Der September ist überstanden!

Die beste Nachricht zum September aus Sicht eines Börsianers? Er ist vorbei!
Wenn Sie bei Ihren Anlageentscheidungen saisonale Faktoren berücksichtigen, dürfen Sie jetzt durchatmen. Leider hat auch der diesjährige September seinem Ruf als besonders schlechter Börsenmonat im Jahresverlauf alle Ehre gemacht: Am Ende betrug das Minus im DAX 4,9%.
Also alles wie gehabt. Der September ist einfach nichts für Börsianer, seit 1960 „rentierten“ Investments im DAX (bzw. seinem Vorgängerindex) mit durchschnittlich minus 2,3%. Selbstverständlich war auch der renditeschwächste Kalendermonat der letzten 52 Jahre ein September (2002). Nur in 38% aller Jahre bescherte der „Erste Herbstmond“ ein Plus – eine konkurrenzlos schlechte Erfolgsquote. Zum Vergleich: Selbst der als Crash-Monat gefürchtete Oktober kommt auf eine um die Hälfte höhere Erfolgsrate von 57%.
Leider bestätigt der erneut schwache September auch unsere bereits lange vor dem Crash im Mai geäußerte Befürchtung, der „Börsensommer“ 2011 könne für DAX-Investoren „unergiebig“ werden. Ein positives Sommerhalbjahr ist – auch wegen des verheerenden Kursabsturzes im August – eigentlich nicht mehr zu schaffen. Oder glauben Sie, dass der deutsche Leitindex bis Monatsende auf 7515 Punkte anzieht? Wir nicht. Eine Monatsperformance von 36,6% hat der Index nicht einmal während der Spekulationsblase zur Jahrtausendwende geschafft.
Wir hegen aber zumindest die Hoffnung, dass die Verluste bis Ende Oktober bzw. bis zum Jahresende wieder schrumpfen. Denn nach dem traditionell etwas freundlicheren Oktober, der immerhin schon in 57% aller Jahre von 1960 bis 2010 ein Plus bescherte, kommen mit dem November (satte 65% Erfolgsquote) und dem Dezember (59%) zwei Monate, die zumindest aus saisonaler Sicht einige Kursavancen erwarten lassen.
Christoph Frank leitet die Redaktion der „PLATOW Börse“ und die Beratung des von der Deutschen Bank aufgelegten DB Platinum III Platow Fonds. Die „PLATOW Börse“ erscheint 2-mal pro Woche. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.