Devisen: Euro steigt erstmals seit 2021 über 1,16 US-Dollar

12.06.25 16:56 Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs Euro hat am Donnerstag den höchsten Stand seit dreieinhalb Jahren erreicht. Am Nachmittag legte die Gemeinschaftswährung bis auf 1,1631 US-Dollar zu. So hoch hatte der Euro zuletzt Ende 2021 notiert. Am späten Nachmittag fiel er ein wenig zurück und kostete 1,1581 Dollar. Im frühen Handel hatte der Euro noch bei 1,15 Dollar notiert.

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Erneut haben Sorgen vor den Folgen der Zollpolitik der US-Regierung die US-amerikanische Währung belastet, während alle anderen wichtigen Währungen zulegen konnten. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1594 (Mittwoch: 1,1433) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8625 (0,8746) Euro.

Seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump im Januar gab es immer wieder Zollankündigungen, die teilweise wieder zurückgezogen wurden. In dieser Zeit hat der Euro im Handel mit dem Euro etwa 13 Prozent an Wert gewonnen. Zuletzt haben einige Experten bereits die Rolle des Dollar als Weltleitwährung infrage gestellt.

Auch jüngste Berichte über Fortschritte bei den Verhandlungen für eine Einigung im Handelsstreit zwischen den USA und China konnten den Kursverfall der amerikanischen Währung nicht stoppen. Die Regierung in Peking hat sich nach der von US-Präsident Trump verkündeten Einigung über die Lockerung von Exportbeschränkungen zunächst bedeckt gehalten und keine Details genannt.

Zudem haben sich Spekulationen auf eine Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed zuletzt verstärkt, was den Dollar zusätzlich unter Druck setzte. Trotz der US-Zölle auf importierte Waren ist die Inflation bisher nur schwach gestiegen, was der US-Notenbank den nötigen Spielraum für Zinssenkungen einräumt.

Ein schwächerer Dollar dürfte zudem ganz nach dem Geschmack der US-Regierung unter Trump sein. Denn so werden Produkte aus den USA in anderen Ländern günstiger, was den Export ankurbeln kann. Zwar verteuern sich Importe tendenziell - was US-Verbraucher aber eher zu heimischen Waren greifen lässt als zu importierten. Alles in allem könnte so das chronisch hohe US-Handelsdefizit, das der US-Regierung ein Dorn im Auge ist, schrumpfen.

In der Eurozone hingegen bestätigten EZB-Vertreter die Erwartung, dass die Leitzinsen zunächst wohl nicht weiter gesenkt werden. "Dieser geldpolitische Zyklus nähert sich dem Ende, da sich die mittelfristige Inflation um das Ziel herum stabilisiert", sagte EZB-Ratsmitglied Isabel Schnabel. Die erwartete Inflationsentwicklung für die Jahre 2026 und 2027 sei "genau am Ziel". Die EZB strebt auf mittlere Sicht eine Inflationsrate von zwei Prozent an.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,8538 (0,8476) britische Pfund, 166,64 (166,17) japanische Yen und 0,9427 (0,9405) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold kostete am Nachmittag in London 3.386 Dollar. Das waren etwa 32 Dollar mehr als am Vortag./jsl/jha/