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"Grüne Bühne" - ESG im Rampenlicht der Bau- und Immobilienwirtschaft

29.04.25 16:49 Uhr

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"Grüne Bühne" - ESG im Rampenlicht der Bau- und Immobilienwirtschaft | finanzen.net

Der Bau- und Immobiliensektor trägt erheblich zu den globalen CO2-Emissionen bei und ist für etwa 30 bis 40 Prozent dieser Emissionen verantwortlich. Angesichts dieser Tatsache hat die EU mit dem Green Deal ehrgeizige Ziele gesetzt: Bis 2030 sollen die CO2-Emissionen im Vergleich zu 1990 um 55 Prozent reduziert werden. Ein zentraler Ansatz zur Erreichung dessen ist die Investition in nachhaltige und ökologische Wirtschaftstätigkeiten.

Um das zu ermöglichen, werden Unternehmen durch ESG-Verordnungen dazu verpflichtet, Transparenz über ihre Umwelt-, Sozial- und Governance-Bereiche zu schaffen. Die Maßnahmen sollen nicht nur die Baubranche, sondern auch die gesamte Welt positiv beeinflussen und eine nachhaltigere Zukunft gestalten.

Nachhaltigkeitsberichterstattung und damit verknüpfte Verpflichtungen

Ab dem 01. Januar 2025 sind alle großen Unternehmen dazu verpflichtet, eine Nachhaltigkeitsberichterstattung für das Jahr 2025 vorzulegen, die mindestens zwei der folgenden Kriterien erfüllen muss: eine Bilanzsumme von mindestens 20 Millionen Euro, Nettoumsatzerlöse von mindestens 40 Millionen Euro oder mindestens 250 Beschäftigte. Ab dem kommenden Jahr 2026 sind auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit einer Kapitalmarktorientierung dazu verpflichtet. Diese Kriterien beinhalten eine Bilanzsumme von mindestens 450.000 Euro, Nettoumsatzerlöse von mindestens 900.000 Euro oder mindestens 10 Beschäftigte. Die Berichte sollen die Themenfelder Umwelt, Gesellschaft und Governance abdecken. Sie sollen widerspiegeln, wie die Tätigkeiten des Unternehmens mit ökologisch und sozial nachhaltigen Wirtschaftsaktivitäten im Sinne der Themenfelder verbunden sind. Diese Informationen müssen im Lagebericht des jeweiligen Jahres dargestellt, mit einem digitalen Tagging versehen, nach dem europäisch einheitlichen elektronischen Berichtsformat (ESEF) erstellt und von einem Wirtschaftsprüfer geprüft werden. Im deutschen Bundestag gab es bislang jedoch kein entsprechendes Umsetzungsgesetz in nationales Recht. Dennoch ist das nur eine Frage der Zeit.

Weitere ESG-Regularien, die in der Bauwirtschaft greifen, sind das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz und die europäische Lieferkettenrichtlinie (CSDDD). Diese Regularien wirken sich in direkter Form auf die Lieferkette aus und somit auch auf deren Zulieferer. Das bedeutet, dass nicht nur die Unternehmen selbst berichtspflichtig sind, sondern auch deren Zulieferer. Dadurch nimmt nicht nur die Transparenz in Form von zielgerichteten Investoren im Green-Premium-Sektor zu, sondern auch der Aufwand für die berichtspflichtigen Unternehmen.

Grüne Vorteile und Chancen

Viele Unternehmen wissen genau, wie sie ihren CO2-Ausstoß verringern und ihre Business-Cases zukunftsweisend gestalten können. Die Marktlage kann den Unternehmen Vorteile einbringen, die sich bereits mit dem Thema Offenlegung und Transparenz auseinandergesetzt haben. Unternehmen sollen nicht nur ihrer Berichts- und Offenlegungspflichten nachkommen, sondern diese Transformationsprozesse leben und so zur Optimierung des grünen Bausektors beitragen. Für Bauträger und Eigentümer sinken dann aufgrund der Energie- und CO2-Optimierung zum einen die Betriebskosten eines entsprechenden Gebäudes und zum anderen können diese Gebäude einen höheren Erlös in einem wachsenden Markt realisieren. Denn ein nachhaltig wirtschaftendes Unternehmen gilt als attraktiv, da eine höhere Zufriedenheit der Mitarbeitenden die Chancen beim Werben um Fachkräfte verbessert.

Die ESG-Regulierung des Bausektors ist längst Realität und daran wird sich nichts mehr ändern. Lediglich bei der Ausgestaltung und dem Umfang der Investitionen können ESG-Fachleute den Unternehmen unterstützend zur Seite stehen. Unternehmen sollten zu Beginn ihrer Nachhaltigkeitsberichterstattung mit einer gründlichen Selbstreflexion beginnen. Dabei ist es wichtig, den eigenen CO2-Abdruck zu analysieren - einschließlich der täglichen Arbeitsabläufe. Diese Reflexion hilft, Bereiche zu identifizieren, in denen Verbesserungen möglich sind. Anschließend sollte der aktuelle Status Quo des Unternehmens geprüft werden, um festzustellen, welche ESG-Richtlinien und -Vorgaben gelten. Auf dieser Basis wird ein Transformationsplan erstellt , der vorausschauend die notwendigen Schritte und Maßnahmen zur Erreichung der ESG-Ziele definiert. Ein positives Mindset ist dabei entscheidend, da nachhaltige Praktiken nicht nur der Umwelt zugutekommen, sondern auch wirtschaftliche Vorteile mit sich bringen . Ein solcher Ansatz macht das Unternehmen wettbewerbsfähiger und leistet gleichzeitig einen positiven Beitrag zur Gesellschaft . Gemeinsam können wir alle etwas bewegen und eine nachhaltigere Zukunft gestalten.

Zum Autor: Claudio Tschätsch, Manager im Bereich Sustainability and Climate Solutions bei der Drees & Sommer SE

Claudio Tschätsch studierte an der Hochschule Biberach Energy Systems im Bachelor und schloss seinen anschließenden Masterstudiengang im Bereich Building and Energy Systems Engineering mit herausragenden Leistungen ab. Seine Karriere bei Drees & Sommer begann bereits vor zwölf Jahren als Werkstudent. Bevor er jedoch Vollzeit bei Drees & Sommer durchstartete fundierte er seine Expertise im ESG-Bereich als Energy Management Thesis Student bei dem Unternehmen Baumann Consulting in Washington D.C. Im Jahr 2016 stieg er dann Vollzeit als Projektmanager im Energiedesign, Energiemanagement und Nachhaltigkeitsberatung ein. Heute ist er Manager des Bereiches ESG & Sustainability bei der Drees & Sommer SE. Zusätzlich dazu ist er von der DGNB German Sustainable Building Council anerkannter ESG-Manager und erhielt Anfang des Jahres 2025 den Sustainability Reporting Advisor der EBS Executive School.

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Nachhaltige, innovative und wirtschaftliche Lösungen für Immobilien, Industrie, Energie und Infrastruktur zu beraten, umzusetzen – oder den Kunden sogar beides aus einer Hand zu bieten – das zeichnet das partnergeführte Beratungsunternehmen Drees & Sommer SE aus. Im Jahr 1970 gegründet und seitdem als Nachhaltigkeitspionier und Digitalisierungstreiber der Real Estate Branche bekannt, beschäftigt das Unternehmen mehr als 5.100 Mitarbeitende an 59 Standorten. Interdisziplinär zusammengesetzte Teams arbeiten in mehr als 5.000 Projekten weltweit daran, eine lebenswerte Zukunft zu schaffen und scheinbare Gegensätze zu vereinen: Tradition und Zukunft, Analog und Digital, Effizienz und Wohlbefinden. Als Unternehmer im Unternehmen steht dafür eine persönlich verantwortliche Partnerschaft ein.


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