Alzchem: Wilde Kursschwankungen
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Eine regelrechte Achterbahnfahrt hat nach den Halbjahreszahlen die Alzchem-Aktie hingelegt. Einem starken Einbruch folgte ein ebenso fulminantes Comeback, das jenseits einer gewissen Enttäuschung über die Ist-Zahlen die nach wie vor intakten Wachstumspotenziale widerspiegelt.
Nichts für schwache Nerven ist aktuell die Aktie von Alzchem. Nach Bekanntgabe der Halbjahreszahlen am letzten Mittwoch rauschte das Papier zunächst fast 15 Prozent in die Tiefe, machte dann aber den kompletten Verlust wett und befindet sich aktuell sogar schon wieder auf dem Weg Richtung Allzeithoch.
Die wilde Achterbahnfahrt spiegelt die große Unsicherheit der Börse darüber wider, wie die Halbjahreszahlen des Spezialchemie-Anbieters zu werten sind. In den ersten Monaten konnten die Trostberger ihren Umsatz nur leicht um 0,5 Prozent auf 287,6 Mio. Euro ausweiten und das EBITDA immerhin etwas deutlicher um 9 Prozent auf 56,5 Mio. Euro steigern.
Das liest sich für sich genommen erst einmal zufriedenstellend, ist aber in Relation zu setzen zu den Vorschusslorbeeren, die die Aktien mit über 150 Prozent Kursgewinn seit Jahresbeginn schon erhalten hat. Zumal auch die Jahresprognose „nur“ bestätigt wurde, nach der für 2025 ein Zuwachs des Umsatzes um 5 Prozent auf rd. 580 Mio. Euro und des EBITDA um 7 Prozent auf rd. 113 Mio. Euro erwartet wird. Demgegenüber kann man das aktuelle KGV25 von über 27 schon als sportlich bezeichnen.
Bezahlt wird hier das anhaltend hohe Wachstumspotenzial im Spezialchemie- und insbesondere im Defense-Bereich, denn hier baut Alzchem seine Kapazitäten für die Herstellung von Guanidinsalzen, einer Vorstufe für Artilleriemunition, gerade massiv aus. Nachdem in Deutschland bereits der Startschuss für ein neues Werk gegeben wurde, sind die Bayern nun auch in den USA auf der Suche nach einem weiteren Standort. Bis 2027 sollen die Fertigungskapazitäten so glatt verdoppelt werden.
Kurzum: Eine schöne Wachstumsstory, die aber auch ihren Preis hat, zumal nach dem fulminanten Comeback der letzten Tage. Ein Einstieg drängt sich auf diesem Niveau vorerst nicht auf.
Hinweis zu potenziellen Interessenkonflikten:
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