Commerzbank-Aktie gefragt: Deutlicher Anstieg der Erträge - Erwartungen übertroffen

Die Commerzbank hat einen starken Jahresauftakt hingelegt. Anleger zeigten sich erfreut und griffen zu.
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Die Commerzbank hat während ihres Abwehrkampfs gegen die UniCredit einen überraschend starken Jahresstart hingelegt. 834 Millionen Euro Gewinn bedeuteten das beste Quartalsergebnis seit Anfang 2011, wie das Frankfurter Geldhaus am Freitag mitteilte. Das war auch deutlich mehr als von Analysten gedacht. An der Börse kamen die Neuigkeiten gut an. Dass sich die neue Bundesregierung ebenso gegen eine Übernahme durch die Italiener stellt wie die vorherige, tat dem keinen Abbruch.
Die Papiere der Commerzbank gingen 4,4 Prozent höher bei 25,36 Euro als Spitzenreiter im Leitindex aus dem Handel und stiegen damit auf den höchsten Stand seit 2011. Das Kursplus seit Jahresbeginn beträgt mehr als 60 Prozent.
Die Commerzbank habe sich mit ihrem Zahlenwerk in die jüngsten guten Quartalsberichte anderer Institute eingereiht, kommentierte ein Händler. Im Kielwasser der Commerzbank-Aktien ging es für die Papiere der Deutsche Bank um 1,9 Prozent aufwärts. Europaweit legte der Bankensektor mit einem Plus von 0,8 Prozent ebenfalls zu.
Analystin Anke Reingen von der kanadischen Bank RBC verwies in einem ersten Kommentar vor allem auf den Nettogewinn, mit dem die Commerzbank die Erwartungen übertroffen habe. Auf dieser Ebene schrieb sie ihr bestes Quartalsergebnis seit Anfang 2011. Dazu habe eine Anpassung bei der Berechnung von Gebühreneinnahmen deren überraschend gute Entwicklung unterstützt, so Reingen.
Vor allem das Interesse der italienischen Großbank Unicredit an einer Übernahme trieb den Aktienkurs des Frankfurter Geldhauses in den vergangenen Monaten nach oben. Die Commerzbank wehrt sich gegen eine Übernahme. Konzernchefin Bettina Orlopp will die Rendite in den kommenden Jahren weiter nach oben treiben. Dies soll das Institut so attraktiv für seine Aktionäre machen, dass sie ihre Anteile nicht an die Unicredit verkaufen.
Im ersten Quartal lief das Geschäft der Commerzbank besser als gedacht. Die gesamten Erträge stiegen im Jahresvergleich um knapp zwölf Prozent auf fast 3,1 Milliarden Euro und übertrafen die Erwartungen von Analysten. Zwar sank der Zinsüberschuss wegen der gesunkenen Leitzinsen um auf knapp 2,1 Milliarden Euro, doch ein gestiegener Provisionsüberschuss glich den Rückgang aus.
Die höheren Einnahmen aus dem Tagesgeschäft halfen der Bank, Belastungen durch den Abbau Tausender Stellen und gestiegene Personalkosten wettzumachen. Unter dem Strich stieg der Gewinn im Jahresvergleich um knapp zwölf Prozent.
Für das Gesamtjahr peilt Orlopp weiterhin einen Gewinn von rund 2,4 Milliarden Euro an. Rechnet man die Sonderbelastungen aus dem angekündigten Stellenabbau heraus, sollen es 2,8 Milliarden Euro werden. Im Gesamtjahr 2024 hatte die Commerzbank einen Rekordgewinn von knapp 2,7 Milliarden Euro erzielt. Für das Jahr 2028 hat sich Orlopp einen weiteren Anstieg auf 4,2 Milliarden vorgenommen.
Um dies zu erreichen, streicht die Bank bis Ende 2027 etwa 3.900 Vollzeitstellen, 3.300 davon in Deutschland. Weil zugleich bei der polnischen Tochter mBank und an Niedriglohnstandorten in Asien Stellen geschaffen werden, soll der Personalbestand im Konzern weitgehend konstant bei weltweit 36.700 Vollzeitkräften bleiben.
Die Commerzbank versucht, sinkende Zinseinnahmen vermehrt mit höheren Erträgen aus Provisionen und Gebühren auszugleichen. Für das Gesamtjahr rechnet der Vorstand nun mit einem Zinsüberschuss von rund 7,8 Milliarden Euro und liegt damit in der Mitte der im Februar genannten Zielspanne. Analysten hatten jedoch zuletzt schon mit fast 8 Milliarden Euro gerechnet. Der Provisionsüberschuss soll nach Orlopps Plänen im Vergleich zu 2024 weiterhin um 7 Prozent steigen.
Der Abwehrkampf gegen Unicredit geht weiter. Die Großbank aus Mailand hatte im September den Teilausstieg des Bundes bei der seit der Finanzkrise 2008/2009 teilverstaatlichten Commerzbank genutzt und war im großen Stil bei Deutschlands zweitgrößter Privatbank eingestiegen. Unicredit-Chef Andrea Orcel wirbt seit Monaten dafür, die Commerzbank zu einem Teil des italienischen Finanzkonzerns zu machen.
Ob die Übernahme tatsächlich kommt, ist allerdings ungewiss: Sowohl die Commerzbank-Spitze als die Arbeitnehmervertreter wehren sich vehement gegen das aus ihrer Sicht "feindliche" Ansinnen Orcels.
Auch bei der neuen Bundesregierung beißen die Italiener auf Granit - wie schon bei der vorherigen. "Wir setzen auf die Eigenständigkeit der Commerzbank", sagte Finanzminister Lars Klingbeil am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. "Ein unfreundliches Vorgehen wie das der Unicredit ist inakzeptabel. Das gilt besonders, wenn es sich um eine systemrelevante Bank wie die Commerzbank handelt."
Der Bund hält noch etwas mehr als zwölf Prozent der Commerzbank-Aktien. Orlopp sagte in einer Telefonkonferenz mit Analysten, es gebe zum Thema Unicredit nichts Neues. Die Commerzbank fokussiere sich auf ihre "Stand-alone-Strategie".
Bei der Commerzbank-Hauptversammlung am kommenden Donnerstag (15. Mai) in Wiesbaden wollen der Gesamtbetriebsrat und die Gewerkschaft Verdi ihren Protest gegen eine Übernahme untermauern.
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