Devisen: Weitere Gewinnmitnahmen beim Euro nach US-Zollankündigung

14.07.25 21:01 Uhr

NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat am Montag weitere Gewinnmitnahmen verzeichnet. Im New Yorker Handel kostete die Gemeinschaftswährung zuletzt 1,1669 US-Dollar und damit etwas weniger als am Freitagabend. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs zu Wochenbeginn auf 1,1690 (Freitag: 1,1683) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8554 (0,8559) Euro. Zum Anfang des Monats hatte die Gemeinschaftswährung mit 1,1830 Dollar noch den höchsten Stand seit September 2021 erreicht.

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Die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, ab dem 1. August einen Pauschalzoll von 30 Prozent gegen die EU zu verhängen, "lässt die Risikowahrnehmung ansteigen", schreiben die Experten der Dekabank. Davon profitierte der US-Dollar etwas. Die EU bereitet nun zusätzliche Gegenzölle auf Importe aus den USA im Wert von 72 Milliarden Euro vor.

Trump ging im Zollstreit mit der EU auf Konfrontationskurs, indem er ungeachtet der bislang laufenden Gespräche über eine einvernehmliche Lösung unerwartet hohe Zölle ankündigte. Diese "dürften die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung der US-Notenbank Fed im September reduzieren, da die Unsicherheit bei der Inflation zunimmt", heißt es weiter in der Analyse der Dekabank.

Commerzbank-Expertin Thu Lan Nguyen ist hingegen mit Blick auf die weitere Dollar-Entwicklung skeptisch: "Wer auf baldige Planungssicherheit in Sachen US-Zölle hofft, droht bitter enttäuscht zu werden." Unternehmen müssten mit der Unsicherheit leben, dass sie jederzeit von US-Zöllen betroffen sein könnten. "Das wird der Investitionsfreudigkeit der US-Unternehmen wohl kaum zuträglich sein", heißt es in dem Kommentar. "Und daher sehe ich auch die aktuelle Stärke des Dollar skeptisch".

Darüber hinaus haben Anleger auch neue Inflationsdaten in den Vereinigten Staaten im Blick, die am Dienstag erwartet werden. Wegen der Auswirkungen der US-Zollpolitik wird am Markt damit gerechnet, dass die Teuerung im Juni gestiegen ist. Dies spricht gegen sinkende Zinsen in den USA und stützt den Dollar.

Im Mai hatte der Inflationsbericht noch keinen Anstieg der Teuerung gezeigt. "Dies könnte sich ändern", heißt es in einer Einschätzung der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Die Experten verwiesen auf US-Unternehmen, die von steigenden Kosten berichtet hätten. Es dürfte "nur eine Frage der Zeit sein, wann es Preisanpassungen geben wird"./jsl/he/gl/he