ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
EZB belässt Leitzins bei 2,00 Prozent
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Geldpolitik wie erwartet nicht weiter gelockert und höhere Inflations- sowie Wachstumsprognosen veröffentlicht. Wie sie am Nachmittag mitteilte, bleibt der Bankeinlagensatz bei 2,00 Prozent. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten diese Entscheidung erwartet. Die EZB hatte ihren Leitzins zwischen Juni 2024 und Juni 2025 acht Mal gesenkt, ihn aber seither aber unverändert gelassen. "Die aktuelle Einschätzung bestätigt, dass sich die Inflation bei mittelfristigen Ziel von 2 Prozent stabilisieren dürfte", heißt es in der Einleitung des geldpolitischen Statements.
Lagarde: EZB sieht sich weiterhin in guter Position
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) sieht sich nach den Worten von Präsidentin Christine Lagarde auf dem aktuellen Zinsniveau weiterhin in einer guten Position. Das bedeute allerdings nicht, dass es sich um eine statische Position handele, sagte Lagarde in der Pressekonferenz nach der EZB-Ratssitzung. Lagarde zufolge fiel der Zinsbeschluss einstimmig. "Wir waren aber auch einstimmig der Meinung, dass wir uns alle Optionen offen halten sollten."
Lagarde: Isabel Schnabel eine von mehreren guten Kandidaten
EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat sich zurückhaltend zu Fragen nach einer möglichen Nachfolgerin oder einem Nachfolger geäußert. "Ich habe keinen Favoriten", sagte sie in der Pressekonferenz nach der jüngsten Ratssitzung auf die Frage, was sie zu einer Kandidatur der beiden Deutschen Isabel Schnabel und Joachim Nagel sage. "Es gibt viele gute Kandidaten und Isabel ist eine davon", fügte sie zu. Lagardes Amtszeit endet im Oktober 2027.
US-Inflation sinkt im November auf 2,7 Prozent
Der Inflationsdruck in den USA hat im November deutlich nachgelassen. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, lagen die Verbraucherpreise um 2,7 (September: 3,0) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einer Jahresteuerung von 3,1 Prozent gerechnet. Für den Oktober wurden keine Daten gemeldet. Die Kernverbraucherpreise stiegen um 2,6 (September: 3,0) Prozent auf Jahressicht. Die befragten Ökonomen hatten eine Jahresrate von 3,0 Prozent erwartet. Die Daten für den Oktober fehlten ebenfalls.
US-Preisdaten sind eine "faustdicke Überraschung"
"Was für eine faustdicke Überraschung", kommentiert LBBW-Ökonom Dirk Chlench den Rückgang der US-Inflation. "Die Inflationsrate zog im November nicht auf 3,1 Prozent an - wie allgemein erwartet wurde -, sondern fiel auf 2,7 Prozent." Mit jeder Veröffentlichung der Konsumentenpreise schwinde der Glaube, dass sich die vielen Erhöhungen der US-Einfuhrzölle noch in der Inflationsstatistik nennenswert niederschlagen, schrieb Chlench in einem Kommentar. Nach einer ersten Inaugenscheinnahme sei auch kein Ausreißer auszumachen, welcher für die Inflationsüberraschung ursächlich sein könnte.
US-Inflation lässt überraschend stark nach
Der Inflationsdruck in den USA hat zuletzt überraschend deutlich nachgelassen, wobei die Verbraucherpreise im Oktober und November im Monatsdurchschnitt nur um 0,1 Prozent gestiegen sind. Wie Commerzbank-Ökonom Christoph Balz in einem Kommentar erläutert, fiel insbesondere die Kernrate im November mit einem Rückgang auf 2,6 Prozent im Vorjahresvergleich schwächer aus als von Experten erwartet. Trotz der durch den Shutdown bedingten Datenlücken zeichne sich ein klarer Trend ab: Vor allem bei Dienstleistungen und Mieten sinke der Preisdruck, was die preistreibenden Effekte der neuen Zölle derzeit mehr als ausgleiche.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe deutlich gesunken
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 13. Dezember deutlich abgenommen. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 13.000 auf 224.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 225.000 vorhergesagt.
Philly-Fed-Index sinkt im Dezember wider Erwarten
Die Lage der US-Industrie in der Region Philadelphia hat sich im Dezember wider Erwarten eingetrübt. Der Konjunkturindex der Federal Reserve Bank of Philadelphia sank auf minus 10,2 Punkte von minus 1,7 im November. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf plus 2,0 erwartet.
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December 18, 2025 13:00 ET (18:00 GMT)