Ein Trend kommt zurück - Fischzuchtaktien überzeugen wieder

Aktien aus der Fischzucht, insbesondere von Lachszuchtunternehmen - sind aus mehreren wirtschaftlichen, ökologischen und gesellschaftlichen Gründen wieder attraktiv, meint Marc Gabriel, CIIA®, CESGA® und Kundendirektor, Oberbanscheidt & Cie. Vermögensverwaltung in Kleve
Die globale Nachfrage nach Lachs steigt aufgrund eines steigenden Gesundheitsbewusstseins, da Lachs reich an Omega-3-Fettsäuren ist und gesundes Eiweiß enthält. Die wachsende Weltbevölkerung sowie die regionale Wohlstandszunahme führen zu einem steigenden Konsum. Mit wachsendem Einkommen steigt auch die Nachfrage nach Fischen.
Fisch ist im Vergleich zu Fleisch eine bevorzugte Proteinquelle, weil es nachhaltiger wahrgenommen wird. Nun trifft die steigende Nachfrage auf ein begrenztes Angebot von Fischen. So schrumpfen die Wildlachsbestände durch Überfischung und den Klimawandel bedroht. Daher hat sich die Fischzucht (Aquakultur) als notwendige Lösung etabliert, um die Versorgung sicherzustellen.
Anleger können daher von Investments in die führenden Lachszuchtunternehmen wie Mowi, Austevoll Seafood, SalMar, Grieg Seafood und Leroy Seafood profitieren. Die Unternehmen profitieren von einer starken Marktstellung und generieren hohe Margen auch dank ihrer teilweise vertikal integrierten Wertschöpfungsketten (Zucht, Verarbeitung, Vermarktung).
Wer denkt, dass das Thema Fischzucht altbacken und langweilig sei, der dürfte überrascht sein, wenn es um die Innovationskraft und Technologisierung bei den Unternehmen geht. So gibt es inzwischen offshore-Lachsfarmen und landbasierte Kreislaufanlagen für die Fischzucht, wobei mit künstlicher Intelligenz die Zucht überwacht und mit automatisierten Steuerungsanlagen die Fütterung bis hin zur Fischverarbeitung gewährleistet wird. Die Skaleneffekte sorgen dann für die verbesserten Margen in der Industrie.
Für Anleger, die auf nachhaltige Investments setzen, bieten sich Unternehmen mit einer Aquakultur ebenfalls an. Darüber hinaus sind die Dividendenzahlungen der oben genannten Unternehmen attraktiv. Denn bis zu 6,5 Prozent Dividendenrendite jährlich locken unter anderem bei Austevoll Seafood ASA und bei einem vergleichsweise günstigen KGV von rund elf (2026e) ist der Sektor ebenfalls nicht teuer bewertet.
Die Risiken wollen wir nicht vergessen. In der Vergangenheit hat es beispielsweise immer wieder biologische Risiken, seien es Krankheiten, Parasiten, etc. gewesen, die die Angebotsmenge begrenzt haben. Aber auch die Regulatorik hat in der Vergangenheit oftmals eingegriffen, so haben sich verschärfte Umweltauflagen und Steueränderungen (Fischzuchtsteuer) negativ auf die Gewinnentwicklung bei den Unternehmen ausgewirkt. Im Januar 2024 gerieten die Aktien unter Druck, nachdem die EU-Kommission gegen einige norwegische Unternehmen Kartellverstöße erhoben hatte.
Dennoch sind die Analysten zum Beispiel bei Austevoll Seafood ASA, die unter andem an Leroy Seafood beteiligt sind recht positiv gestimmt. Acht von neun Analysten empfehlen den Kauf der Aktie. Diesen und weitere Vermögensverwalter mit Ihren Meinungen und Online-Anlagestrategien finden Sie auf https://www.v-check.de/
Marc Gabriel, CIIA®, CESGA® und Kundendirektor, Oberbanscheidt & Cie. Vermögensverwaltung in Kleve
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