Frankfurt intern: Co.don auf Europa-Kurs

Jüngst fand in München die BioEurope statt, eine der größten Biotech-Konferenzen Europas. Von Big Pharma bis hin zu kleinen Biotechfirmen war alles vertreten, darunter die sehr kleine Co.don AG.
von Joachim Spiering, Euro am Sonntag
Das Unternehmen aus Teltow bei Berlin züchtet körpereigene Zellen, mit welchen sich geschädigte Knorpel wieder aufbauen lassen. Bislang ist Co.don mit seinem Produkt Chondrosphere
nur in Deutschland aktiv, vor allem zur Behandlung von defekten Knorpeln in Kniegelenken.
8.000 mal kam Chondro-sphere bislang zum Einsatz und machte damit teure Prothesen oder nutzlose Spritzenkuren zum Teil überflüssig. Kommerziell erfolgreich war Co.don jedoch nie so recht. Das soll der im Juni neu hinzugeholte Chef Dirk Hessel ändern. Potenzial sieht der frühere Bayer-Manager genügend. Zum einen will er den deutschen Markt viel stärker beackern, zum anderen Chondrosphere europaweit vertreiben.
Dazu benötigt es eine Zulassung der European Medicines Agency, die jedoch erst Ende 2017 zu erwarten ist. "Da das Produkt schon erfolgreich angewendet wird sehe ich keine Gefahr, dass die Zulassung nicht kommt", so Hessel. Um die Markteinführung in Europa vorbereiten zu können, will Co.don über eine bis zum 18. November laufende Kapitalerhöhung fünf Millionen Euro einsammeln. Der Bezugspreis beträgt 2,00 Euro. Noch macht die Firma aufgrund der teuren Zulassungsstudien Miese: Bei gut fünf Millionen Euro Umsatz sind 2015 satte zwei Millionen Verlust zu erwarten. Mittelfristig dürfte sich das aber ändern, Wachstum scheint programmiert. Zumal Chondrosphere auch für Bandscheibenvorfälle infrage kommt und Hessel offen für strategische Partner ist.
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