EZB/De Guindos: Inflationsrisiken sind ausgewogen

18.09.25 10:47 Uhr

Von Hans Bentzien

DOW JONES--Die Risiken für die Inflationsentwicklung im Euroraum sind nach Einschätzung von EZB-Vizepräsident Luis de Guindos ausgewogen. De Guindos sagte in einem MNI-Webcast zunächst, dass das Risiko einer (gemessen am EZB-Inflationsziel von 2 Prozent) zu niedrigen Inflation nicht erhöht sei. Auf Nachfrage sagte er: "Ich denke, dass die Inflationsrisiken ausgewogen sind." De Guindos wich damit von der offiziellen Linie der Europäischen Zentralbank (EZB) ab, die ausdrücklich nicht die Balance der Inflationsrisiken analysiert, wie EZB-Präsidentin Christine Lagarde erst in der vergangenen Woche bestätigte.

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De Guindos ist aber nicht das einzige Mitglied des EZB-Direktoriums, das seine persönliche Meinung zu diesem Thema zum Ausdruck bringt. EZB-Direktorin Isabel Schnabel hat in jüngster Zeit mehrfach geäußert, dass sie die Inflationsrisiken für "aufwärts" gerichtet hält. De Guindos sagte, im EZB-Rat gebe es verschiedene Meinungen und manchmal sei ein gewisser "home bias" spürbar. Allerdings habe der EZB-Rat seinen jüngsten Zinsbeschluss einstimmig getroffen.

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