Trump: Habe Netanjahu vor Stören der Iran-Gespräche gewarnt

28.05.25 20:05 Uhr

WASHINGTON (dpa-AFX) - US-Präsident Donald Trump hat den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu nach eigenen Angaben gewarnt, Maßnahmen zu ergreifen, die die Gespräche mit dem Iran über dessen umstrittenes Atomprogramm stören könnten. Auf die Frage, ob er eine entsprechende Warnung vergangene Woche in einem Telefongespräch ausgesprochen habe, antwortete Trump im Weißen Haus: "Nun, ich möchte ehrlich sein: Ja, das habe ich."

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Er habe Netanjahu mitgeteilt, dass er dies im Moment für unangemessen halte, weil man einer Lösung sehr nahe sei. Das könne sich jeden Moment ändern, aber aktuell gehe er davon aus, dass der Iran einen Deal wolle und ein solches Abkommen es ermöglichen würde, eine Menge Menschenleben zu retten.

Die USA wollen das iranische Atomprogramm beschneiden, weil sie befürchten, die Islamische Republik könnte Atomwaffen bauen. Teheran dementiert das und pocht auf das Recht, Kernenergie friedlich zu nutzen.

Trump sagte weiter, dass er ein "sehr starkes Dokument" anvisiere, das nicht auf Vertrauen basiere. Dieses solle es den USA ermöglichen, Inspektoren einzusetzen und zu zerstören, was sie wollten - ohne, dass dabei Menschen getötet würden.

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Medienbericht: USA sorgen sich über möglichen Iran-Angriff

Zuvor hatte die "New York Times" berichtet, dass die USA die Sorge hätten, Israel könnte die Atomanlagen im Iran noch während der Verhandlungen mit Teheran und mit nur knapper Vorwarnzeit angreifen. Unter Berufung auf informierte Beamte berichtete die Zeitung, Netanjahu habe damit gedroht, die Gespräche zu torpedieren, indem er Irans wichtigste Anlagen zur Urananreicherung angreift. Ein Sprecher Netanjahus bezeichnete den Bericht allerdings als "Fake News".

Neben mindestens einem angespannten Telefongespräch zwischen Trump und Netanjahu hat es dem Medienbericht zufolge in den vergangenen Tagen auch Treffen zwischen ranghohen US-Regierungsvertretern und hochrangigen israelischen Beamten gegeben.

Trump war in seiner ersten Amtszeit 2018 einseitig aus dem Wiener Atompakt ausgestiegen, der Irans Nuklearprogramm einschränken und im Gegenzug Sanktionen aufheben sollte. Danach hielt sich auch Teheran nicht mehr an die Auflagen des Abkommens./fsp/DP/he