Samsung in der Krise: Warum die Aktie dennoch steigt

Südkoreas größter Konzern Samsung Electronics steht unter Druck. Mächtige Aktionäre fordern die Aufspaltung des asiatischen Elektronik-Riesen.
von Florian Westermann, Euro am Sonntag
Seit Wochen attackiert Hedgefondsmanager Paul Singer den südkoreanischen Elektronikriesen Samsung Electronics. Mit Erfolg: Samsung-Chef Kwon Oh-Hyun kündigte an, die Gründung einer Holding und den Börsengang des Kerngeschäfts in den USA zu prüfen - so, wie Singer dies nachdrücklich fordert.
Das Ergebnis sei allerdings völlig offen, heißt es aus Korea. Zudem falle eine Entscheidung frühestens in sechs Monaten. An der Börse sorgte die Ankündigung trotzdem für ein Kursfeuerwerk. Die Aktie von Südkoreas größtem Konzern, dem Kritiker eine starke Verflechtung mit der Politik vorwerfen, schoss auf den höchsten Stand seit dem Börsengang 1975.
Operativ haben die Asiaten Baustellen. Im September geriet Samsung mit seinem Smartphone-Flaggschiff Galaxy Note 7 in die Schlagzeilen. Viele Geräte fingen wegen Akkuproblemen Feuer. Auf die Austauschaktion folgten der Verkaufsstopp und das Produktionsende. Samsung schätzt den Schaden auf über fünf Milliarden Dollar. Analysten befürchten sogar einen zweistelligen Milliardenbetrag.
In der Kursschwäche schlug Singers Stunde. Über seinen Hedgefonds Elliott Management stieg der aktivistische Investor mit 0,6 Prozent bei Samsung ein. Der streitlustige Milliardär kann zudem auf die breite Unterstützung internationaler Investoren bauen. Singer verspricht sich von einer Aufspaltung des Konglomerats mehr Transparenz und Steuervorteile - Faktoren, die den Aktienkurs beflügeln würden.
Wegen der komplizierten Konzernstruktur steht Samsung schon lange in der Kritik. Die Gründerfamilie Lee kontrolliert die stark verschachtelte Samsung-Gruppe samt dem Herzstück Samsung Electronics. Zudem ist der Konzern im Zuge der Korruptionsaffäre um die südkoreanische Präsidentin Park Geun-Hye, die inzwischen zum Amtsverzicht bereit ist, ins Visier von Ermittlern geraten.
Der Forderung nach einer Sonderdividende in Höhe von 26 Milliarden Dollar erteilte Kwon eine Absage. Die Aktionäre dürfen sich trotzdem freuen. Im laufenden Jahr erhöht Südkoreas Vorzeigekonzern die Dividende um fast ein Drittel auf über drei Milliarden Dollar. Zudem will der Marktführer bei Smartphones im kommenden Jahr vermehrt Aktien zurückkaufen.
Diese Entscheidungen dürfte Kwon nicht ohne die Zustimmung der Lee-Familie getroffen haben. Der 48-jährige Samsung-Erbe Lee Jae-Yong hält 0,6 Prozent an Samsung Electronics und ist stellvertretender Chef im Verwaltungsrat. Lee ist aber auch mit 17 Prozent beim Mischkonzern Samsung C & T und mit neun Prozent beim IT-Spezialisten Samsung SDS beteiligt. Die insgesamt fast 60 Unternehmen des Samsung-Konglomerats sind zudem über komplizierte Überkreuzbeteiligungen miteinander verflochten.
Dass Samsung Singers Kernforderung nach einer Aufspaltung prüfen will, ist wohl in erster Linie Eigeninteresse. Firmenpatriarch Lee Kun-Hee - ein Sohn des Firmengründers - ist seit 2014 nach einer Herzattacke außer Gefecht. Die Tradition in Südkorea verbietet seinem Sprössling Lee Jae-Yong die Nachfolge zu Lebzeiten des Familienoberhaupts. Mit einer Umstrukturierung könnten die Lee-Erben - Lee Jae-Yong hat drei Schwestern - ihren Einfluss auf die Samsung-Gruppe stärken, spekulieren Experten.
Welche Motivation letztendlich hinter einer Aufspaltung steht, dürfte Singer egal sein. Für den Finanzjongleur zählt allein die Rendite - und die Chancen auf ein erfolgreiches Investment stehen gut.
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