Euro am Sonntag-Aktien-Check

Berichtssaison: Unternehmenszahlen treiben die Börsen weiter an

07.08.21 10:03 Uhr

Berichtssaison: Unternehmenszahlen treiben die Börsen weiter an | finanzen.net

Viele DAX-Konzerne heben ihre Prognosen an, nur bei wenigen zeigen sich Bremsspuren. Allianz droht ein milliardenschwerer Rechtsstreit. Vonovia legt bei Deutsche Wohnen nach.

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von Wolfgang Ehrensberger, €uro am Sonntag

Boomende Umsätze, sprudelnde Firmengewinne und verbesserte Prognosen sorgen weiter für Dynamik an den Aktienmärkten diesseits und jenseits des Atlantiks. Einige Sonderfaktoren erweisen sich zwar als Spielverderber - wie der Chipmangel, der inzwischen auch BMW zu schaffen macht (siehe auch Artikel der neuen Ausgabe von €uro am Sonntag, 31/2021, auf Seite 41), sowie neue Sorgen um die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus und ein Wiederaufflammen der Pandemie. Dennoch markierten einige Börsen schon wieder Rekordstände. Am Dienstag beispielsweise der von guten Zwischenberichten angetriebene US-amerikanische Leitindex S & P 500.

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In Frankfurt haben allein am Donnerstag sechs DAX-Konzerne Zahlen vorgelegt und meist die Erwartungen übertroffen. Adidas und Merck hoben ihre Jahresprognosen an, Siemens ebenfalls - und das bereits das dritte Mal in diesem Jahr bei Umsatz und Gewinn. Von April bis Juni hat sich der Nettogewinn des Münchner Technologiekonzerns im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 1,5 Milliarden Euro fast verdreifacht. Der Umsatz legte um 21 Prozent auf 16 Milliarden Euro zu, der Auftragseingang um 44 Prozent auf 20,5 Milliarden.

Bei der Deutschen Post sprudeln ebenfalls die Gewinne, Beiersdorf steigerte die Profitabilität über das Vorkrisenniveau. Bei Adidas schnellen die Umsätze vor allem in den Bereichen Fußball und Outdoor dreistellig in die Höhe, wie Firmenchef Kaspar Rorsted erläuterte. Der von der Chipkrise gebeutelte Autozulieferer Conti ist in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt und blickt nun etwas optimistischer auf das Gesamtjahr.

Die Aktien reagierten auf die Zahlen allerdings unterschiedlich. Während Merck ein Rekordhoch markierte und Siemens sich mit plus vier Prozent an die DAX-Spitze setzte, büßten Adidas und Bayer fünf bis sechs Prozent ein - Adidas, weil das China-Geschäft neuerdings bremst, und Bayer wegen eines unerwarteten Ergebnisrückgangs im operativen Geschäft.

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Allianz-Aktie bricht ein

Die Hiobsbotschaft der Woche kam allerdings vom Allianz-Konzern, der seine Quartalszahlen erst an diesem Freitag vorlegt (nach Redaktionsschluss). Der Versicherer löste zu Wochenbeginn mit einer Gewinnwarnung einen massiven Kurs­einbruch um acht Prozent aus. In einen Rechtsstreit zwischen der Fondstochter AGI und US-Pensionsfonds hatte sich das US-Justizministerium ein­geschaltet.

Die Pensionsfonds werfen der AGI vor, bei bestimmten Outperformance-Fonds Zusagen nicht eingehalten und sich nicht an eigene Regeln gehalten zu haben. Diese AGI-Produkte, sogenannte Structured Alpha Fonds, hatten in der Corona-Krise massive Kursverluste erlitten. Der Rechtsstreit könne "erhebliche Auswirkungen auf das Finanz­ergebnis haben", warnte Allianz. Rückstellungen seien nicht gebildet worden, weil sich der Schaden nicht abschätzen lasse. Externe Schätzungen gehen von einer möglichen Belastung in mittlerer einstelliger Milliardenhöhe aus.

Unterdessen hat der größte deutsche Wohnkonzern Vonovia eine Woche nach dem Scheitern seines Übernahmeangebots für den Rivalen Deutsche Wohnen einen neuen Anlauf unternommen und sein Gebot um einen Euro auf 53 Euro je Aktie aufgestockt. Bei der vorherigen Offerte waren Vonovia nur 47,62 Prozent der Aktien statt der erforderlichen 50 Prozent angedient worden, auch weil Hedgefonds auf eine höhere Abfindung spekuliert haben sollen. Vonovia hat seine Beteiligung an Deutsche Wohnen inzwischen auf 30 Prozent aufgestockt und zeigte sich zuversichtlich, dass es diesmal klappt.

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Kritik gab es erneut von ­einem der größten Vonovia-Aktionäre, der Fondsgesellschaft Union ­Investment. Fondsmanager Michael Muders sagte, das neue Angebot sei noch immer zu niedrig und spiegle nicht den Wert von Deutsche Wohnen wider. 60 Euro seien angemessen. "Wir halten uns alle Optionen offen und werden bis zum letzten Tag abwarten", sagte Muders zu €uro am Sonntag.







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Bildquellen: Deutsche Börse

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