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Research Monitor: Verräterische Sprechmuster

02.01.22 10:03 Uhr

Research Monitor: Verräterische Sprechmuster | finanzen.net

Parkinson ist die zweithäufigste neurodegenerative Krankheit nach Alzheimer. Auch wenn viel seltener darüber berichtet wird als über die berüchtigte Demenzerkrankung, gab es in der Parkinson-Forschung in den vergangenen Jahren große Fortschritte.

von Julia Groß, €uro am Sonntag

Inzwischen werden eine ganze Reihe von Medikamentenkandidaten in klinischen Studien untersucht, einige Testreihen sind schon weit fortgeschritten. Mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit werden also in einigen Jahren erste Medikamente gegen Parkinson zugelassen, die mehr können, als nur Symptome zu behandeln.

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Viele Projekte konzentrieren sich auf Moleküle, die das "Zusammenkleben" von ­Alpha-Synuclein-Proteinen im Gehirn verhindern sollen. Diese Ansammlungen gelten als eine Ursache der Krankheit, sie führen zum Absterben bestimmter Nervenzellen im Gehirn. Genau wie bei Alzheimer gehen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler davon aus, dass Medikamente umso wirksamer sein könnten, je früher sie genommen werden - am besten, bevor sich überhaupt Symptome zeigen. Doch genau hier liegt die Crux: Es fehlt an Methoden, um Parkinson so früh sicher zu diagnostizieren.

Ein Team der Uniklinik Marburg hat zusammen mit Forschenden aus Tschechien untersucht, ob sich eine solche Prognose für eine Parkinson-Erkrankung aus Ver­änderungen im Sprechmuster, etwa Geschwindigkeit, Pausen, Intonation und Rhythmus ableiten lässt. Sie verglichen dazu Patienten mit REM-Schlaf-Verhaltens­störungen und Riechstörungen, beides ­bekannte Frühanzeichen von Parkinson, mit Gesunden.

Tatsächlich ergaben sich in der Studie mit 97 Teilnehmern signifikante Unterschiede zwischen denjenigen mit den beiden Frühsymptomen und der Kontrollgruppe. Das Sprechmuster lässt sich im Zeitalter von Alexa, Siri und "Hey Google" computergestützt einfach und schnell analysieren. Die Forschenden wollen ihre Ergebnisse jetzt in einer größeren Testreihe überprüfen.

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Bildquellen: Fernando Madeira / Shutterstock.com