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Charttechnik: DAX - Doch nur eine Bullenfalle?

28.04.16 12:25 Uhr

Charttechnik: DAX - Doch nur eine Bullenfalle? | finanzen.net

Nachdem sich der DAX einige Tage über der 200-Tage-Linie behauptete, taucht der heute unter den wichtigen Durchschnitt. Droht nun ein weiterer Rückgang und damit eine Bullenfalle?

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23.362,1 PKT 32,9 PKT 0,14%

Analyse-Datum: Donnerstag, 28. April 2016

Diagnose: In der vergangenen Woche brach der DAX über seine 10.000er-Marke aus und passierte im Anschluss sogar seine 200-Tage-Linie. Diese dynamische Aufwärtsbewegung überraschte, denn schon vor dem Ausbruch waren die technischen Indikatoren nicht mehr wirklich trendkonform.

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Allerding konnte die überkaufte Markttechnik mit den jüngsten Konsolidierungstagen schon gut abgebaut werden. So tendiert der Oszillator Slow Stochastik jetzt bereits fast wieder in seiner unteren Extremzone.

In der vergangenen Woche hatte ich in meiner Analyse darauf hingewiesen, dass einige Entwicklungen nicht zusammenpassen und die Anleger dementsprechend nicht zu euphorisch agieren sollten. Dies gilt auch weiterhin. Dazu schrieb ich: ...nun wird sich zeigen, ob der Kombi-Ausbruch über das 10.000 Punkte-Bollwerk sowie die Durchschnittslinie auch nachhaltig waren. Jüngstes Beispiel war der Ausbruchsversuch über die 200er-Linie Ende November, der nur wenige Tage währte und somit in eine Bullenfalle mündete. Auch jetzt wäre dies nicht ganz abwegig, denn einige Entwicklungen am Markt machen doch stutzig. So passen Ölpreis-Rally, anziehender Goldpreis und steigende Aktienmärkte nicht zusammen und sollten zumindest etwas vorsichtig machen. Eine Absicherungsstrategie kann daher nicht schaden!"


DAX: 12-Monats-Chart, Quelle: tradesignalonline.com
(Zum Vergrößern bitte Chart anklicken)

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Prognose: Wenn sich der DAX tatsächlich nachhaltig über der 200-Tage-Linie (jetzt bei 10.256 Punkten) sowie oberhalb des überwundenen Abwärtstrends (derzeit etwa um 10.180 Zähler) etabliert, wie es momentan allerdings nicht den Anschein erweckt, wäre ein übergeordnetes Kaufsignal generiert, das zu weiteren Gewinnen führt. In diesem Fall könnte es recht zügig zu den nächsten Widerständen in den 10.800/11.000er-Bereich gehen. Dieses Kursziel deckt sich auch mit der inversen Kopf-Schulter-Formation, die erst mit dem Antauchen unter die Nackenlinie um 9900 Punkte hinfällig würde.

Kommt es allerdings zu einer scharfen Korrektur, wird der DAX wahrscheinlich in seine altbewährte Seitwärtszone zwischen etwa 10.000 und 8900/9000 Zählern zurückkehren, die sich Ende 2013 herausbildete und bis dato immer wieder als zuverlässiges Auffangbecken diente.

Käme es auf der Unterseite zu einem signifikanten Durchbruch der Haltezone zwischen 9000/8900 Zähler, stehen erst wieder um 8500/8400 und um 8100/8000 Punkte komfortable Unterstützungen zur Verfügung.

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von Karen Szola, Technische Analystin "Euro am Sonntag" und "Börse Online"

Bildquellen: DANIEL ROLAND/AFP/Getty Images

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