Frankfurt intern: Cytotools - Ärger in der Chefetage

Mit seinem neuen Großinvestor gewinnt Cytotools ein Stück verlorenes Vertrauen zurück. Spätestens, seit 2015 eine europäische Phase-III-Studie des Medikamentenkandidaten Dermapro scheiterte, wuchsen Zweifel an dem Biotechunternehmen.
von Peer Leugermann, Euro am Sonntag
Auch, dass der Fehler bei dem Lohnfertiger der Präparate lag, konnte die Skepsis an dem Mittel gegen offene Wunden kaum schmälern. Die Klocke Gruppe aber ist selbst ein Pharmaunternehmen, das mit der Lohnfertigung und Verpackung von Arzneimitteln 2018 fast 300 Millionen Euro umsetzte. Und Firmenchef Carsten Klocke ist "überzeugt, dass die Cytotools AG die Probleme der Vergangenheit hinter sich gelassen hat". Klocke dürfte die Aussichten von Dermapro, das die schwer heilenden Wunden des diabetischen Fußsyndroms schließen soll, durchaus einschätzen können.
Eine Erfolgsgarantie ist die Aussage aber nicht, selbst größte Pharmakonzerne scheitern regelmäßig mit ihren Wirkstoffkandidaten. Dafür erhält Cytotools durch die Badener die wesentlichen Mittel, um in Europa eine neue Phase-III-Studie für Dermapro zu beginnen. Für seinen Anteil von neun Prozent zahlte Klocke 3,7 Millionen Euro.
Aber nicht nur die Medikamentenentwicklung birgt Risiken. Cytotools streitet derzeit zusätzlich mit der Heidelberger Beteiligung. Der aktivistische Investor hält über 25 Prozent der Aktien und vermutet Ungereimtheiten bei dem Aktienrückkauf im vergangenen Jahr. Der gesamte Aufsichtsrat soll daher auf der Hauptversammlung im Oktober ausgetauscht werden. Cytotools wiederum wittert den Versuch einer Übernahme durch die Hintertür. Bis Privatanleger wieder Vertrauen in die Firma fassen, dürfte es daher noch dauern.
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