Aktien Frankfurt: Dax ringt mit 24.000 Punkten - Warten auf US-Konjunkturdaten

FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem starken Wochenstart tut sich der DAX am Dienstag mit dem Sprung über die 24.000-Punkte-Marke erneut schwer. Gegen Mittag stand er mit 23.988 Punkten etwas darunter und verzeichnete dabei einen Zuwachs von 0,12 Prozent.
Thomas Altmann, Analyst beim Vermögensverwalter QC Partners, merkte an, dass für ein nachhaltiges Überspringen der 24.000 Punkte überzeugte und vor allem langfristig orientierte Käufer nötig seien. "Zuletzt kamen die Käufer vor allem bei fallenden Kursen in den Markt."
In den USA wird ein Ende des längsten Teilstillstands der Regierungsgeschäfte (Shutdown) in der Geschichte immer wahrscheinlicher. Die Mehrheit des US-Senats hat einen Übergangshaushalt beschlossen. Für ein Inkrafttreten fehlen nun noch die Zustimmung durch das Repräsentantenhaus sowie anschließend die Unterschrift von Präsident Donald Trump. Bereits am Vortag hatten die Anleger auf eine Einigung gesetzt.
Für Anleger sei es wichtig, dass es dann wieder einen regelmäßigen Fluss an Konjunkturdaten gibt, um daraus Rückschlüsse für Anlageentscheidungen zu ziehen, schrieb der Kapitalmarktexperte Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. "Sollten dann alle Daten in den kommenden Tagen und Wochen nachgereicht werden, ist für Volatilität am Aktienmarkt gesorgt."
Der MDAX der mittelgroßen Börsenkonzerne pendelte am Dienstag mit einem knappen Plus bei 29.153 Punkten um seinen Vortagesschluss. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte um 0,5 Prozent zu.
In der Berichtssaison ging es weiter mit Quartalszahlen der Munich Re (Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft) und der Porsche Holding (Porsche Automobil) aus dem Dax sowie weiteren Bilanzen von Unternehmen aus dem MDAX und SDAX.
Dem Rückversicherer Munich Re gelang nach einem katastrophenarmen Sommer ein Gewinnsprung im dritten Quartal. Die Erwartungen an die Einnahmen mussten jedoch ein weiteres Mal gekappt werden. Die Aktien machten ihre Verluste zuletzt fast wett. Für das Gesamtjahr peilt Munich Re weiter einen Gewinn von rund 6 Milliarden Euro an.
Rüstungswerte haben nach neuen Zielen von HENSOLDT einen schweren Stand. Die Papiere des Radar-Spezialisten verloren während des Kapitalmarkttages zeitweise gut 9 Prozent, zuletzt noch 5,6 Prozent. Rheinmetall und RENK sanken jeweils um zweieinhalb Prozent.
Fraport (Fraport) sprangen um fast 11 Prozent hoch. Ein Börsianer sagte, das operative Ergebnis (Ebitda) und der freie Barmittelfluss im dritten Quartal seien klar besser als erwartet.
Die seit Wochen sehr schwachen Ionos-Papiere (IONOS) drehten schnell ins Minus und büßten zuletzt 5 Prozent ein. Der zu United Internet gehörende Internetdienstleister will sich auf die Kerngeschäftsfelder mit Produkten rund um Internetauftritte und Cloud-Angebote fokussieren. Den Werbebereich Adtech will man verkaufen.
TAG Immobilien (TAG Immobilien) profitierte weiterhin von einer hohen Nachfrage nach Wohnraum. Für das laufende Jahr wird der Immobilienkonzern optimistischer und rechnet für das kommende Jahr mit einem noch höheren operativen Gewinn. Die Anteile zogen um 3 Prozent an.
Das Analysehaus Jefferies stufte die Aktien von Evonik von "Hold" auf "Underperform" ab. Zudem senkten die Experten von Goldman Sachs den Daumen und raten zum Verkauf. Für die Titel des Spezialchemiekonzerns ging es um 3,3 Prozent bergab.
Redcare Pharmacy (Redcare Pharmacy (ex Shop Apotheke)) gewannen 4,3 Prozent. Die UBS gab ihre Verkaufsempfehlung auf und votiert mit "Neutral". Bei der Online-Apothekenkette gibt es zudem Veränderungen im Vorstand: Hendrik Krampe soll mit Wirkung zum 1. Dezember Finanzvorstand werden./ajx/jha/
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