Manz Automation: Aufschwung erst 2010
Nach einem schwachen ersten Halbjahr sieht der Anbieter von Produktionsanlagen für Solarzellen noch keine spürbare Verbesserung. Zukäufe und Fusionen "grundsätzlich denkbar".
von Joachim Spiering
Manz Automation, ein Anbieter von kompletten Produktionsanlagen von Solarzellen, spürt noch keine nachhaltige Belebung des Geschäfts. Gegenüber finanzen.net sagte Finanzvorstand Martin Hipp, dass ein deutlicher Aufschwung erst im kommenden Jahr zu erwarten sei. Zwar würde wieder vermehrt über Projekte und neue Aufträge verhandelt werden, die konkreten Auftragseingänge seien aber weiterhin schwach. "Das hat sich im dritten Quartal noch nicht sehr verändert. Das gesamte Jahr 2009 wird deshalb nicht besonders gut ausfallen", so Hipp am Rande der weltweit größten Solarkonferenz PVSEC in Hamburg.
2008 hatte die Manz AG 236,5 Millionen Euro Umsatz erzielt. 60 Prozent davon wurden in der Solarindustrie erwirtschaftet, 20 Prozent im LCD-Bereich, weitere 20 Prozent in der Halbleitersparte und anderen Randgeschäften. Der Bruttogewinn (Ebit) betrug 28,6 Millionen Euro. Dieses Jahr läuft es deutlich schlechter. Im ersten Halbjahr 2009 brach der Umsatz von 101,6 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf nur noch 28,28 Millionen Euro ein. Zugleih gab es Verluste: Nach einem Gewinn vor Steuern und Zinsen in Höhe von 12,02 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum wurden in den ersten sechs Monaten 2009 ein Minus von 12,56 Millionen Euro vor Steuern und Zinsen erzielt.
Manz leidet, wie viele Solarfirmen, an der ersten großen Branchenkrise der jungen Wachstumsindustrie. Überkapazitäten, der weggebrochene Markt in Spanien, die zunehmende Billig-Konkurrenz aus Asien und große Probleme bei der Finanzierung von großen Solarparks führten dazu, dass bei vielen Unternehmen die Auftragseingänge deutlich zurück gingen. Folge: Allgemein wird erwartet, dass nach dem schweren Übergangsjahr 2009 im kommnenden Jahr der Markt wieder anzieht. Manz sieht das ähnlich. "Die Talsohle ist durchschritten, künftig werden wir wieder Wachstum sehen", so Hipp.
Neben dem Solarbereich hatte Manz im ersten Halbjahr auch in der LCD-Sparte schwer mit einem deutlichen Nachfragerückgang zu kämpfen. Folge: Die Kapazitäten der Tochterfirma in Taiwan waren bei weitem nicht ausgelastet. Das scheint sich nun zu bessern. "Die Nachfrage hat merklich angezogen, inzwischen produzieren wir wieder voll und suchen sogar Leute", sagt Finanzvorstand Hipp. Ursache sei eine gestiegene Nachfrage nach LCD-Fernsehern in China.
Spekultionen, wonach mit dem ebenfalls an der Börse notierten Kooperationspartner Roth & Rau fusioniert werden könnte, wollte Hipp nicht kommentieren. Allerdings gab es auch kein klares Dementi. "Grundsätzlich ist alles möglich. Aktuell st aber nichts in Planung." In den vergangenen Wochen sind an der Börse immer wieder entsprechende Überlegungen aufgekeimt. Auch auf eine Übernahme durch Roth & Rau wurde spekuliert.
Kapitalmaßnahmen schließt Hipp zu jetzigen Zeitpunkt aus. "Bilanziell stehen wir sehr gut da und wir haben genügend Cash." Zum Ende des ersten Halbjahrs hatte Manz eigenen Angaben zufolge 59 Millionen Euro an Bargeld und eine Eigenkapitalquote von 77 Prozent.
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Datum | Rating | Analyst | |
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30.03.2016 | Manz Halten | Bankhaus Lampe KG | |
03.03.2016 | Manz Hold | Warburg Research | |
03.03.2016 | Manz Halten | Bankhaus Lampe KG | |
14.12.2015 | Manz Hold | Warburg Research | |
10.12.2015 | Manz Halten | Bankhaus Lampe KG |
Datum | Rating | Analyst | |
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10.11.2015 | Manz Reduce | Oddo Seydler Bank AG | |
27.05.2015 | Manz Sell | Oddo Seydler Bank AG | |
22.05.2014 | Manz Sell | Close Brothers Seydler Research AG | |
19.11.2012 | Manz sell | Close Brothers Seydler Research AG | |
16.03.2012 | Manz sell | aktiencheck.de |
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