Auf Expansionskurs

Bosch-Chef bestätigt hohe Gewinnziele

20.10.14 17:00 Uhr

Bosch-Chef bestätigt hohe Gewinnziele | finanzen.net
Volkmar Denner

Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH, Volkmar Denner, sieht das Unternehmen weiter auf Expansionskurs.

von Mario Müller-Dofel, €uro Magazin

Denner bestätigt seine Wachstumsziele trotz sich eintrübender Konjunkturdaten. "In den USA, wo wir 2013 umgerechnet fast zehn Milliarden Euro, also etwas mehr als 20 Prozent unseres Konzernumsatzes erwirtschaftet haben, möchten wir den Umsatz bis 2020 verdoppeln. Das gilt auch für die Region Asien/Pazifik. Dort haben wir 2013 über elf Milliarden Euro umgesetzt", sagte der 57-Jährige im Interview mit dem Wirtschaftsmagazin €uro, Ausgabe 11/2014, die am Mittwoch, 22. Oktober, erscheint.

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Alle vier Geschäftsbereiche - Kraftfahrzeugtechnik, Industrietechnik, Gebrauchsgüter sowie Energie- und Gebäudetechnik - sollen ein "dynamisches Wachstum" zeigen. Dafür setzt Denner auf Innovationen für die digitale Vernetzung von Gebrauchsgegenständen wie Autos und Haushaltsgeräte, das sogenannte "Internet der Dinge".

Angesprochen auf die kürzlich aufgegebene Solartechnikgeschäft, das Bosch 3,7 Milliarden Euro gekostet hat, sagte Denner: "Das war ein schwieriges Kapitel für uns. Dennoch plädiere ich für eine positive Kultur des Scheiterns. Wir müssen Mut haben zu scheitern, weil wir sonst Angst vor den Chancen bekommen."

Für künftiges Wachstum soll auch neue der Forschungs- und Innovationscampus im baden-württembergischen Renningen sorgen - ein 300-Millionen-Euro-Neubau, in den zurzeit die ersten Mitarbeiter einziehen und der im kommenden März offiziell eröffnet wird. "Renningen soll dem Silicon Valley kompetenzbezogen und atmosphärisch sehr nahe rücken", sagte Denner.

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Von der europäischen Politik fordert Denner "eine einheitliche Datenschutzgrundverordnung, für die gesamte Europäische Union, an die sich alle Unternehmen halten müssen". Dies begründete er so: "Die Verbraucher benötigen dringend Rechtsklarheit - möglichst einheitlich in Europa, noch besser weltweit. Und wir als Unternehmen müssen wissen, was wir entwickeln sollen, um Datenschutz und -sicherheit gewährleisten zu können." Sein zweiter Wunsch seien "leistungsfähigere Breitbandnetze in Europa, also auch hierzulande, sonst fallen wir bei der Vernetzung gegenüber aufstrebenden Regionen wie Asien zurück."

Auf den kommenden EU-Digitalkommissar Günther Oettinger angesprochen, sagte Denner: "Ich bin zuversichtlich, dass er weiß, was er zu tun hat."

Bildquellen: Bosch