früh.

Im vergangenen Geschäftsjahr ging Ryanairs Gewinn im Vergleich zum Vorjahr um 16 Prozent auf rund 1,6 Milliarden Euro zurück. Analysten hatten mit einem solchen Rückgang gerechnet. Derweil kündigte die Fluggesellschaft einen 750 Millionen Euro schweren Aktienrückkauf für die kommenden sechs bis zwölf Monate an.

Die Gewinnentwicklung im laufenden Jahr hänge stark von externen Entwicklungen ab, schrieb der Konzern weiter. Dazu zählten das Risiko von Zollkonflikten und makroökonomischen Schocks, die Gefahr einer Eskalation der Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten sowie mögliches Missmanagement und Personalmangel im europäischen Flugverkehr.

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Zudem sorgen die von den USA angekündigten und verhängten Zölle auch in der Luftfahrtbranche für Unsicherheit. So könnten dringend benötigte Flugzeuge nicht mehr frei über Grenzen geliefert werden. Dies würde das Wachstum des Flugverkehrs beeinträchtigen. Auch die US-Wirtschaft ist geschwächt, was sich auf den Reiseverkehr nach Europa auswirken könnte.

Ryanair betreibt jedoch nur Mittelstreckenjets und fliegt daher nicht nach Übersee. Zudem berichtete das Unternehmen von robusten Buchungseingängen für die Hochsaison im Sommer. Auch die Ticketpreise seien stark.

Wie andere Fluggesellschaften wartet Ryanair auf den Ausgang der Handelsgespräche zwischen den USA und der Europäischen Union. Die EU hatte als Reaktion auf die im April verhängten US-Zölle gedroht, Vergeltungszölle auf Flugzeuge des US-Herstellers Boeing zu erheben. Ryanair betreibt eine reine Boeing-Flotte und ist der größte Kunde des US-Herstellers in Europa. Die Iren haben angekündigt, ihre Flugzeugbestellungen im Wert von insgesamt rund 33 Milliarden Dollar zurückzuziehen und zu einem anderen Hersteller zu wechseln, falls die zusätzlichen Zölle in Kraft treten.

Faktisch hat Ryanair jedoch kaum eine Wahl: Es gibt weltweit nur zwei relevante Hersteller, bei denen die Airline neue Passagierjets der fraglichen Größe bestellen könnte. Neben Boeing ist dies der weltgrößte Flugzeugbauer Airbus (Airbus SE) aus Europa. Ryanair-Chef O'Leary hatte in den vergangenen Jahren immer wieder öffentlich mit einem Kauf von Airbus-Jets aus der Modellfamilie A320neo geliebäugelt, doch die Werke des Herstellers sind bis Anfang der 2030er Jahre ausgebucht.

Der chinesische Flugzeugbauer Comac hat zwar inzwischen mit der C919 ein Modell in ähnlicher Größe im Angebot. Die Maschine ist bisher jedoch nur für den Verkehr innerhalb Chinas zugelassen und wird bisher nur in recht kleinen Stückzahlen produziert.

Im Zollstreit zwischen den USA und der EU weigern sich US-Fluggesellschaften wie Delta Air Lines ihrerseits, Zuschläge für Flugzeuge von Boeings europäischem Konkurrenten Airbus (Airbus SE) zu zahlen. Denn auf die Airlines kommen immense Kosten zu. Ein neues Verkehrsflugzeug kostet trotz hoher Rabatte auf die Listenpreise mindestens einen zweistelligen Millionenbetrag.

Schon abseits der Zölle bereitet Boeing Ryanair seit Jahren erhebliche Schwierigkeiten. So durchkreuzen die Fertigungsprobleme des US-Flugzeugbauers die Geschäftspläne der Iren bis heute.

So musste Ryanair seine Prognose für das Passagierwachstum im laufenden Jahr bereits zweimal senken. Das Management hatte ursprünglich ein Verkehrsaufkommen von 215 Millionen Passagieren im Geschäftsjahr 2026 eingeplant, senkte dieses Ziel jedoch im November und dann noch einmal im Januar, weil Boeing die versprochenen neuen Jets nicht rechtzeitig liefern konnte.

Die Ryanair-Führung rechnet für das laufende Geschäftsjahr nun mit etwa 206 Millionen Fluggästen nach 200,2 Millionen im abgelaufenen Geschäftsjahr 2025.

Ryanair ist der erste große Billigflieger in Europa, der seine Zahlen veröffentlicht. Konkurrentin easyJet wird ihre Ergebnisse am Donnerstag (22. Mai) veröffentlichen, Wizz Air am 5. Juni./mne/tav/stw

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