Ukraine-Krise drückt DAX auf Zweimonatstief

Vorsicht lautet am Montag das Gebot der Stunde an den Finanzmärkten in Europa.
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An den Börsen überwiegen angesichts der weiter dominierenden und stimmungsbelastenden Themen Ukraine und Nahostkonflikt klar die Verkäufe. Die Angst geht um, dass die Sanktionen gegen Russland weiter verschärft werden könnten, was auch die Konjunktur in Europa wegen zu befürchtender Gegenmaßnahmen Russlands in Mitleidenschaft ziehen dürfte. Der DAX verliert 0,9 Prozent auf 9.632 Punkte. Zwischenzeitlich lag er bereits bei 9.611 Zählern und damit auf dem niedrigsten Stand seit Mitte Mai. Der Euro-Stoxx-50 handelt 0,7 Prozent leichter bei 3.143 Punkten. Tendenziell gesucht sind als sicher geltende Bundesanleihen, auch der Goldpreis steigt leicht.
Am stärksten geben die Kurse an der Börse in Moskau nach. Wie bereits in der Vorwoche gesehen, ziehen internationale Investoren Gelder aus Russland ab. Mit dem bisherigen Tagesminus von 1,2 Prozent summiert sich das Minus seit einer Woche auf annähernd 8 Prozent. Nach dem Abschuss des malaysischen Passagierflugzeuges über der Ostukraine erwägen die europäischen Regierungen, die Sanktionen gegen Russland auszuweiten, sollte Russland sich nicht kooperativer zeigen bei den Ermittlungen der Hintergründe und bei der Suche nach den Schuldigen.
"Mehr Sanktionen würden weh tun", sagt Holger Schmieding, Chefvolkswirt der Berenberg Bank. Er erwartet, dass die russische Wirtschaft in diesem Jahr um ein Prozent schrumpft.
Sonderbewegungen gibt es bei Philips und Tesco. Die Aktie des niederländischen Elektronikriesen profitiert von gut ausgefallenen Quartalszahlen und gewinnt 0,6 Prozent. Zwar hätten die Umsätze die Erwartungen nicht ganz erreicht, das sei aber hauptsächlich auf negative Währungseffekte zurückzuführen und werde daher von den Anlegern nicht überbewertet, so ein Händler. Dafür sei das operative Ergebnis etwas besser ausgefallen und das Nettoergebnis liege klar über den Erwartungen.
Um 2,8 Prozent geht es für die Aktie des britischen Einzelhändlers Tesco nach oben. Positiv wird an der Börse der Wechsel an der Spitze des Unternehmens gewertet. Am Morgen erklärte CEO Phillip Clarke seinen Rücktritt. Nachfolger wird Dave Lewis, der bislang für das Personal-Care-Geschäft von Unilever verantwortlich zeichnete. Gleichzeitig hatte Tesco den Markt vor einer schlechter als erwarteten Geschäftsentwicklung gewarnt.
In Deutschland steigt der Kurs von Sky Deutschland um 2,3 Prozent auf 6,56 Euro. Dabei profitiert sie von Presseberichten, dass der britische Bezahlsender BSkyB bald ein Pflichtangebot für Sky Deutschland abgeben könnte. Grund ist eine angebliche Neuordnung im Pay-TV-Bereich der Murdoch-Gruppe, die die Finanzierung der geplanten Übernahme von Time Warner erleichtern könnte.
Unverändert zeigt sich die Börse in Lissabon, wo es in den vergangenen Tagen phasenweise zu Turbulenzen und deutlich fallenden Kursen gekommen war. Espirito Santo International hat wenig überraschend am Freitag offiziell Insolvenz angemeldet. Für Beruhigung sorgt aber, dass die börsennotierte Banco Espirito Santo von den Problemen der Mutter nicht in den Strudel gezogen wird, weil sie nach Aussagen der portugiesischen Zentralbank über genügend Finanzmittel verfügt, um die Lage zu beherrschen. Die Aktie gibt dennoch um 2,1 Prozent nach. Portugal Telecom, die ebenfalls unter den Finanzproblemen der Banco-Espirito-Konglomerats gelitten hatten, erholen sich dagegen kräftig um 6,1 Prozent.
Tagessieger im Bankensektor sind Julius Bär. Nach gut ausgefallenen Geschäftszahlen springt der Kurs um fast 6 Prozent nach oben.
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