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General Electric: Lächeln für den Mann im Hintergrund

22.12.15 12:30 Uhr

General Electric: Lächeln für den Mann  im Hintergrund | finanzen.net

Seit dem Einstieg der Wall-Street-Legende Nelson Peltz läuft die Aktie des US-Industriekonzerns. Auch der Ausblick für 2016, den Chef Immelt soeben vor Analysten gab, dürfte Investoren anziehen.

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von Stephan Bauer, Euro am Sonntag

Erstaunlich, welchen Einfluss manch ein Investor an der Wall Street hat. Anfang Oktober war Nelson Peltz beim US-Mischkonzern General Electric (GE) eingestiegen. Ein Prozent der Aktien hatte der 73-jährige Hegdefondsmanager für 2,5 Milliarden Dollar übernommen. Das Papier des Industrieriesen war bis dahin mit plus/minus null Performance durchs Jahr gedümpelt.

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Inzwischen zählt GE zu den Topwerten im Dow-Jones-Index, seit Anfang Januar ist die Aktie gut 20 Prozent gelaufen. Fast das gesamte Plus entfällt dabei auf das letzte Quartal. Peltz hat großen Anteil daran - der Mann hat einen Ruf als Querulant, als jemand, der viel Staub aufwirbelt. Und der einen Riecher für unterbewertete Aktien hat.

Lange hatte die Wall Street den Glühbirnenerfinder GE vergessen. Im Herbst 2001, als Jeff­rey Immelt seinen Job als Vorstandschef im Mischkonzern antrat, notierte das Papier bei etwa 40 Dollar. Nur einmal in den 14 Jahren seither schaffte der Bluechip höhere Kurse. Lediglich den regelmäßigen Ausschüttungen ist es zu verdanken, dass Aktionäre während Immelts Ära keine Verluste, sondern eine klägliche Minirendite von im Schnitt gut einem Prozent pro Jahr einfuhren.

Für Leute vom Schlage eines Nelson Peltz ist das zu wenig. Kein Zufall, dass GE-Boss Immelt seinen Ausblick für das kommende Jahr besonders sorgfältig vorbereitete. 2016 werde unsicher, geprägt von geopolitischen Turbulenzen, konjunk­turell herausfordernd, sagte Immelt vor Analysten. Der operative Gewinn soll aber gleichwohl um bis zu 15 Prozent zulegen, der Nettogewinn ebenfalls prozentual zweistellig steigen.

Umbau auf Hochtouren

Die Zuversicht kommt nicht von ungefähr. Schon 2015 lief das Geschäft des Konglomerats, das von der Lokomotive über Gasturbinen bis zu Kernspin­tomografen eine breite Palette an Industriegütern herstellt. Rund vier Prozent organisches Umsatzwachstum, etwa 17 Prozent operative Marge liefert GE - Daten, von denen Wettbewerber wie Siemens weit entfernt sind.
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Die Basis dafür ist der historische Umbau, den Immelt nach der Finanzkrise einläutete. Die Zeiten, in denen GE eine Bank mit angeschlossener Industriesparte war, sind vorbei. Der Finanzkomplex, den Vorgänger Jack Welsh mit unzähligen Übernahmen zusammengekauft hatte - und der das Unternehmen in der Finanzkrise um ein Haar versenkt hätte -, wird abgestoßen. Bis Ende dieses Jahres will Boss Immelt Aktiva für gut 100 Milliarden Dollar verkauft haben. Und Ende 2017 soll der Konzern, der 2014 noch 58 Prozent des Gewinns im Industriebereich erzielte, rund 90 Prozent in seinem ausgewiesenen Kerngeschäft verbuchen.

Einer der Wachstumstreiber 2016 soll die Energiesparte werden. Im Sommer 2014 hatte GE den Energiebereich des französischen Wettbewerbers Alstom übernommen. Hier rechnet GE mit Zuwächsen im zweistelligen Prozentbereich. Auch das Geschäft mit der Luftfahrtindus­trie, für die GE etwa Turbinen herstellt, brummt. Beide Sparten sollen die Schwäche bei Ausrüstungen für die Öl- und Gas­industrie auffangen und überkompensieren.

Immelt betonte in seiner Präsentation einen weiteren Punkt: Die massiven Aktienrückkäufe laufen im kommenden Jahr weiter. 18 Milliarden Dollar will Immelt hierfür ausgeben. Das Programm hat zweierlei Effekte: Es steigert den Gewinn pro Aktie. Und es dürfte die äußerst umtriebige Wall-Street-Legende Peltz zufriedenstellen.
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Bildquellen: Gil C / Shutterstock.com, Carsten Reisinger / Shutterstock.com

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