Geldanlage: Die besten Banken

Das Handelsblatt hat die Angebote zahlreicher Depotbanken für verschiedene Anlegertypen vergleichen lassen. Wer konnte seinen Titel erfolgreich verteidigen? Das Ergebnis.
Für Handelsblatt Online hat ein Team der FMH die Kosten für vier Musterkunden bei 17 Onlinebrokern verglichen. Ganz ohne Wechselprämien liegt die Ersparnis je nach Fall zwischen knapp 400 Euro und 5.270 Euro pro Jahr. In einem Fall würde der Kunde bei seiner Sparkasse mehr als 20-mal mehr zahlen als beim günstigsten Onlinebroker. Das Sparpotenzial beim Wechsel der Depotbank - von Bankfiliale zu einem Onlinebroker - ist demnach enorm.
Viele Onlinebroker locken Kunden mit Zusatzangeboten. So zahlt Comdirect Neukunden ein Prozent des übertragenen Fonds- und ETF-Volumens - die Prämie kann bis zu 250 Euro betragen. Wer zur 1822direkt wechselt kann hundert Euro Wechselprämie einstreichen. Auch die ING DiBA lockt mit einem Handgeld zwischen 20 und 250 Euro. Daneben schenken der SBroker und die Onvista Bank Wechslern ein neues IPad. Die Targobank lockt mit Frei-Trades und Sonderkonditionen beim Tagesgeld - der Zinssatz von 2,5 Prozent ist fast doppelt so hoch wie beim aktuell besten Tagesgeld-Anbieter. Auch die Standardkonditionen liegen meist weit unter denen der meisten Hausbanken. "Ein Wechsel kann bei aktiven, vermögenden Kunden eine Ersparnis im vierstelligen Eurobereich bringen", sagt Max Herbst, Inhaber der FMH Finanzberatung. "Eine Wertpapierorder zu den regulären Kosten einer Filialbank abzuwickeln ist ungefähr so als würden Sie einen Brief per Taxi verschicken", so Niels Nauhauser, Finanzexperte der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Fakt ist: Bei einem Wechsel der Depotbank fallen keine Kosten an.
Wie weit Filialbanken und Onlinebroker mittlerweile auseinanderliegen, zeigt der FMH-Vergleich. Ein Kunde, der im Jahr sechs Orders für 10.000 Euro abgibt und Papiere mit einem Wert von 120.000 Euro verwalten lässt, zahlt beim Onlinebroker Flatex rund 35 Euro. Beim teuersten Onlinebroker werden mehr als 200 Euro fällig. Eine klassische Filialbank, in diesem Falle ist das beispielhaft die Frankfurter Sparkasse, berechnet laut FMH 770 Euro.
"Wirklich teuer werden Filialbanken für aktive Anleger", sagt Herbst dem Handelsblatt. Für 250 Orders von im Schnitt 2.000 Euro verlangt der Onlinebroker Lynx im Vergleich bei einem durchschnittlichen Depotvolumen von 300.000 Euro insgesamt 1450 Euro. Bei der Sparkasse würden dafür 6720 Euro an Kosten fürs Depot und die Orders anfallen.
Anleger sollten bei den Kosten nicht nur auf Konditionen der Depotbank achten, denn ein viel größeres Sparpotenzial bietet die Auswahl der Finanzprodukte. "Die Kosten der Produkte haben eine weitaus größere Dimension als die Kosten der Verwahrung", sagt Nauhauser gegenüber dem Handelsblatt. "Schon laufende Kosten von einem Prozent fressen bei Rentenfonds fast komplett die sicher erzielbare Verzinsung auf", sagt Nauhauser weiter.
Weclhe Bank für welchen Kunden geeignet ist zeigt der Vergleich der FMH Finanzberatung für Handelsblatt Online.
Die Tabellen listen die fünf besten Offerten für vier Musterkunden. Sonderaktionen werden nicht berücksichtigt. Um ein mögliches Sparpotenzial im Vergleich zu einer klassischen Institut zu ermitteln, sind zusätzlich die Konditionen in der Filiale der Frankfurter Sparkasse gelistet.
Der erste Vergleich gilt für einen konservativen, vermögenden Kunden (sechs Orders pro Jahr, durchschnittliches Volumen: jeweils 10.000 Euro, durchschnittlicher Depotwert: 120.000 Euro, Kosten per annum).

Ein durchschnittlicher Kunde (acht Orders pro Jahr, durchschnittliches Volumen: jeweils 5500 Euro, Depotwert: 65.000 Euro) zahlt kaum mehr als der vermögenden Kunde im ersten Vergleich.

Der aktive Kleinanleger (16 Orders pro Jahr, durchschnittliches Volumen: jeweils 2.500 Euro ab, Depotwert: 35.000 Euro). Die erhöhte Zahl an Käufen und Verkäufen sorgen für steigende Kosten.

Teuer wird es für den Börsenspekulanten. Für 250 Orders von im Schnitt 2.000 Euro berechnen die Onlinebroker bei einem durchschnittlichen Depotvolumen von 300.000 Euro vierstellige Gebühren.

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