Vor US-Inflationsdaten: DAX im Plus -- Höhere Trump-Zölle auf Arzneimittel & Co. -- SAP sichert sich Milliardenauftrag -- Intel, Plug Power, Siemens, Rheinmetall, RENK, HENSOLDT, Oracle im Fokus
BMW: Massenhafter Rückruf in den USA. Microsoft sperrt KI und Cloud-Dienste für Israels Militär. EU plant offenbar Schutzzölle gegen chinesische Billigimporte. Aroundtown platziert Anleihe im dreistelligen Millionenbetrag. Deutsche Bank optimistisch für Siemens Energy. Boeing profitiert von Großauftrag durch Turkish Airlines.
Marktentwicklung
Der deutsche Aktienmarkt verbucht am Freitag Gewinne.
Der DAX tendierte zum Erklingen der Startglocke 0,28 Prozent höher auf 23.601,19 Punkten. Auch weiterhin bleibt er auf positivem Terrain.
Für den TecDAX geht es unterdessen nach unten. Er hatte zum Start schon leicht um 0,14 Prozent auf 3.606,68 Zähler nachgegeben.
Zum Ende einer eher ruhigen Handelswoche ist es am Freitag zu einem freundlichen Auftakt für den DAX gekommen. Die Gewinne reichten aus, um dem Leitindex eine weitgehend ausgeglichene Wochenbilanz zu verschaffen. Allerdings konnte der DAX die aktuell abwärts gerichtete 21-Tage-Linie zunächst weiterhin nicht überwinden, die den kurzfristigen Trend hätte aufhellen können. Damit verharrt der Index in seiner zähen Konsolidierungsphase seit dem Rekordhoch Mitte Juli. In New York setzten die wichtigsten Indizes am Vorabend ihre Konsolidierung der vorherigen Rekordjagd fort.
Besondere Aufmerksamkeit gilt am Freitag den US-Konsumausgaben, inklusive des PCE-Kerndeflators. Die Helaba erwartet, dass das von der Fed bevorzugte Inflationsmaß weiterhin eine Preisdynamik zeigt, die deutlich über dem Fed-Ziel liegt. Ein Rückgang im August sei kaum wahrscheinlich. "Vor diesem Hintergrund werden die Zahlen wohl nicht zu einem Forcieren der Zinssenkungserwartungen beitragen", hieß es im Tagesausblick der Landesbank.
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An Europas Börsen wagen sich die Anleger am Freitag aus ihrer Deckung.
Der EURO STOXX 50 nahm den letzten Handelstag der Woche marginale 0,07 Prozent fester bei 5.448,89 Punkten auf und tendiert weiterhin in der Gewinnzone.
Zum Handelsstart am Freitag zeigten sich die europäischen Aktienmärkte zunächst leicht höher. Neue Impulse könnten erneut von den Zollplänen von US-Präsident Trump ausgehen: Ab dem 1. Oktober sollen 100-prozentige Zölle auf Arzneimittel greifen, sofern die Hersteller keine Produktionsstätten in den USA errichten. Weitere angekündigte Zölle betreffen große Lastwagen und Haushaltswaren. Damit bleibt die Unsicherheit hoch, dass europäische Exporteure jederzeit von neuen Handelsbarrieren betroffen sein könnten. Am Nachmittag rückt zudem die Veröffentlichung des Preisindex der persönlichen Konsumausgaben (PCE) in den Fokus - das bevorzugte Inflationsmaß der US-Notenbank.
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Die US-Börsen schlossen am Donnerstag im Minus.
Der Dow Jones verabschiedete sich mit einem Abschlag von 0,38 Prozent bei 45.947,32 Punkten in den Feierabend.
Auch der Techwerteindex NASDAQ Composite gab im Donnerstagshandel nach und beendete den Handelstag 0,50 Prozent tiefer bei 22.384,70 Punkten.
Die US-Aktienmärkte knüpften am Donnerstag an die schwächere Entwicklung vom Vortag an. Nach der jüngsten Rekordrally scheint aktuell eine Phase der Konsolidierung einzusetzen. "Das Motto lautet derzeit: Durchatmen", kommentierten die Experten der Commerzbank am Morgen laut der Deutschen Presse-Agentur.
Die Anleger agierten zurückhaltend im Vorfeld der am Freitag anstehenden PCE-Inflationsdaten - ein für die US-Notenbank (Fed) besonders wichtiges Preismaß. Marktteilnehmer erhoffen sich davon neue Hinweise zur künftigen Geldpolitik. Fed-Chef Jerome Powell hatte zuletzt betont, dass es momentan "keinen risikofreien Weg" für die US-Geldpolitik gebe, wie die UBS-Analysten am Donnerstag erklärten. Die Fed stehe vor der Herausforderung, ein sensibles Gleichgewicht zwischen Inflationsrisiken und einer möglichen Abschwächung am Arbeitsmarkt zu finden.
Im KI-Kontext rückt Intel stärker in den Fokus. Der US-Chiphersteller setzt seinen strategischen Umbau fort und sucht offenbar nach weiteren namhaften Partnerschaften. Nachdem kürzlich bereits NVIDIA seine Unterstützung zugesichert hatte, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg kurz vor Handelsschluss am Mittwoch, dass Intel auch mit Apple über eine mögliche Zusammenarbeit verhandelt.
Für die asiatischen Indizes ging es am Freitag bergab.
In Tokio verlor der Nikkei 225 schlussendlich 0,87 Prozent auf 45.354,99 Punkte.
Auf dem chinesischen Festland gab der Shanghai Composite unterdessen um 0,65 Prozent nach auf 3.828,11 Zähler.
In Hongkong fiel der Hang Seng indes um 1,35 Prozent zurück auf 26.128,20 Einheiten.
Belastend wirkten zum Wochenschluss an den Märkten in Fernost vor allem die anhaltenden Sorgen über eine mögliche Verschärfung des Handelskonflikts mit den USA sowie schwache Vorgaben von der Wall Street. Hinzu kommt die Unsicherheit über den weiteren Zinskurs der US-Notenbank. Anleger blickten daher gespannt auf den Preisindex der persönlichen Konsumausgaben (PCE), das bevorzugte Inflationsmaß der Fed, dessen Veröffentlichung am Nachmittag anstand.
US-Präsident Donald Trump heizt die Debatte zusätzlich an: Er kündigte neue Zölle auf eine Vielzahl von Produkten an, die ab dem 1. Oktober in Kraft treten sollen. Dazu gehören Abgaben von 100 Prozent auf Arzneimittelimporte. Pharmaunternehmen könnten diese umgehen, wenn sie Produktionsstätten in den USA errichten - Ausnahmen gelten auch für Firmen, die bereits mit dem Bau begonnen haben. Zudem plant Trump Zölle von 50 Prozent auf Möbel sowie 25 Prozent auf große Lastwagen.
Unterstützung kam derweil von den Verbraucherpreisen im Großraum Tokio, die im September schwächer gestiegen sind als erwartet. Das nährt Spekulationen, dass die Bank of Japan ihre geldpolitische Haltung unverändert lässt. Ein stärkerer Anstieg des Nikkei-225 wurde jedoch durch Verluste bei Technologie- und Pharmawerten verhindert, so Marktbeobachter.
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