22.03.2023 22:19

Milliarden-Dollar-Zufluss: Too-Big-To-Fail-Banken machen nach Kleinbankensterben von SVB, Silvergate & Co. Kasse bei Einlagen

"Goliath gewinnt": Milliarden-Dollar-Zufluss: Too-Big-To-Fail-Banken machen nach Kleinbankensterben von SVB, Silvergate & Co. Kasse bei Einlagen | Nachricht | finanzen.net
"Goliath gewinnt"
Folgen
Die Pleite von mehreren US-amerikanischen Kleinbanken hat weltweit für große Unsicherheit gesorgt. Zahlreiche Einleger haben ihr Geld aus Sorge vor einer Bankenkrise im Stil von Lehman Brothers von den betroffenen Banken oder anderen kleineren Geldinstituten abgezogen - zum Vorteil von Too-Big-to-Fail-Banken.
Werbung
• Klein- und Regionalbanken nach Bankenbeben mit massiven Geldabflüssen
• Too-Big-To-Fail-Banken als Nutznießer
• Nicht nur Portfolio, auch Banken diversifizieren

In der zweiten Märzwoche kam es zu einem Bankenbeben in den USA, das auch an den internationalen Märkten für Turbulenzen sorgte. So geriet zunächst der kryptofreundliche Finanzdienstleister Silvergate Capital aufgrund der anhaltenden Krypto-Flaute in Schieflage und gab kurz darauf die freiwillige Abwicklung bekannt. Kurze Zeit später geriet auch das Finanz-Unternehmen SVB Financial zu dem die Silicon Valley Bank gehört in Schieflage, was zahlreiche Anleger aufschreckte. Die Silicon Valley Bank hat sich auf die Finanzierung von kleinen und mittelständigen Tech-Startups spezialisiert und litt aufgrund ihres Fokus auf diesem eher risikobehafteten Sektor besonders unter den steigenden Leitzinsen. Um sich abzusichern, hatte das Finanzinstitut insbesondere auf Anlagen in US-Staatsanleihen gesetzt, die im Zuge der strafferen Geldpolitik jedoch ebenso an Wert verloren.

Als SVB bemerkte, dass die eigenen Reserven knapp zu werden drohten, musste die Bank ihre Anleihen mit großen Verlusten verkaufen. Der Versuch durch eine Notkapitalerhöhung an das nötige Geld zu kommen, scheiterte ebenfalls, was Panik unter den Einlegern verursachte. Zahlreiche Einleger hoben ihr Geld ab und sorgten damit noch für zusätzlichen Druck bei dem Finanzinstitut, sodass schließlich die Behörden eingreifen mussten und SVB unter staatliche Kontrolle stellten. In einer gemeinsamen Erklärung verkündeten die US-Regierung, die US-Notenbank Fed sowie die US-Einlagensicherung FDIC schließlich, dass die Einlagen der Kunden auch über den durch die FDIC abgesicherten Betrag von 250.000 US-Dollar hinaus gesichert seien. Gleiches gelte auch für die im Zuge der Krise ebenfalls unter Druck geratene New Yorker Signature Bank.

Einleger fliehen in "Too-Big-To-Fail"-Banken

Trotz der Beruhigungspillen seitens der Behörden zögerten zahlreiche Einleger nicht, ihr Geld von den betroffenen Klein- und Regionalbanken und darüber hinaus abzuziehen und sich stattdessen nach solchen Banken umzusehen, die im Allgemeinen als "too big to fail" gelten. Laut dem Gabler Banklexikon spricht man bei Marktteilnehmern von "too big to fail", wenn "deren Insolvenz derart gravierende negative Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft haben würde, dass deren Ausfall - insbesondere durch staatliche Eingriffe - zu verhindern ist."

Wenig überraschend hat die Krise bei SVB und Co. dementsprechend viel Geld in die Kassen dieser Finanzhäuser gespült. So kommentiert Michael Imerman von der University of California Irvine’s Business School gegenüber Bloomberg: "Die Top sechs Banken in den USA sind und waren too big to fail, das hat die Finanzkrise vor zehn Jahren bewiesen. Deshalb ist es sicherer sich an einen Namen mit einem höheren Grad an Sicherheit zu halten".

JPMorgan, Citigroup, Wells Fargo & Co. profitieren von SVP-Pleite

Wie viel Geld tatsächlich bei den großen Geldinstituten gelandet ist, darüber halten sich die Banken bedeckt. Wie Bloomberg mit Verweis auf mit der Sache vertrauten Personen berichtet, hätten JPMorgan, Citigroup, Wells Fargo, BofA & Co, in den Tagen nach der Bankenkrise Milliarden US-Dollar an Zuflüssen verzeichnet. Wie Fortune mit Verweis auf Bloomberg schreibt, hätten Quellen bei der Bank of America von Geldzuflüssen in Höhe von 15 Milliarden US-Dollar gesprochen. Auch die Citizens Financial Group gab gegenüber der Nachrichtenagentur an, "in den letzten Tagen mehr Interesse als sonst von möglichen Neukunden" erfahren zu haben.

Wie die Financial Times berichtet, würde JPMorgan den Zustrom neuer Kunden dadurch vereinfachen, dass die Wartezeiten für Kontoeröffnungen verkürzt würden. Außerdem würde die Bank die Geschwindigkeit für neue Unternehmenskunden erhöhen, bis diese auf ihre Mittel zugreifen können. Auch die Citigroup will die zahlreichen Kunden, die auf der Suche nach einer großen Bank sind, nicht an sich vorbeiziehen lassen. Wie die FT schreibt, würde die Privatbank der Citigroup, die sich auf wohlhabende Einzelkunden spezialisiert hat, mittlerweile versuchen, eine Kontoeröffnung noch am selben Tag zu ermöglichen. Normalerweise dauert das Verfahren zwischen Beantragung eines Kontos und Eröffnung ein bis zwei Wochen.

Dennoch wollen die Großbanken dem Vorwurf entgehen, sie würden Nutzen aus der Misere der Klein- und Regionalbanken ziehen. Allerdings kommentierte Wells Fargo-Analyst Mike Mayo die Situation in einem Bericht, der der FT vorliegt, lediglich mit "Goliath gewinnt" und will insbesondere JPMorgan als großen Gewinner "in diesen unsicheren Zeiten" ausgemacht haben.

Wie ein Private Banker eines großen Unternehmens gegenüber der Financial Times verlautet, hätten viele Kunden durch die jüngste Krise jedoch auch gemerkt, dass es sich lohne, nicht nur diversifiziert zu investieren, sondern auch das eigene Geld auf mehrere Banken zu verteilen: "Kunden sagen ...'Ich habe meine Lektion gelernt, ich diversifiziere nicht nur mein Portfolio, ich will auch meine Bank diversifizieren'".

Redaktion finanzen.net

Ausgewählte Hebelprodukte auf Bank of America Corp.
Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Bank of America Corp.
Long
Short
Hebel wählen:
5x
10x
Name
Hebel
KO
Emittent
Bildquellen: Postmodern Studio / Shutterstock.com, TK Kurikawa / Shutterstock.com

Nachrichten zu Bank of America Corp.

  • Relevant
  • Alle
  • vom Unternehmen
  • Peer Group
  • ?
Glücklicher Milliardär
Dr. Herbert Wertheim: Das ist der milliardenschwere Investor, von dem kaum jemand gehört hat
Das US-Wirtschaftsmagazin "Forbes" schätzt sein Vermögen auf rund 4,5 Milliarden US-Dollar und nennt ihn den "glücklichsten Milliardär der Welt". Doch obwohl viele Menschen weltweit die Erfindungen von Dr. Herbert Wertheim nutzen, haben wohl nur wenige von ihm gehört. Dabei hält der Optiker nicht nur zahlreiche Patente, sondern erarbeitete sich beispielsweise durch frühe Investitionen in Apple und Microsoft auch einen Ruf als ausgezeichneter Investor.

Um Ihnen die Übersicht über die große Anzahl an Nachrichten, die jeden Tag für ein Unternehmen erscheinen, etwas zu erleichtern, haben wir den Nachrichtenfeed in folgende Kategorien aufgeteilt:

Relevant: Nachrichten von ausgesuchten Quellen, die sich im Speziellen mit diesem Unternehmen befassen

Alle: Alle Nachrichten, die dieses Unternehmen betreffen. Z.B. auch Marktberichte die außerdem auch andere Unternehmen betreffen

vom Unternehmen: Nachrichten und Adhoc-Meldungen, die vom Unternehmen selbst veröffentlicht werden

Peer Group: Nachrichten von Unternehmen, die zur Peer Group gehören

Analysen zu Bank of America Corp.

  • Alle
  • Buy
  • Hold
  • Sell
  • ?
15.04.2021Bank of America OutperformRBC Capital Markets
19.01.2021Bank of America NeutralUBS AG
14.10.2020Bank of America OutperformRBC Capital Markets
05.10.2020Bank of America OutperformRBC Capital Markets
15.04.2020Bank of America NeutralUBS AG
15.04.2021Bank of America OutperformRBC Capital Markets
14.10.2020Bank of America OutperformRBC Capital Markets
05.10.2020Bank of America OutperformRBC Capital Markets
18.06.2019Bank of America OutperformBMO Capital Markets
09.01.2019Bank of America buyUBS AG
19.01.2021Bank of America NeutralUBS AG
15.04.2020Bank of America NeutralUBS AG
04.04.2019Bank of America HoldHSBC
02.01.2019Bank of America Equal WeightBarclays Capital
02.01.2018Bank of America Equal WeightBarclays Capital
21.12.2012Bank of America verkaufenJMP Securities LLC
23.01.2012Bank of America verkaufenIndependent Research GmbH
27.10.2011Bank of America verkaufenRaiffeisen Centrobank AG
20.10.2011Bank of America verkaufenIndependent Research GmbH
14.09.2011Bank of America verkaufenIndependent Research GmbH

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Bank of America Corp. nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"

Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"

Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"
mehr Analysen
Werbung
Werbung
Werbung
Werbung
Neue Funktionen als Erstes nutzen
Sie nutzen finanzen.net regelmäßig? Dann nutzen Sie jetzt neue Funktionen als Erstes!
Hier informieren!
Werbung
Börse Stuttgart Anlegerclub
Werbung

Heute im Fokus

US-Börsen letztlich in Grün -- DAX schließt etwas höher -- Symrise legt Pflichtangebot für Swedencare vor -- Coinbase, Apple, Merck, Commerzbank, pbb, Unilever, SAFRAN, BAT, Chipwerte im Fokus

Pannenserie bei Boeings Langstreckenjet 787 Dreamliner geht weiter. Rheinmetall will bald weitere Panzer und Munition an Ukraine liefern. RBC belässt Einstufung für EVOTEC auf 'Outperform'. UNIQA prüft Optionen für sein Russland-Geschäft. DZ Bank senkt fairen Wert für Südzucker. RAG-Stiftung plant derzeit nicht Evonik-Beteiligung gezielt zu senken.

Umfrage

Wie lange halten Sie Ihre strukturierten Wertpapiere durchschnittlich im Depot?

finanzen.net zero
finanzen.net zero

Oskar

ETF-Sparplan

Oskar ist der einfache und intelligente ETF-Sparplan. Er übernimmt die ETF-Auswahl, ist steuersmart, transparent und kostengünstig.
Zur klassischen Ansicht wechseln