Aktien New York Ausblick: Rekordjagd dürfte nach Zinssenkung weitergehen

18.09.25 14:49 Uhr

NEW YORK (dpa-AFX) - Nach der Zinssenkung der US-Notenbank Fed tags zuvor dürften die US-Börsen am Donnerstag weitere Bestmarken aufstellen. Der Broker IG taxierte den Leitindex Dow Jones Industrial knapp eine Stunde vor Handelsbeginn 0,4 Prozent höher bei 46.207 Punkten und damit nah dran an seinem am Vortag nach der Zinsentscheidung erreichten Rekordhoch bei 46.261 Zählern. Der technologielastige NASDAQ 100 hatte seine Rekordjagd dagegen pausiert, dürfte sie nun aber wieder aufnehmen. IG sieht ihn 1,1 Prozent im Plus bei 24.495 Punkten.

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Die Fed hatte den Leitzins erwartungsgemäß um 0,25 Prozentpunkte gesenkt und den Ausblick auf den künftigen Zinspfad recht vage gehalten. Damit fahre die US-Notenbank weiter auf Sicht und entscheide von Sitzung zu Sitzung, fasste Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets zusammen. "Das ist zwar etwas weniger Lockerung als von den Optimisten erhofft, aber genau das, was die Mehrheit hören wollte." Auf dieser Basis könne die Rally weitergehen, ergänzte Molnar.

Nach Meinung der Experten von Index Radar bleibt jetzt vor allem der Arbeitsmarkt für die Anleger entscheidend. Laut Fed dürfte die Arbeitslosenquote in diesem Jahr einen Höhepunkt erreichen. Neben den monatlichen Jobdaten als Indikator für die künftige Geldpolitik rücken daher auch die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stärker in den Fokus, schrieben die Experten. Diese gingen am Donnerstag im Vergleich zur Vorwoche zurück.

Rund um die Zinsentscheidung spielte allerdings auch der politische Druck auf die Fed eine Rolle. US-Präsident Donald Trump baut den Fed-Vorstand um. Die Märkte unterschätzten daher systemische Risiken, mahnte Ökonom Eric Winograd von AllianceBernstein. Würde die Fed ihre Unabhängigkeit verlieren, wäre eine höhere Inflation nur eine Frage der Zeit. Die Gefahr sei real und könne langfristig weit größere Folgen haben als einzelne Zinsschritte, so Winograd.

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Bei den Unternehmen stehen nach der Zinssenkung vor allem Technologiewerte im Fokus. Bei einer lockerer werdenden Geldpolitik setzen die Anleger darauf, dass Investitionen in neue Technologien angetrieben werden. Laut Andrew Jackson, Leiter der Japan-Aktienstrategie bei Ortus Advisors, werden die Erkenntnisse von der US-Notenbank kaum zu Gewinnmitnahmen führen.

Obendrein sorgte NVIDIA im Tech-Sektor für Aufsehen. Der Chipkonzern steigt beim kriselnden Prozessorhersteller Intel mit einem Aktienpaket im Wert von 5 Milliarden US-Dollar (4,22 Mrd Euro) ein. Mit dem Deal soll auch eine Partnerschaft auf die Beine gestellt werden. Nvidia-Aktien stiegen im vorbörslichen Handel um 2,9 Prozent, die Papiere von Intel schnellten sogar 29,1 Prozent nach oben. Aktien des Intel-Konkurrenten AMD (AMD (Advanced Micro Devices) ) gerieten dagegen 4,3 Prozent unter Druck.

Nike (Nike) zogen vorbörslich um 1,6 Prozent an. RBC-Analyst Piral Dadhania stufte den Sportartikelhersteller von "Sector Perform" auf "Outperform" nach oben. Nike werde eine steilere Erholung bei Umsatz und Gewinn verzeichnen als der Markt derzeit erwarte, gestützt von der Fußball-Weltmeisterschaft 2026 in den USA.

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Nach Handelsschluss wird zudem Logistiker FedEx Zahlen für das erste Geschäftsquartal vorlegen. Im Juni hatte der DHL-Konkurrent (DHL Group (ex Deutsche Post)) wegen der schwachen Nachfrage beim bereinigten Gewinn je Aktie weniger in Aussicht gestellt als von Analysten erhofft. Fürs gesamte Geschäftsjahr hatte sich Fedex unter anderem wegen der US-Zollpolitik damals noch keinen Ausblick zugetraut./niw/jha/