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SJB FondsEcho. Erste Stock Gold.

31.10.25 11:27 Uhr

SJB FondsEcho. Erste Stock Gold. | finanzen.net

Goldaktien. Gefragt.

Der Aufwärtstrend des Goldpreises verlief im Handelsjahr 2025 überaus rasant und hat sich Anfang Oktober nochmals beschleunigt. Nachdem der Preis pro Feinunze zum ersten Mal in seiner Geschichte die Kursmarke von 4.000 US-Dollar übersprungen hatte, legte das gelbe Edelmetall in der Folge auf einen neuen Höchststand von 4.380 US-Dollar zu.
In der zweiten Oktoberhälfte folgte darauf eine als gesund einzuschätzende Korrekturbewegung, die Gold wieder in Richtung der 4.000-USD-Marke zurückfallen ließ. Selbst nach diesem Rücksetzer verbleibt immer noch ein Plus für den Goldpreis seit Jahresbeginn von über +53,0 Prozent auf USD-Basis. Woher kommt dieses kontinuierlich steigende Anlegerinteresse, das neben Gold selbst auch die Aktien von Minengesellschaften und Goldproduzenten steil ansteigen lässt? Das Research der österreichischen Erste Asset Management hat dazu eine klare Meinung: Während sich die Zinsniveaus in den letzten zwei bis drei Jahren tendenziell seitwärts bewegt haben, wurde die Goldnachfrage vor allem durch eine strukturelle Zunahme physischer Gold-Käufe durch die Zentralbanken angetrieben. Die Auswirkungen auf die Kurse der wichtigsten Goldförderunternehmen wurden schnell sichtbar. Denn während sich die Produktionskosten der Goldminen im gleichen Zeitraum nur maßvoll erhöhten, stiegen die Margen in der Goldproduktion deutlich an. Dies führte zu einem Anstieg der Cash-Flows bei den Unternehmen und steigenden Kursen bei Goldaktien. Allerdings sei hier das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht, so die Einschätzung von Erste AM: Auch wenn die Aktien prinzipiell zulegten, sei ein Anstieg der Bewertungen weitestgehend ausgeblieben. Die Folge für Goldminentitel: Sie bewegen sich weiter auf relativ niedrigen Niveaus im Vergleich zu den Vorjahren und besitzen deshalb weiteres Kurspotenzial.
Genau dies ist ein wichtiges Argument dafür, selbst auf dem aktuell erreichten Kursniveau Investments in Goldminen-Aktien zu tätigen. Hierzu bietet sich der von der Erste Asset Management aus Wien betreute Aktienfonds aus dem Goldsektor an. Der Erste Stock Gold EUR I01 A (WKN A2JARB, ISIN AT0000A1Z8K6) wurde im Oktober 2007 aufgelegt, verfügt aktuell über ein FondsVolumen von 22,35 Millionen EUR und verwendet keine Benchmark. Der Schwerpunkt liegt auf Aktien von Goldproduzenten, wobei der Edelmetallfonds auch Silberproduzenten beimischen kann. An der Kursrally von Gold und Goldminenaktien seit Jahresanfang konnte der Fonds hochgradig partizipieren: Im laufenden Jahr ergibt sich eine Kurssteigerung von +89,77 Prozent auf Eurobasis, während sich der S&P Commodity Gold Producers Index "nur" um +85,44 Prozent verbesserte. Auch langfristig vermögen die Performancewerte des Erste Stock Gold rundherum zu überzeugen: Seit FondsAuflage wurde eine jährliche Rendite von +17,7 Prozent erzielt, über den letzten Fünfjahreszeitraum waren es +14,6 Prozent p.a. Wie sieht die so erfolgreiche Anlagestrategie des Edelmetallaktienfonds im Detail aus?

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FondsStrategie. Unternehmensanalyse. Fundamental.


Der Erste Stock Gold ist ein globaler Aktienfonds, der überwiegend in Aktien solcher Unternehmen investiert, welche im Goldsektor tätig sind. Der Fonds strebt als Anlageziel Kapitalzuwachs und laufende Renditen an und kann eine Beimischung weiterer Aktien aus anderen Edelmetallsektoren vornehmen. Der relative Anteil von Gold- und Silberproduzenten wird dabei circa 80 Prozent bzw. 20 Prozent betragen. Bei der Auswahl der Einzeltitel hat das FondsManagement keinerlei geographische Beschränkungen zu beachten - vielmehr wird eine aktive Veranlagungspolitik verfolgt, die sich nicht an einem Vergleichsindex orientiert. Der Investmentprozess basiert neben der strategischen und taktischen Asset Allokation vor allem auf fundamentaler Unternehmensanalyse. Hierbei liegt der Fokus des Fonds bei den mittelgroßen Gold- und Silberproduzenten. Das FondsManagerteam der Erste AM bevorzugt Unternehmen mit niedrigen Produktionskosten und stabiler Geschäftsentwicklung, wobei Unternehmen mit höheren Risiken beigemischt werden. Ein wichtiges Augenmerk liegt darauf, qualitative Risiken wie Handels-Liquidität, Finanzierungsstatus und geographische Herkunft zu reduzieren. Im Kern findet eine aktive Titelselektion nach fundamentalen Kriterien statt, wobei die Vermögenswerte diskretionär ausgewählt und breit gestreut werden. Wie ist das Portfolio des Erste Stock Gold im Einzelnen zusammengesetzt?

FondsPortfolio. Kanada. Favorisiert.


In der geographischen Allokation des Erste Stocks Gold liegen kanadische Aktien mit 64,57 Prozent klar auf dem ersten Platz. 12,42 Prozent des FondsVolumens sind in Australien beheimatet, während 11,30 Prozent der Bestände in Südafrika investiert sind. US-Aktien aus dem Edelmetallsektor decken 7,89 Prozent des FondsVermögens ab. Komplettiert wird die Länderallokation des Erste Stock Gold durch Edelmetallaktien aus Großbritannien mit 2,90 Prozent.
Unter den Top-Holdings des Edelmetallaktienfonds liegen die beiden kanadischen Goldförderunternehmen Kinross Gold Corp. sowie Agnico Eagle Mines weit vorn. Unter den drei größten Einzelpositionen des Erste Stock Gold ist zudem das südafrikanische Minenunternehmen AngloGold Ashanti lokalisiert. Mit der Pan American Silver Corp. findet sich ein Silberproduzent auf Platz vier der Top-Holdings, während der US-Konzern Coeur Mining (Gold- und Silberförderung) und die kanadische Alamos Gold (Goldminen) die Top 10 der Wertpapiere abrunden.

FondsVergleichsindex. Korrelation. Ausgeprägt.


Als Benchmark der unabhängigen SJB FondsAnalyse des Erste Stock Gold haben wir den S&P Commodity Producers Gold Index NR USD ausgewählt. Die Korrelation mit dem breit gestreuten Vergleichsindex aus internationalen Goldproduzenten und Goldförderern liegt über drei Jahre bei hohen 0,96, auf ein Jahr gesehen steigt sie nochmals leicht auf 0,97 an. Damit ist die Parallelität des Kursverlaufs von Fonds und Index deutlich ausgeprägt, wie auch der Blick auf die Kennzahl R² beweist. Diese liegt für drei Jahre bei 0,93, über ein Jahr fällt sie mit 0,94 noch höher aus. Somit haben sich mittelfristig sieben Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es sechs Prozent. Das Erste AM-FondsManagerteam verfolgt damit einen eher niedrigen Freiheitsgrad von der Benchmark, der auf kurze Sicht rückläufig ist. Der Tracking Error des Gold-Fonds fällt mit 9,07 Prozent über drei Jahre moderat aus und demonstriert, dass Anleger im Portfolio keine hohen Risiken erwarten müssen. Wie fallen die Schwankungswerte des Edelmetallaktienfonds aus?
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SJB Deutsches FondsResearch

FondsRisiko. Schwankungsfreude. Gesteigert.


Der Erste Stock Gold weist über drei Jahre eine Volatilität von 29,81 Prozent auf, die leicht oberhalb der jährlichen Schwankungsbreite von 27,85 Prozent liegt, die der S&P Commodity Producers Gold Index zu verzeichnen hat. Auch über ein Jahr verzeichnet das österreichische FondsProdukt eine größere Schwankungsanfälligkeit als der Vergleichsindex: Mit 33,49 Prozent fällt die Volatilität des Erste AM-Fonds knapp vier Prozentpunkte höher als die Schwankungsneigung der S&P-Benchmark aus, die eine "Vola" von 29,71 Prozent an den Tag legt. Da die Volatilitätswerte des aktiv gemanagten Fonds in beiden Zeiträumen oberhalb derjenigen des passiven Referenzindex liegen, besitzt der Erste Stock Gold die risikoaffinere Portfoliopositionierung.
Die höhere Schwankungsfreude des Erste Stock Gold manifestiert sich auch in der Kennziffer Beta: Die Risikokennzahl liegt mit 1,01 über drei Jahre noch über Marktniveau. Auch im Einjahreszeitraum ist das Beta mit 1,06 kräftiger ausgeprägt und befindet sich über dem marktneutralen Wert von 1,00. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über die letzten drei Jahre zeigt, dass das FondsProdukt der Erste AM mehrheitlich über Perioden mit einem ambitionierteren Risikoprofil verfügt. In 21 der 36 betrachteten Einzelzeiträume wird ein Beta von über 1,00 markiert, das mit einem Wert von 1,15 in der Spitze aufwartet. Dem stehen 15 Einzelperioden gegenüber, in denen das Beta bis zutiefst 0,87 zurückging und von einer unterdurchschnittlichen Schwankungsanfälligkeit kündet. Insgesamt ist die Risikostruktur des Edelmetallaktienfonds damit etwas ungünstiger als die des Referenzindex, die Sensitivität für die Bewegungen des Referenzmarktes leicht erhöht. Welche Renditezahlen kann das FondsManagerteam auf dieser Basis erzielen?

FondsRendite. Outperformance. Generiert.


Per 27. Oktober 2025 hat der Erste Stock Gold über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +166,21 Prozent in Euro bzw. eine Rendite von +38,58 Prozent p.a. generiert. Eine höchst attraktive Performance, zumal sie noch besser als die des globalen Index für Edelmetallaktien ausfällt: Der S&P Commodity Producers Gold Index als Benchmark verzeichnet im selben Zeitraum lediglich eine Gesamtrendite von +163,03 Prozent bzw. +38,03 Prozent p.a. auf Eurobasis. Auch auf Jahressicht gelingt es dem Goldaktien-Fonds der österreichischen Edelmetall-Strategen, einen Performancevorsprung gegenüber dem entsprechenden S&P-Index zu erzielen: Mit +66,19 Prozent liegt die Rendite des Fonds klar oberhalb derjenigen der Benchmark, die mit einem Plus von +61,56 Prozent in Euro aufwartet. Der in beiden Analysezeiträumen generierte Performancevorsprung macht den von Wien aus gemanagten Goldminenfonds zum Gewinner im Renditewettbewerb - die Outperformance zum globalen Vergleichsindex kompensiert dabei die leicht erhöhte Volatilität.
Wie präsentieren sich die Alpha-Werte des Goldaktien-Fonds? Über drei Jahre liegt das Alpha bei -0,77, im jüngsten Einjahreszeitraum befindet sich die Renditekennzahl mit -1,07 ebenfalls im negativen Bereich. Die Analyse der Alpha-Werte im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre erbringt ein durchwachsenes Ergebnis: Lediglich in zehn der letzten 36 Einjahreszeiträume konnte ein positives Alpha generiert werden, das mit einem Wert von 3,69 in der Spitze aufwartete. In 26 Perioden hingegen lag das Alpha des Fonds im negativen Bereich und markierte einen Wert von zutiefst -8,02. Mit seiner leicht überdurchschnittlichen Schwankungsneigung gelingt es dem Erste AM-FondsManagerteam nicht, in der Mehrzahl der Perioden einen Performancevorsprung zum Referenzmarkt zu erzielen - trotzdem hat der aktiv gemanagte Fonds kurz- wie mittelfristig die Nase vorn. Die Qualität des Edelmetallaktienfonds aus Österreich wird abschließend durch die positive Sharpe Ratio von 1,18 auf Dreijahressicht bestätigt - die für ein Jahr auf 1,93 kletternde Kennzahl illustriert, dass eingegangene Risiken und die erzielte Performance in einem guten Verhältnis zueinander stehen.

SJB Fazit. Erste Stock Gold.


Gründe dafür, in der aktuellen Marktsituation auf einen fortgesetzten Kursanstieg von Gold zu setzen, gibt es genug: Die ausufernde Staatsverschuldung, die nachlassende Stärke des US-Dollars sowie die verstärkten Goldkäufe der weltweiten Notenbanken sind einige davon. Insofern spricht vieles dafür, dass der sich nach seiner jüngsten Korrektur um die 4.000-USD-Marke stabilisierende Goldpreis seine Rally wieder aufnehmen wird. Überproportional davon profitieren können Investoren mit ausgewählten Aktien von Minenbetreibern und Goldproduzenten, wie sie der Erste Stock Gold in seinem breit gestreuten und geographisch gut diversifizierten Portfolio versammelt. Eine attraktive Depotbeimischung mit langfristigem Aufwärtspotenzial!
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Autor: Dr. Volker Zenk ist Fondsanalyst bei der SJB FondsSkyline 1989 e.K., einem der größten und ältesten bankenunabhängigen Finanzdienstleister in Deutschland. Die wöchentlich erscheinenden, speziell auf Privatinvestoren zugeschnittenen Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder auf www.sjb.de.

Nicht nur in den Finanzzentren Deutschlands ist ausgewiesene FondsExpertise zu Hause, sondern auch im niederrheinischen Korschenbroich. Am 1. Januar 1989 gegründet, ist die SJB FondsSkyline eines der ältesten und größten privaten Finanzdienstleistungsinstitute in Deutschland. Seit über 30 Jahren verfolgt die SJB ihren antizyklischen Investmentansatz und publiziert regelmäßige Newsletter und FondsAnalysen für Privatinvestoren.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Bildquellen: SJB Deutsches FondsResearch