Gewinner und Verlierer der Solarkürzung
Die Einspeisevergütung zur Förderung der Solarenergie soll zum 1. Juli um 11 bis 16 Prozent gekürzt werden. Mögliche Gewinner und Verlierer.
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Für neue Anlagen auf Ackerflächen soll es künftig nichts mehr geben. Der Bundestag hat der Regelung bereits zugestimmt. Da der Bundesrat nicht zustimmungspflichtig ist, werden keine großen Änderungen mehr erwartet. Die Länderkammer könnte die Änderungen am 4. Juni zwar durch Anrufung des Vermittlungsausschusses aufhalten, jedoch nicht wirklich kippen. Wer von der Neuregelung unter den im TecDax (TecDAX) notierten Solarunternehmen profitiert und wer nicht, ist bei Analysten umstritten.
SOLARWORLD:
Solarworld ist nach Analystenmeinung als Unternehmen, das praktisch die gesamte Produktionskette vom Wafer über die Zelle bis zum Modul in einer Hand hat, noch am besten dran. So profitiert das Unternehmen derzeit davon, dass viele Kunden immer noch langfristige Siliziumverträge mit den Bonnern haben - und damit zu höheren Preisen als derzeit marktüblich sind. "Das wirkt in einem Umfeld fallender Preise und Margen als Ergebnispuffer", sagt BHF-Bank-Experte Götz Fischbeck. Für seine Module hat Solarworld Preissenkungen für den Sommer angekündigt. Zudem macht das Unternehmen Druck auf seine Zulieferer. Im Konkurrenzkampf mit den Chinesen kommt Solarworld derzeit die Euro-Schwäche entgegen.
Zudem setzt Solarworld bereits jetzt stark auf den US-Markt und fährt dort derzeit zwei Werke hoch, das Hauptergebnis zum ersten Quartal kam aber erneut aus Deutschland. "Das muss sich ab Jahresmitte ändern", sagt WestLB-Analyst Peter Wirtz. Es sei die Frage, ob es das Unternehmen schaffe, Solarworld auch in den USA zur Marke zu machen und so Marktanteile zu gewinnen. Außerdem sei die Konkurrenz aus Asien groß, die vor allem mit niedrigen Preisen für Druck sorge.
Q-CELLS:Q-Cells befindet sich nach dem Milliardenverlust im vergangenen Jahr noch mitten im Konzernumbau. Jede Nachfrageschwäche könnte das Unternehmen empfindlich belasten, heißt es bei den Beobachtern. Das bislang auf die Zellenproduktion beschränkte Unternehmen ist inzwischen in die Modulherstellung eingestiegen. Das wird von Analysten begrüßt, da sich das Unternehmen damit einen Zugang zum Endkunden schafft. Allerdings bewege sich Q-Cells noch auf dünnem Eis, meint etwa BHF-Analyst Fischbeck. Und auch Analyst Wirtz sagt: "Das neue Businessmodell von Q-Cells ist für mich noch nicht voll erkennbar." Hinzu kommt die Euro-Schwäche, die die Profitabilität der Modulproduktion in Malaysia senkt. Schwer getroffen wird Q-Cells den Analysten zufolge auch in seinem Projektgeschäft, das unter der Förderstreichung für Anlagen auf Ackerflächen besonders leiden wird.
Conergy stand 2007 vor der Pleite und kämpft seitdem ums Überleben. Inzwischen scheint die Restrukturierung auf gutem Wege, im ersten Quartal schrieb das Unternehmen erstmals wieder einen kleinen operativen Gewinn. Nun steht die Refinanzierung auf dem Spiel. Die Verhandlungen sollten eigentlich längst abgeschlossen sein, dauern aber noch an. "Das Unternehmen ist darauf angewiesen, dass die Banken es mit einer ausreichenden Finanzkraft ausstatten, ansonsten könnte das Wachstum behindert werden", sagt WestLB-Analyst Wirtz. Dank seiner großen internationalen Plattform sei das Unternehmen aber nicht so abhängig vom deutschen Markt.
Sollte die Finanzierung gelingen, sieht Lars Dannenberg von der Berenberg Bank gute Chancen für das Unternehmen - trotz der Förderkürzung. "Wenn die sich auf das konzentrieren, was sie am besten können - ihr Handelsgeschäft, dann sehe ich das Unternehmen gut positioniert." Die Hamburger sollten keine Scheu davor haben, chinesische Module zu verkaufen. Die eigene Produktion in Frankfurt/Oder sollte Conergy voll auf Premium trimmen, um so zumindest eine schwarze Null zu schreiben. Viele halten das Werk für viel zu klein im Kampf mit der Konkurrenz aus Asien.
PHOENIX SOLAR:
Phoenix Solar ist nach Ansicht des BHF-Experten Fischbeck mit beiden Unternehmensteilen schwer betroffen. Die Großhandelssparte werde die einbrechende Nachfrage in Deutschland zu spüren bekommen. Das Projektgeschäft werde unter der Ackerflächenregelung schwer leiden. Das Ausland könne dies kaum wettmachen. Das sieht Equinet-Analyst Sebastian Growe anders. "Das Unternehmen ist gut vorbereitet." Er erwartet zahlreiche Erfolge mit Projekten im Ausland. Ihm pflichtet Wirtz bei: Phoenix Solar sei im Vertrieb gut aufgestellt. "Es ist nur die Frage, inwieweit das Unternehmen mit dem Ausbau der Plattform über seine bisherigen Auslandsmärkte hinaus weiterkommt, etwa in den USA."
Auch SMA Solar(SMA Solar Technology), mit Traumrenditen von zuletzt rund 25 Prozent gesegnet, wird nach Ansicht einiger Analysten die sinkende Nachfrage in Deutschland zu spüren bekommen. Der Wechselrichter-Hersteller verdanke seine starke Stellung auf dem Weltmarkt vor allem dem Boom von kleinen Dachanlagen im deutschen Solarmarkt. International haben hingegen große Solarkraftwerke eine höhere Bedeutung. Und für diese Anlagen sind größere Wechselrichter notwendig, die auch große Konzerne wie etwa ABB und Schneider Electric anbieten. Der Wettbewerb dürfte deshalb für die Nordhessen härter werden. WestLB-Analyst Wirtz ist dennoch zuversichtlich. "SMA hat eine nachhaltige Strategie, auch international", lobt er.
CENTROTHERM, ROTH & RAU UND MANZ:Die auf die Photovoltaikbranche spezalisierten Anlagenbauer gelten als die Gewinner des anhaltenden Preisdrucks. Centrotherm (centrotherm photovoltaics), Roth & Rau (RothRau) sowie Manz (Manz Automation) stellen die Maschinen her, auf denen Zell- und Modulproduzenten ihre Produkte fertigen. Hält der Preisdruck an, sind die Hersteller dazu gezwungen, schneller neue und effizientere Anlagen von den Maschinenbauern zu kaufen. Analyst Dannenberg rechnet mit einem Innovationszyklus von nur noch zwei bis drei Jahren. Schon jetzt machen die Maschinenbauer einen Großteil ihres Umsatzes in Asien.
Allerdings könnten auch sie einen Nachfrageeinbruch im dritten Quartal kurzfristig wegen eines niedrigeren Auftragseingangs spüren, glauben die Experten. Wirtz ist sogar der Meinung, dass die derzeitige Nachfrageerholung nur punktueller Natur ist, mit einigen großen Aufträgen. Nachhaltig sei sie noch nicht.(dpa-AFX)
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15.05.2025 | SMA Solar Hold | Deutsche Bank AG | |
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12.05.2025 | SMA Solar Hold | Jefferies & Company Inc. | |
08.05.2025 | SMA Solar Hold | Jefferies & Company Inc. | |
17.04.2025 | SMA Solar Hold | Jefferies & Company Inc. |
Datum | Rating | Analyst | |
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27.03.2025 | SMA Solar Buy | Jefferies & Company Inc. | |
14.02.2025 | SMA Solar Buy | Jefferies & Company Inc. | |
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29.02.2024 | SMA Solar Kaufen | DZ BANK |
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12.05.2025 | SMA Solar Hold | Jefferies & Company Inc. | |
08.05.2025 | SMA Solar Hold | Jefferies & Company Inc. | |
17.04.2025 | SMA Solar Hold | Jefferies & Company Inc. | |
01.04.2025 | SMA Solar Hold | Deutsche Bank AG |
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22.01.2025 | SMA Solar Verkaufen | DZ BANK | |
14.11.2024 | SMA Solar Verkaufen | DZ BANK | |
11.08.2022 | SMA Solar Underperform | Jefferies & Company Inc. | |
08.08.2022 | SMA Solar Underperform | Jefferies & Company Inc. |
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