ROUNDUP: Tui-Kunden buchen Sommerurlaub später - Aktie sackt ab

14.05.25 10:17 Uhr

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HANNOVER (dpa-AFX) - Der späte Ostertermin verschiebt das Geschäft des Reisekonzerns TUI nach hinten. Einerseits fehlten dem Konzern im Winterhalbjahr Umsatz und Gewinn aus den Osterferien. Andererseits buchten die Menschen ihre Reisen für den Sommer diesmal später als sonst, teilte Tui am Mittwoch in Hannover mit. Vorstandschef Sebastian Ebel sieht den Konzern dennoch auf Kurs zu mehr Umsatz und Gewinn im laufenden Geschäftsjahr - trotz Handelskrieg und Zoll-Wirrwarr. Dazu sollen besonders höhere Reisepreise beitragen. An der Börse kamen die Neuigkeiten jedoch schlecht an.

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Die Tui-Aktie verlor im frühen Handel fast elf Prozent auf 6,79 Euro und war damit größter Verlierer im MDAX, dem Index der mittelgroßen Werte. Branchenexperte Peter Clark vom Analysehaus Bernstein wertete die jüngste Buchungsentwicklung negativ. Seine Kollegin Jaina Mistry vom Analysehaus Jefferies fand die jüngsten Quartalszahlen hingegen unerwartet stark.

Bisher zählt Tui für die Hauptreisezeit im Sommer ein Prozent weniger Reisebuchungen als ein Jahr zuvor. Zwar verkaufte der Konzern in Großbritannien bis 4. Mai praktisch genauso viele Sommerurlaube wie im Vorjahreszeitraum, doch der deutsche Markt hinkte dem Vorjahreswert noch drei Prozent hinterher.

In einer Videokonferenz mit Journalisten zeigte sich Ebel jedoch optimistisch, dass die Buchungen jetzt wieder anziehen. Zudem lägen die Reisepreise für den Sommer bisher im Schnitt vier Prozent höher als ein Jahr zuvor. Damit setze sich die Entwicklung aus der kalten Jahreszeit fort.

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Im Winter zählte Tui zwei Prozent mehr Gäste als im Vorjahreszeitraum. Für Reiseveranstalter und Fluggesellschaften ist allerdings der Sommer die wichtigste Zeit. Im Winter schreiben sie in der Regel rote Zahlen.

Unterdessen zeigte sich Ebel trotz des von den USA angezettelten Handelskriegs und der schwierigen Konjunktur überzeugt, dass die Menschen weiterhin eifrig Urlaub buchen. Die Kunden entschieden sich aber teilweise für andere Ziele, sagte er. Wer sich einen Urlaub in Spanien nicht leisten könne, reise zum Beispiel stattdessen nach Tunesien.

Im laufenden Geschäftsjahr bis Ende September will Ebel den Konzernumsatz von zuletzt 23,2 Milliarden Euro währungsbereinigt weiterhin um 5 bis 10 Prozent steigern. Der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn (bereinigtes Ebit) von zuvor 1,3 Milliarden Euro soll wie geplant um 7 bis 10 Prozent wachsen.

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Im ersten Geschäftshalbjahr von Oktober bis März konnte der Konzern seinen saisontypischen Verlust jedenfalls verringern. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um fast acht Prozent auf knapp 8,6 Milliarden Euro. Der bereinigte operative Verlust schrumpfte um 15 Prozent auf 156 Millionen Euro. Während das Veranstaltergeschäft tiefer in die roten Zahlen geriet, warfen die konzerneigenen Hotels und Kreuzfahrten mehr ab.

Unter dem Strich entfiel auf die Tui-Aktionäre ein Fehlbetrag von knapp 392 Millionen Euro, sechs Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Zudem verkleinerte der Konzern seinen Schuldenberg aus der Corona-Krise um ein weiteres Stück.

Unterdessen hofft Ebel, dass Flugzeuge weiterhin nicht unter die angedrohten Zölle zwischen den USA und der Europäischen Union fallen. Tui setzt in seiner Flotte komplett auf Maschinen des US-Flugzeugbauers Boeing und könnte von Zöllen auf Jets schwer getroffen werden.

Unterdessen erwartet der Manager, dass Boeing die noch erwarteten neuen Jets nach langen Verzögerungen wie zuletzt geplant an Tui ausliefert. Der Flugzeugbauer steht seit Anfang 2024 wegen etlicher Qualitätsmängel und eines Beinahe-Unglücks unter der verschärften Aufsicht der US-Luftfahrtbehörde FAA. Zugleich darf er die Produktion seiner Mittelstreckenjets vom Typ 737 Max seither nicht über das damalige Niveau ausweiten./stw/niw/stk

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