Frankfurt intern: Nagarro - perfekte Trendwende?

von Ralf Witzler, Euro am Sonntag

Im Geschäftsjahr 2021 haben die Münchner ihre zuletzt im Dezember angehobene Prognose übertroffen. Laut vorläufiger Zahlen erreichte der Umsatz 546 Millionen Euro. Vor wenigen Wochen lagen die Erwartungen noch bei lediglich 535 Millionen Euro. Auch die Bruttomarge und die operative Marge auf Basis des Ebitda übertrafen noch einmal leicht die Erwartungen vom Jahresende. Seit dem Börsengang vor gut einem Jahr ging es mit dem Aktienkurs stetig nach oben. Das spiegelt die gute Geschäftsentwicklung und die hervorragenden Aussichten der Allgeier-Ausgründung, von der Digitalisierung zu profitieren.

Auf dem Frankfurter Parkett wird häufig auf die erfolgreichen Anstrengungen Nagarros hingewiesen, neue Mitarbeiter zu gewinnen, um die steigende Nachfrage nach IT-Dienstleistungen auch in Zukunft bedienen und das Wachstumstempo mindestens beibehalten zu können. Allein im vergangenen Jahr baute das Unternehmen die Zahl der Mitarbeiter um netto mehr als 1.100 aus. Ein ordentlicher Zuwachs bei insgesamt 12.000 Beschäftigten. Der Kurseinbruch von Anfang Januar, der fast ausnahmslos alle Technologieaktien betraf, zog auch die Nagarro-Papiere nach unten. Im Bankenviertel sind aber nicht wenige Experten optimistisch, die Aktie habe Anfang März ihren Tiefpunkt bei 117 Euro gesehen. Dass die Trendwende eingeleitet sei, werde durch die übertroffenen Prognosen als Beleg für anziehende Nachfrage bestätigt. Die Digitalisierung bleibe ohnehin stabiler Wachstumstreiber.