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von Jörg Billina, Euro am Sonntag
Der Konsumgüterhersteller
Johnson & Johnson produziert unter anderem die Mundspülung Listerine, die Babysalbe Bebe und die Hautcreme Neutrogena. Geld verdient der US-Konzern auch mit Medizintechnik und Pharmaprodukten, etwa dem Krebsmittel Darzalex. Erst in der vorvergangenen Woche übernahm Johnson & Johnson für drei Milliarden Euro die Chirurgieroboter-Firma
Auris Health. Laut der Landesbank Baden-Württemberg zählt der Konzern zu den Marktführern auf den Gebieten Orthopädie, Kardiologie und Rheuma. 2018 stieg der Umsatz um sieben Prozent auf 81,6 Milliarden Dollar, der Nettogewinn fiel mit 20 Milliarden Dollar um elf Prozent besser als im Jahr zuvor aus.
Die breite Produktpalette schützt vor Patentabläufen und generiert zudem hohe Cashflows, die Johnson & Johnson zur Bedienung von Schulden nutzen kann. Die drei Ratingagenturen Fitch, Moody’s und S & P beurteilen die Bonität des mit netto rund zehn Milliarden Dollar verschuldeten Konzerns jeweils mit der Bestnote "AAA" und stabilem Ausblick.
Der Cashflow in Höhe von derzeit 19 Milliarden Dollar begrenzt auch das Risiko von Produkthaftungen. Dem Konzern wird aktuell vorgeworfen, dass sein Babypuder Krebs auslösen könnte und außerdem vor Jahren wiederholt kleine Mengen von Asbest enthielt, was den zuständigen Aufsichtsbehörden jedoch nicht gemeldet worden sei. Chef Alex Gorsky bestreitet die Anschuldigungen vehement. Aktuell sind laut CNBC 11 700 Verfahren anhängig.
Kein Ratingdruck
Die anstehenden Gerichtsverfahren sorgen für vergünstigte Kaufkurse bei der bis März 2023 laufenden Dollar-Anleihe. Vorsichtige Anleger, die in den Bond investieren wollen, müssen die Klagewelle jedoch nicht fürchten. Analysten gehen davon aus, dass Johnson & Johnson die Belastungen stemmen kann. Bislang ist auch kein Ratingdruck erkennbar.
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