Japan-Notenbank tastet Leitzins nicht an - kein Hinweis auf Erhöhung

Die japanische Zentralbank hat den Leitzins wie erwartet nicht verändert.
Allerdings ist die Zinsentscheidung mit zwei Gegenstimmen beschlossen worden, wie die Notenbank am Donnerstag mitteilte. Der Leitzins bleibt damit weiterhin bei 0,5 Prozent. Ökonomen hatten dies überwiegend erwartet. In ihrer Stellungnahme lieferten die Notenbanker keine Hinweise auf eine mögliche Zinserhöhung, was den japanischen Yen unter Druck setzte.
Die Zinsentscheidung der Zentralbank ist die erste seit dem Amtsantritt der neuen Premierministerin Sanae Takaichi, die als Befürworterin einer lockeren Geldpolitik gilt. Bereits seit Beginn des Jahres hält die Bank of Japan (BoJ) ihren Leitzins unverändert. Im Vorjahr hatte sie ihre Negativzinspolitik beendet und den Leitzins wieder ins positive Terrain gebracht. Zuletzt hatte sie den Leitzins im Januar um 0,25 Prozentpunkte angehoben.
Wie aus der Mitteilung weiter hervorgeht, sind Japans Notenbanker optimistischer mit Blick auf die weitere konjunkturelle Entwicklung eingestellt. Sie haben ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum angehoben. Demnach wird jetzt für das laufende Haushaltsjahr mit einer Zunahme der Wirtschaftsleistung um 0,7 Prozent gerechnet, nachdem zuvor nur ein Wachstum um 0,6 Prozent in Aussicht gestellt worden war.
Außerdem geht die Zentralbank davon aus, dass das angepeilte Inflationsziel von zwei Prozent Anfang 2028 erreicht werden kann. Damit hat die Notenbank ihrer bisherigen Einschätzung in etwa beibehalten.
Am Devisenmarkt reagierte der japanische Yen mit Kursverlusten auf die geldpolitischen Entscheidungen. Im Handel mit allen anderen wichtigen Währungen stand der Yen unter Druck. Nach Einschätzung des Experten Volkmar Baur von der Commerzbank hat die Notenbank ihren wirtschaftlichen Ausblick "im Großen und Ganzen unverändert" belassen. Zudem habe es keine Vorbereitung für eine mögliche Zinsanhebung im Dezember gegeben, woraufhin der Yen unter Druck geraten sei.
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TOKIO (dpa-AFX)
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