EU-Spitzen beraten über Drohnenabwehr und Ukraine-Hilfe

01.10.25 05:49 Uhr

KOPENHAGEN (dpa-AFX) - Unter dem Eindruck der jüngsten Luftraumverletzungen durch russische Kampfjets und Kamikaze-Drohnen beraten die Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten an diesem Mittwoch über gemeinsame Anstrengungen für bessere Abschreckung und Verteidigung. Bei dem Treffen in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen soll es dabei vor allem um die Frage gehen, welche militärischen Fähigkeiten über EU-Projekte aufgebaut oder gestärkt werden können. Bereits auf dem Tisch liegen Pläne für einen sogenannten Drohnenwall, der mit modernster Technik das Erkennen, Verfolgen und Abfangen von unbemannten Flugkörpern ermöglichen soll.

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Weiteres großes Thema bei dem ersten großen EU-Spitzentreffen in der zweiten Jahreshälfte ist die weitere Unterstützung für die Ukraine. Bundeskanzler Friedrich Merz und Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen haben in diesem Zusammenhang vorgeschlagen, eingefrorene russische Zentralbankgelder zu nutzen, um der Ukraine zusätzliche Darlehen zur Verfügung zu stellen. Im Gespräch ist dabei ein Betrag im Umfang von insgesamt etwa 140 Milliarden Euro.

Deutsche Fregatte soll Gipfel schützen

Zudem wird erwartet, dass EU-Staaten wie Spanien und Irland die katastrophale humanitäre Lage im Gazastreifen ansprechen und auf eine Einigung auf Sanktionen gegen Israel dringen. Wie bei den anderen Themen auch waren dabei bis zuletzt allerdings keine Entscheidungen absehbar. Konkrete Fortschritte dürfte es frühestens beim nächsten formellen EU-Gipfel geben, der in der vorletzten Oktober-Woche in Brüssel organisiert wird.

Mit Spannung wird erwartet, ob es Dänemark gelingt, größere Störfälle bei dem Gipfel zu verhindern. In dem Land herrscht seit Anfang vergangener Woche immer wieder Drohnenalarm. Wer hinter den Vorfällen steckt, ist bislang unklar. Am Schutz des Gipfels beteiligt sich auch die Bundeswehr. Sie hat unter anderem die Fregatte "Hamburg" nach Kopenhagen geschickt, die speziell für die Luftverteidigung ausgerüstet und mit ihrem Radar in der Lage ist, mehr als 1.000 Ziele gleichzeitig zu erfassen./aha/DP/stk